0341 - Jagd nach dem Amulett
auch lange nicht mehr abgeführt worden«, bemerkte Zamorra trocken. »Commander, ich weiß nicht genau, was das Pentagon auf die Anfrage geantwortet hat, aber ich weiß, daß hier einiges falsch läuft. Wir sind hierhergekommen, weil wir Experten sind. Wir kennen uns mit UFOs und deren Insassen ein wenig aus.«
»Das interessiert mich erst, wenn ich weiß, wer Sie wirklich sind«, erwiderte Stain mürrisch. »Vorher brauchen Sie mir keine Rede zu halten. Wir werden feststellen, was es mit Ihnen auf sich hat.«
Zamorra seufzte.
»Odinsson müßte noch leben«, brummte er. »Dann wäre alles ein wenig einfacher. Wo sind denn unsere Doppelgänger überhaupt?«
»Das geht Sie nichts an.«
Mit zwei Jeeps fuhren sie zur Kommandantur. Zamorra fühlte eine brennende Ungeduld in sich. Er ahnte, daß sie wertvolle Zeit verloren. Wenn der Fremde sich außerhalb der Air Base befand - oder eben mehrere Fremde -dann konnten sie blitzschnell irgendwo untertauchen, und die Suche wurde wieder kompliziert. Je mehr Zeit verstrich, um so größer wurden die Chancen des oder der Fremden, zu verschwinden.
Aber an der Sturheit Captain Stains ließ sich nichts ändern.
***
»Wer ist dieser Mann?« fragte Beta. »Ich spüre schwarze Magie in ihm. Was hast du mit ihm zu schaffen, Eta?«
Eysenbeiß lächelte. Er wunderte sich nicht darüber, daß Beta Clinton sofort rangmäßig einstufte. Offenbar gab es geheime Zeichen, an denen sie sich untereinander besser erkannten, als jeder Mensch es könnte.
»Er hilft uns. Und er schlägt uns einen Pakt vor«, sagte Clinton. »Vielleicht kann er uns auch gegen diesen Ted Ewigk helfen.«
»Darüber ließe sich reden«, sagte Eysenbeiß. »Aber langsam sollten wir uns etwas einfallen lassen. Ich kann nicht den gesamten Wagen unsichtbar machen, und die Verfolger holen auf. Mit den Hubschraubern fassen sie uns allemal.«
»Ich werde sie vernichten«, sagte Beta und tastete nach der Gürtelschnalle.
Eysenbeiß, der neben Beta im Fond des Wagens saß, packte zu. Seine Hand umspannte das Gelenk Betas und zwang dessen Hand zurück.
»Nicht schon wieder«, fauchte der Höllische. »Du bist eine herrliche Signalfackel für deine Gegner, wenn du den Kristall benutzt! Du scheinst zu vergessen, daß des ERHABENEN Skribent Zeit vorbei ist. Als sein Gefolgsmann bist du ein Gegner des jetzigen ERHABENEN.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Beta. »Ich begreife nicht, wovon ihr redet. Ich kann mich daran nicht erinnern. Wer war Skribent?«
»Ich geb’s auf«, sagte Eysenbeiß. »Aber ich nehme dir den Kristall weg, wenn du noch einmal versuchst, ihn ohne zwingenden Grund zu benutzen. Wir müssen verschwinden. Am besten geben wir den Wagen auf. Uns drei kann ich leichter unsichtbar werden lassen als den gesamten Wagen. Er hat zu viel Masse, zu viel Ausdehnung.«
»Okay. Steigen wir also aus. Und was dann?«
»Es muß hier Höhlen geben«, sagte Eysenbeiß. »Dorthinein werden wir uns zunächst zurückziehen. Vielleicht gelingt es mir auch, einige der Verfolger zu überrumpeln. Das wäre der Idealfall…«
»Träum du nur weiter«, murmelte Clinton und stoppte den Wagen ab. »Los, raus jetzt!«
Sie stürmten ins Freie. Hinter ihnen holperte der verfolgende Jeep heran, über ihnen dröhnten die Hubschrauber. Eine Lautsprecherstimme schepperte blechern eine Aufforderung zur Kapitulation hinter ihnen her. Eysenbeiß murmelte unablässig Zaubersprüche. Er hätte es sich einfacher machen und einen oder mehrere der dienstbaren Geister aus Leonardos Höllenlegionen zum Schutz herbeibefehlen können. Damit aber hätte er der Hölle zu erkennen gegeben, daß er hinter einem Amulett her war. Dieses aber wollte er heimlich und unbemerkt einkassieren, so wie er schon das erste heimlich an sich gebracht hatte, und so wie er auch seit einiger Zeit Zamorras Ju-Ju-Stab besaß. Also mußte er die Anstrengungen allein auf sich nehmen.
Das Gelände kannte er. Er wußte, wo sich ein Höhlenversteck befand. Eysenbeiß lief voraus, die beiden EWIGEN folgten ihm dicht auf. Ihre Konturen begannen zu verschwimmen. Schließlich waren sie für Außenstehende nicht mehr zu erkennen.
Eysenbeiß änderte jetzt die Richtung. Er hoffte, daß es keine Spuren auf dem Boden gab, anhand derer sie verfolgt werden konnten. Auch wenn die Verfolger Spürhunde einsetzten, konnte es gefährlich werden.
Nach einer Weile erreichten sie die Erdhöhle, die hinter einer Sträucherkette lag. Sie war flach und schmal und reichte gerade aus,
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