0341 - Jagd nach dem Amulett
an, im Château Montagne. Zamorra mag sich darum kümmern. Und wenn in der Nähe einer unserer EWIGEN ist, sollen sie sich gegenseitig unterstützen. Kümmere dich darum, daß es geschieht.«
Der Wächter nickte.
In Teds Krankenzimmer gab es ein Telefon, das der EWIGE benutzte. Aber Zamorra befand sich nicht in Frankreich. Raffael Bois, der Diener, der den Anruf entgegennahm, wußte auch nur, daß Zamorra sich in den USA aufhielt, aber nicht, wo.
»Trotzdem muß man sich darum kümmern«, ordnete der ERHABENE an. »Dann müssen unsere Verbindungsleute eben ohne Zamorra eingreifen.«
***
Im letzten Moment erkannte Beta, daß er das Stahltor nicht mit dem erbeuteten Jeep würde durchbrechen können. Vor Angst erstarrte Wachen, die unter dem Einfluß der Dhyarra-Ausstrahlung standen, dachten gar nicht daran, einen Finger zu rühren und das Tor zu öffnen. Sie starrten nur entsetzt zu dem heranrasenden Wagen herüber.
Beta wollte aber auch nicht anhalten.
So gab er dem Dhyarra den Befehl, das Hindernis zu überfliegen.
Gut zehn Meter vor dem Tor hob der Jeep ab und zog in spitzem Winkel in die Höhe. Aber die Geschwindigkeit war zu groß. Er kam nicht schnell genug hoch. Beta hatte die Geschwindigkeit unterschätzt und auch das Gewicht des Wagens, das der Magie entgegenarbeitete. Die Vorderräder des Jeeps krachten gegen die obere Querverstrebung des Tores, das in seinen Verankerungen erzitterte und dröhnte wie eine gesprungene Glocke. Die Dhyarra-Magie erzeugte aber weiterhin Vorwärtsdrang und Steigdruck. Die Vorderachse riß förmlich ab, der Jeep schob sich über sie hinweg und kippte dabei zugleich nach vorn weg. Er taumelte, trudelte in der Luft seitwärts. Der EWIGE klammerte sich am Lenkrad fest, während sich der fliegende Wagen über das Tor hinweg überschlug und kopfunter weitersegelte. Die Schwerkraft riß Beta aus dem Sitz und ließ ihn nach unten stürzen. Der Wagen taumelte über ihn hinweg.
Betas Konzentration setzte aus. Er dachte nur noch daran, wie er das alles überleben konnte. Der Dhyarra bekam keine klaren Befehle mehr, die er umsetzen konnte. Der Jeep verlor sein Flugvermögen und stürzte ab, prallte schwer auf den Boden und platzte förmlich auseinander. Sekundenbruchteile später explodierte der ebenfalls zerstörte Tank, als Metall gegen Stein rieb und Funken erzeugte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war das Fahrzeugwrack in eine schmutziggelbe Feuerwolke gehüllt, aus der schwarzer, fetter Qualm nach oben stieg und sich ausbreitete.
Beta selbst prallte nur wenige Meter entfernt auf. Aber das bläuliche Leuchten, das ihn einhüllte, dämpfte die. Wucht seines Sturzes ab und schützte ihn auch vor fliegenden glühenden Trümmerstücken des Jeeps.
Langsam richtete sich Beta wieder auf. Er war verwirrt, brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, was geschehen war.
Drüben, jenseits des Tores und der Mauern und Zäune, heulten Alarmsirenen.
In wenigen Augenblicken schon mußten die Verfolger auftauchen. Das Angstfeld reichte nicht sonderlich weit. Und sie würden Beta jagen und zur Strecke bringen. Wenn sie ihn nicht fangen konnten, würden sie ihn aus der Ferne zu töten versuchen. Er war zwar durch seinen Kristall geschützt, aber er wußte, daß auch dessen Leistung ihre Grenzen hatte.
Er begann zu laufen.
Ziellos, irgendwohin.
Nur fort von der Basis…
***
Brian deMorena federte wieder hoch und sah sich nach Susan Craybird um. Aber sie hatte den Fausthieb des Fremden verkraftet und war unternehmungslustig wie zuvor. Aber allen dröhnte es in den Ohren, sie waren so gut wie taub. Das Hämmern und Krachen der überlauten Schüsse und der MPi-Salve im geschlossenen Raum zeigte seine Folgen.
Captain Stain stand schwer atmend da und sah sich um. Dann aber stürmte er, die Waffe noch in den Händen, auf den Korridor und sah sich um. Von dem Fremden war nichts mehr zu sehen. Er hatte seine Chance genutzt.
Stain erreichte einen verglasten Schalter an der Wand und zertrümmerte das Glas mit dem Griffstück der Waffe. Die Sirenen heulten los, waren nur gedämpft vernehmbar, weil die Gehörorgane immer noch nicht wieder so richtig mitspielen wollten.
Der Hexer winkte seiner Gefährtin. Der Fremde war geflohen, mitsamt dem Amulett, und das Dämonenmal auf der Stirn begann wieder zu schmerzen. Es galt, die Verfolgung aufzunehmen. DeMorena wußte zwar, daß der Fremde ihm niemals entkommen konnte, aber je schneller die Sache erledigt werden konnte, um so besser würde es sein. Denn
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