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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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grinste spöttisch.
    »Vampire beißen nur bei Dunkelheit. An Tageslicht gehen sie zugrunde. Das solltest selbst du wissen. Möchtest du dich nicht endlich anziehen?«
    »Langsam. Alte Frau ist kein Düsenjet«, murrte Panchita. Aber in Gryf brannte eine seltsame Ungeduld. Die Nähe von drei ihm nicht bekannten Druiden machte ihn nervös und ließ ihn alle Vorsicht vergessen.
    ***
    Rob Tendyke zeigte sich bestürzt über den Angriff der Schädel. »Das heißt, die Rothaarige fühlt sich verfolgt und geht zum Gegenangriff über«, sagte er. »Das ist nicht gut. Sie kann jeden Moment erneut zuschlagen. Wir sollten ihr zuvorkommen. Wecken wir Zamorra, fragen in, wohin es geht, und räumen mit dem eisernen Besen auf.«
    Nicole hatte ihn in seinem Zimmer heimgesucht, in das er sich zurückgezogen hatte, um zu lesen und Radio zu hören. Da sein Zimmer zwei Stockwerke höher lag - ein anderes war nicht zu bekommen gewesen - , hatte er von dem Überfall der drei Schädel nichts mitbekommen.
    »Zamorra ist erschöpft. Er wird nicht viel unternehmen können«, sagte Nicole. »Ich befürchte, daß wir die Wiederbeschaffung des Amuletts ohne ihn durchführen müssen.«
    Tendyke lachte, leise. »Glaubst du, daß er das zuläßt? Er wird mitmischen wollen, ganz gleich, wie fertig er ist. Es wäre das erste Mal, daß er die Arbeit anderen überließe. Selbst wenn er darüber einen Zusammenbruch erleidet. Ich habe noch nie einen Menschen kennengelernt, der mit seinen Körperkräften dermaßen Raubbau betreibt wie Zamorra. Eines Tages wird es sich rächen.«
    »Hm«, machte Nicole. Sie kannte ihren Zamorra schließlich auch zur Genüge.
    »Glaubst du, daß es tatsächlich so sehr eilt?« fragte sie.
    Tendyke nickte. »Hat er das nicht auch gesagt? Na also. Los, wecke ihn auf, und dann sehen wir zu, daß wir nach Cuernavaco kommen. Vielleicht können wir die Vampirfalle so ganz nebenher gleich mit beseitigen.«
    »Da nimmst du dir aber ganz schön was vor«, sagte Nicole.
    Zamorra brauchte Minuten, um in die Wirklichkeit zurückzufinden. Er Lassen Sie sich überraschen! Holen Sie sich gähnte immer wieder ausgiebig und hatte Mühe, die Augen offenzuhalten. Nicole hatte beim Zimmerservice einen Kaffee, Marke Texas, geordert, bei dem das Hufeisen oben schwimmt, und dazu Traubenzucker. Schon wieder den magischen Stärkungstrank zu brauen, lehnte sie ab. »Du machst dich damit nur noch kaputter, Cherie. Du leihst dir durch den Trank deine Kraft nur aus. Irgendwann kommt dann der Zusammenbruch doch, nur weitaus heftiger und gefährlicher. Also lassen wir dieses Spielchen.«
    »Am besten beschreibst du uns den Weg, den wir gehen müssen, und alles weitere erledigen wir allein, Zamorra«, sagte Tendyke. Der Parapsychologe schüttelte entschieden den Kopf. Wie erwartet, wollte er auf jeden Fall mit von der Partie sein.
    »Also denn«, sagte Nicole unternehmungslustig. »Fahren wir los.«
    Ein breiter, vierspurig ausgebauter Highway führte nach Süden. Indessen war er ab San Pedro gebührenpflichtig, so daß Nicole auf die Nebenstrecke auswich. Sie sah nicht ein, für eine zwar breite, nichtsdestoweniger aber äußerst staubige Straße Geld bezahlen zu müssen. Wenig später stellte sich heraus, daß das eine Fehlkalkulation gewesen war. Die Nebenstrecke war schlecht und holperig; stellenweise klafften riesige Löcher in der Fahrbahndecke, die ein zügiges Fahren unmöglich machten. Zudem war diese Straße sehr stark befahren, weil die Mexikaner selbst wohl auch der Ansicht waren, daß man das Maut-Zahlen den Ausländern überlassen solle, und die Staubwolken nebelten die Strecke förmlich ein.
    »Jetzt weißt du, warum sie für den Highway ruhigen Gewissens Maut verlangen können«, sagte Tendyke trocken. »Wer einmal diese Nebenstrecke gefahren ist, hält beim nächsten Mal das Kleingeld freiwillig passend bereit.«
    »Das hättest du mir auch vorher sagen können«, beschwerte Nicole sich. Tendyke zuckte mit den Schultern. »Du hättest ja auch vorher fragen können«, entgegnete er.
    Die rund fünfzig Kilometer bis zur Stadtgrenze von Cuernavaca zogen sich endlos hin. Nicole benötigte fast eineinhalb Stunden und atmete auf, als die ersten Häuser auftauchten. Sie stieß Zamorra an, der verzweifelt gegen seine Erschöpfung ankämpfte; auch Kaffee und Traubenzucker konnten keine Wunder wirken, und aufputschende Medikamente hatte er schon immer abgelehnt.
    »Wie geht’s jetzt weiter?« fragte sie und lenkte den Wagen an den

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