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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erst begriff sie das Unmögliche der Situation.
    Das Amulett war eine magische Waffe, mehr nicht. Ein toter Gegenstand. Also konnte er nicht zu ihr sprechen. Außerdem war dieser tote Gegenstand auch noch blockiert, er konnte also erst recht nicht von sich aus aktiv werden.
    Sie umschloß die handtellergroße Silberscheibe aufgeregt mit beiden Händen. »Was war das? Was ist da von dir ausgegangen?« schrie sie.
    Aber das Amulett schwieg.
    ***
    Die Aktivität des Dhyarra-Kristalls der Rothaarigen wurde auch von Ted Ewigk und seinem Leibwächter bemerkt.
    »Jetzt haben wir sie genau«, stellte Beta fet. »Vielleicht auf einen Kilometer Radius exakt. Wir hätten warten sollen bis jetzt. Dann hätten wir Gryf gezielt losschicken können.«
    Ted Ewigk verzog das Gesicht.
    »Hinterher ist man immer schlauer«, sagte er. »Aber vielleicht hat es dennoch Vorteile. Zwar wird Gryf suchen müssen, aber dadurch kann er sich besser vorbereiten. Er wird es schon schaffen. Es wäre das erste mal, daß er eine Aufgabe nicht erledigt, die er sich selbst oder die andere ihm stellen.«
    »Sie sind sehr optimistisch, Sir«, sagte Beta.
    »Ich kenne Gryf. Er ist einer meiner ältesten Freunde«, sagte Ewigk zuversichtlich. »Er wird feststellen, was da unten in Mexiko los ist, und gegebenenfalls eingreifen.«
    Daß er Gryf unter Umständen in den Tod gschickt hatte, konnte Ted Ewigk sich nicht vorstellen.
    ***
    Gryf konnte sich nicht vorstellen, was das für drei Silbermond-Druiden sein konnten, deren Kräfte er gespürt hatte. Und gegen wen hatten sie gekämpft? Gab es eine direkte Verbindung zu dem starken Dhyarra-Kristall? Ja!
    »Jetzt erzähle mir endlich, was los war«, verlangte Panchita. Sie lehnte sich an Gryf und schlang die Arme um seine Schultern. »Du hast da gehockt, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Vielleicht habe ich das auch«, sagte er leise. »Ich kann es dir nicht erklären, Panchita. Du würdest es mir noch weniger glauben als alles andere. Also lasse ich es lieber.« Er drehte sich halb und küßte sie.
    »Scheusal. Du hast Geheimnisse vor mir.«
    »Natürlich«, sagte er. »Sonst wäre ich für dich kaum interessant. Die Zeit der Siesta ist vorbei. Wir könnten allmählich in Richtung Cuernavaca aufbrechen. Wir werden uns ohnehin dort erst noch orientieren müssen, ehe ich mir den Vampir krallen kann.«
    »Du bist wirklich ein Scheusal«, sagte sie. »Wir haben noch so viel Zeit.«
    »Hinterher«, sagte er trocken. »Was hältst du von einem Mondscheinspaziergang und einer Liebesnacht zwischen aztekischen und toltekischen Tempelruinen?«
    »Weniger als du«, verkündete sie. »Ich ziehe das hier vor.« Sie klopfte auf das große Bett. »Willst du wirklich schon los?«
    »Ja«, sagte er. Er erhob sich und ging zum Fenster, spähte durch die Gardine nach draußen. Dort war alles ruhig. Ein typisches Vorortviertel, in dem der Reichtum zu Hause war. Gryf schloß die Augen. Er mußte wieder an die drei Silbermond-Druiden denken, die er gespürt hatte.
    Es war unglaublich.
    Außer Teri kannte er keinen, der noch lebte. Es mochte sein, daß sich hier und da auf der Erde noch einer seiner Art verborgen hielt, oder auch zwei. Es mochte sein, daß in anderen Welten noch Druiden verstreut lebten. Gryf wußte nicht, was damals auf dem Silbermond wirklich geschehen war, als das System der Wunderwelten im Griff der Meeghs zerbarst. Der Silbermond war zerstört worden. Vielleicht hatte es Überlebende gegeben, die sich irgendwohin retten konnten.
    Aber Gryf kannte keinen. Er wußte von keinem Schicksal.
    Vor einiger Zeit waren sie noch zu dritt gewesen. Kerr, der Halbling, hatte ebenfalls das Blut und die Kräfte des Silbermondes in sich getragen. Aber Kerr war tot. Nur Teri Rheken und Gryf waren übriggeblieben.
    Und jetzt hatte er gleich drei gespürt. Gemeinsam mit Dhyarra-Magie! Und diese Kraft mußte ihren Ursprung in der Nähe jener anderen Stadt mit dem langen Namen haben.
    Gryf wandte sich wieder um. Mit mechanischen Bewegungen begann er sich anzukleiden.
    »Was ist, wenn ich es mir anders überlegt habe?« fragte Panchita. »Wenn ich nicht mitkomme?«
    »Dann fange ich den Vampir allein und wünsche dich zum Teufel«, sagte Gryf trocken.
    Panchita sprang auf.
    »Muy bien, amigo mio. Ich begleite dich. Ich zeige dir die Gegend. Ich bin neugierig zu erfahren, ob es diesen Vampir wirklich gibt - oder was sonst dahintersteckt. Vielleicht bist du es doch selbst und willst mich dort in die Falle locken.«
    Gryf

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