0343 - Der Satan schickt seine Rechnung
verreist.«
»Ja ja!«
Was mich interessierte, war die Tatsache, daß es ohne weiteres möglich war, das Haus zu erreichen, ohne die Straße zu benutzen Ein Wagen konnte ohne weiteres am Strand entlangfahren. So mußte es gewesen sein. Lawrence hatte sich hier mit jemandem getroffen und' war mit dessen Wagen weitergefahren, ob freiwillig oder nicht, das war noch nicht zu sagen. Was lag näher, als daß Swam Shark dieser Jemand war.
Aber da war noch eine Kleinigkeit. Auch Dick Hamishs Landhaus lag unmittelbar am Strand.
Ich bedankte mich bei den Cops und schob mich wieder hinter das Steuer.
»Können wir noch etwas für Sie; tun?« erkundigte sich der Sergeant.
»Nein — das heißt, Sie können feststellen, ob ein roter Jaguar-Sportwagen hier gesehen wurde!« Das war ein Gedanke, der mir plötzlich durch den Kopf schoß. Wie, wenn Phil auch hier irgendwo steckte?
»Roter Jaguar, scheint sich um eine, Autoknackerbande zu handeln, oder? Und Swam Shark ist der Boß! Na ja, mir kam der Bursche immer schon verdächtig vor. Er hat hier im Ort einen denkbar schlechten Ruf.«
»No, die Sache hat mit dem Mord an Dick Hamish zu tun!«
»Dick Hamish? Ich dachte, das wäre geklärt und Orville sei der Täter. Er wird doch unter Mordverdacht gesucht und…«
***
Ich fuhr langsam, immer dicht am Wasser entlang. Wäre der Wind nicht gewesen, hätte i]fian möglicherweise Reifenspuren feststellen können. Aber es stand auch so ziemlich fest, in welcher Richtung sich Lawrence nur bewegt haben konnte. Weiter südlich war keine bewohnte Gegend mehr; folglich fuhr ich nach Norden.
Als ich mich Swam Sharks Haus näherte, löschte ich die Lichter. Das letzte Stück ging ich zu Fuß. Swams Landsitz bestand aus zwei ineinandergeschobenen Betonwürfeln mit viel Glas, von alten Bäumen zugedeckt, eine solide Sechzigtausend-Dollar-Sache. Es war dunkel.
Auch hier, genau wie bei Dick Hamish, zog sich eine Mauer um das ganze Anwesen. Das war ungewöhnlich. Normalerweise kennt man bei uns nicht einmal Zäune. Ich schritt die Mauer ab und erreichte das verschlossene Elektrotor.
Einen Augenblick zögerte ich, dann drückte ich auf den Klingelknopf.
Ich stutzte. In den kahlen Büschen neben der Auffahrt leuchtete etwas Helles. Ich sah schärfer hin. Ein Schal. Ich kannte ihn. Er gehörte Cynthia.
Ich bückte mich. Und da sah ich, daß der Boden zerwühlt war. Außerdem lag ein abgerissener Knopf neben dem Schal, und das alles deutete darauf hin, daß die Frau in Gefahr war, vielleicht in Lebensgefahr, denn Shark war ein grausamer und skrupelloser Verbrecher. Ich mußte dem Girl sofort zu Hilfe kommen Zwei Minuten später war ich im Haus Es bestand im wesentlichen aus einer großen Halle, und die Halle wiederum bestand zum größtenteil aus einer Bar. Dank der riesigen Termopanescheiben war es innen kaum dunkler als draußen, Die schmale Mondsichel, die über dem .Atlantik hing, spendete schwaches Licht.
Ich bewegte mich lautlos, alle Sinne angespannt, die 38er schußbereit in der Hand. Wenn jemand im Haus war, hatte ihn das Klingeln aufgeschreckt. Und ich war sicher, daß jemand hier war.
Die Räume rings um den Innenhof waren leer. Über den Sesseln waren weiße Schonbezüge — ein Beweis dafür, daß Swam sich längere Zeit hier nicht aufgehalten hatte.
Ich sah in die Küche und fand, daß es nach Speck roch. Mißtrauisch geworden, ging ich der Sache nach und fand eine Pfanne, die noch handwarm war. Das Fett war erst teilweise geronnen. Hier hatte jemand Speck gebraten.
In der Geschirrwaschmaschine standen ein Teller und ein Besteck. Hatte Swam hier gewartet, sich etwas zu essen gemacht? ’ Dann mußte er unbemerkt ins Haus gelangt sein, denn Captain Bumby hatte seinen Kollegen in Toms River gebeten, ihn zu benachrichtigen, falls Swam hier auftauchen sollte.
Plötzlich wirbelte ich herum. Ich hatte ein Geräusch gehört.
Sekundenlang lauschte ich. Nichts! Da — war es wieder. Es schien von unten zu kommen.
Gleich darauf öffnete ich die Tür, die zur Kellertreppe führte. Vorsichtig stieg ich hinunter…
Ich wäre fast über das dunkle Bündel gestolpert.
Es war Cynthia. Das Girl war gefesselt und geknebelt und ziemlich sauer, wie ich merkte, als ich ihr die Fesseln abnahm.
***
»Dieser Bandit«, legte sie wutentbrannt los »Dieser Ganove! Ich sorge dafür, daß er hinter Gitter kommt.«
»Nun mal langsam«, bremste ich. »Was ist passiert?«
»Wenn ich das so genau sagen könnte, Mister Cotton…«
Ich sah sie mir
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