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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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wir’s wieder«, knurrte Phil. »Immer wieder landen wir bei Orville. Der Bursche scheint sich für diesen Fall zu einer Art Klabautermann zu entwickel. Ich habe noch nie erlebt, daß die Verdachtsmomente gegen einen Mann sich mit dieser Stetigkeit verstärkten. Orville, Orville und nochmals Orville. Und kein einziges Mal haben wir ihn bisher zu Gesicht bekommen.«
    »Fahren wir nach Havre de Grace«, sagte ich plötzlich. »Klären wir, ob es in Samuels Haus ein Higgins-Gewehr gab!«
    »Und Lawrence?«
    »Nehmen wir mit!«
    Kurz darauf erreichten wir Hammonton. Der verschlafene Cop führte uns zu einer Arrestzelle, wo Lawrence lag. Er hatte sich geweigert, das Polizeirevier zu verlassen. Ich sah ihn mir an und überlegte, ob das nur eine Nachwirkung des Schocks war. Ich zweifelte daran. Der gedrungene, massige Mann wirkte noch verfallener als vor ein paar Stunden Er hatte Angst.
    Ich glaubte, auch zu wissen, wo vor. Und als wir zurückfuhren, legte ich mir eine bestimmte Taktik zurecht.
    Lawrence, hinten in den Jaguar gequetscht, saß nicht bequem. An Schlafen war dabei nicht zu denken.
    Die Dämmerung stand wie eine Dame in Grau im Horizont, als wir wieder in Havre de Grace eintrafen.
    ***
    6.30 Uhr morgens ist eine Zeit, da man einen, eifrigen Polizei-Captain in seinem Büro erwarten könnte. Nun — Captain Bumby war nicht da. Wir trommelten ihn telefonisch herbei. Er kam ins Headquarters, unrasiert, mit offenem Hemd und einer Stimme, die klang, als hätte er mit Salpetersäure gegurgelt und anschließend mit dem Sandstrahlgebläse nachpoliert. In seinen Bemerkungen tauchten die Worte »hell« und »devil« mit bemerkenswerter Häufigkeit auf.
    Ich bediente mich aus seiner Zigarettenschachtel und wies auf Lawrence.
    »Können Sie den Mann sicher unterbringen, Captain?«
    »Natürlich! Ist er verhaftet?«
    »Ich lege Wert auf absolute Sicherheit«, sagte ich.
    Der Captain begriff erfreulich schnell. »Geht in Ordnung, Mister Cotton. Ich wende das übliche Verfahren an.« Keiner von uns beiden wußte, was das war, aber auf Lawrence wirkte das. Er richtete sich auf.
    »Was soll das heißen, Mister Cotton? Was für ein Spiel geht hier vor sich?«
    Bumby legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Mann, Sie sind völlig übermüdet. Bei uns sind Sie sicher. Schlafen Sie sich erst einmal aus. Übrigens mache ich Sie darauf aufmerksam, daß Sie nichts auszusagen brauchen, was gegen Sie sprechen könnte. Die Verfassung, verstehen Sie!«
    Phil sah mich erstaunt an, als Lawrence weg war.
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich glaube, zu wissen, wovor er Angst hat! Los, versuchen wir, den Beweis zu finden.«
    Phil, murmelte etwas Unverständliches, aber er kam mit. Wir fuhren auf den Dollar-Hill.
    Hier schlief noch alles. Nur in der Halle traf ich einen der FBI-Agenten aus Baltimore.
    »Wo ist Morris?« fragte ich.
    »Nicht hier«, lautete die lakonische Antwort. »Er ist abgreist. Da wir in Hinblick auf seine Person keine Anweisungen hatten, mußten wir ihn gehen lassen. Wir boten ihm Polizeischutz an, aber er lehnte ab. Er sagte, es sei unvorstellbar, daß er gefährdet sei. Nun, er mußte es ja wissen, Er ist der Mann, der Orville am besten kannte.« Ich nickte unkonzentriert.
    »Sie wissen nicht, wann er zurückkommt?«
    »Ich weiß nicht einmal, wo er hingefahren ist.«
    »Okay, das tut nichts. Ich will nur mal einen Blick in das Zimmer werfen, das Lawrence bewohnt hat.«
    Der Raum lag im ersten Stock. Ein schmales Handtuch von einem Zimmer, spärlich möbliert. Ein Beweis dafür, daß Samuel zu Lebzeiten Gäste nicht geschätzt hatte.
    Wir gingen systematisch vor und durchsuchten alles.
    Das Gewehr lag in der Matratze. Kein Problem, es zu finden. Es war nicht das Gewehr, das wir in Philadelphia gesehen hatten. Es war ein anderes Modell vom Kaliber 0,303 Zoll, S. A., belgisches Fabrikat. Die Nummer stimmte mit der überein, die der Marineoffizier mir gegeben hatte.
    Kurz darauf wußten wir, daß mit diesem Gewehr der tödliche Schuß auf Al Johnson abgegeben worden war. Wir wußten noch mehr. Auf der Waffe fanden sich Fingerabdrücke. Sie stammten von Dean Lawrence.
    ***
    Die Verhaftung von Lawrence gestaltete sich weniger dramatisch, als man hätte annehmen können. Fast war es, als würde der Mann von einem ungeheuren Alpdruck befreit.
    »Ich wußte, daß es einmal herauskommen mußte«, murmelte er.
    »Es lag auf der Hand, nachdem feststand, daß Swam Shark Sie erpreßt hatte«, sagte ich. »Der Schuß, der Johnson

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