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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammendrückte.
    An die Treppe schloß sich ein sehr schmaler Gang an. Die Wände waren grau und feucht. Wasserstreifen rannen auch hier an ihnen entlang wie dicke Finger.
    Es existierten keine Quergänge mehr, nur zwei Verschlage, wobei der an der linken Seite größer als der gegenüberliegende war. Die Tür des größeren zog Wintek auf.
    Sie war nur mehr zur Hälfte vorhanden und bestand aus einigen vernagelten Latten.
    Dicht hinter der Tür blieb der Krumme stehen. »Hier könnt ihr warten«, erklärte er.
    »Leuchte!« befahl Brabano.
    Wintek hob den Arm ein wenig an und streckte ihn gleichzeitig aus. Alte Säcke lagerten hier unten. Das war alles. Bis auf den Staub, der überall herumlag.
    Durch die Schritte der Ankömmlinge in die Höhe gewirbelt, hatte er sich auch über dem Boden verteilt und schwebte zwischen ihnen wie eine Wolke.
    »Gefällt euch der Platz?«
    Anscheinend schien den beiden Winteks Frage nicht gefallen zu haben, denn sie kamen näher an ihn heran. Plötzlich sah er sie dicht vor sich, und er sah auch, daß sie ihre Arme ausstreckten und Hände über seinen Körper tasteten, als wollten sie prüfen, ob auch noch alles vorhanden war.
    Der Krumme versteifte sich. Die Kerze auf dem Teller begann zu zittern. Sie wäre ihm sicherlich aus der Hand gefallen, hätte Brabano nicht zugegriffen und sie an sich genommen.
    Eisern hielt er sie fest. »Bist du nervös, Krummer?« erkundigte er sich flüsternd.
    »Ich? Ich… wieso?«
    Sie lachten beide, drückten Wintek an die Wand und hoben die Hände.
    Plötzlich fühlte der Krumme die Finger in seinem Gesicht. Es waren kalte Totenklauen, die über seine Haut strichen und an beiden Seiten des Halses verharrten.
    Ihr Lachen klang leise und zischend. Die Vampire gierten nach Blut, sie öffneten die Mäuler, und das sich bewegende Licht der Kerze zuckte über ihre Gesichter.
    Es waren nur mehr Fratzen.
    Entstellt, widerlich anzusehen. Mit grauenhaften Augen, in deren Pupillen sich das Kerzenlicht als kleine, rote Punkte widerspiegelte.
    »Blut!« ächzte Brabano, »du hast Blut, mein Freund…« Er drückte seinen Kopf noch weiter vor, so daß der Krumme die langen Vampirzähne dicht vor sich sah.
    Sie würden wie kleine Messer in seine Haut stechen und dann…
    Wintek kam nicht weiter. Die Wand hinderte ihn daran, und vor sich hörte er die wilden Geräusche der beiden Blutsauger. Sie wollten endlich zu ihrem Lebenselixier gelangen, sie brauchten das Blut, um zu erstarken.
    Dabei vergaßen sie alles.
    Auch Befehle des Meisters.
    »Wintek!« Ein scharfer Ruf hallte durch den Keller und traf die Ohren des Krummen.
    Auch die Vampire hatten die Stimme ihres Meisters vernommen.
    Sie zuckten von Wintek zurück, dem in diesem Moment ein Stein vom Herzen polterte.
    »Komm zu mir, Krummer!«
    Wintek grinste verzerrt. Die Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus, das schweißnaß glänzte. Sogar Haare klebten auf der Stirn. »Ja, ich komme!«
    Die beiden Vampire traten zurück. Dabei lachten sie leise, und es hörte sich verdammt gefährlich an. Gleichzeitig auch drohend, so daß Wintek Bescheid wußte.
    Die hatten noch nicht aufgegeben…
    Er ging. Die Kerze nahm er mit. Keiner hinderte ihn daran. Dicht hinter der Tür warf er noch einen Blick zurück. Er sah die beiden Blutsauger nur mehr als Schatten, die kleiner wurden, als sich die Vampire zu Boden legten.
    Der Krumme konnte in seinem Keller aufrecht gehen. Rasch schritt er die Treppe hoch und wäre fast noch gestolpert, so sehr beeilte er sich. Er wollte weg, nur weg von diesem Grauen.
    Boris Bogdanowich erwartete seinen Diener am Ende der Treppe.
    Wie ein Schattenfürst stand er da und schaute die Stufen herab. Er trat zur Seite, als der Krumme die Treppe hinter sich gelassen hatte.
    Sie gingen wieder in das schmutzige Zimmer.
    »Und?« fragte Boris.
    »Sie… sie sind unten.«
    »Haben sie es versucht?«
    Der Krumme nickte heftig und blies die Kerze aus. »Ja, sie haben es versucht. Sie wollten mein Blut.« Er schüttelte sich wie im Fieber.
    »Aber ich hatte Furcht, große Angst, denn sie schienen deinen Befehlen nicht gehorchen zu wollen…«
    Der Vampir verzog das Gesicht. Es sollte ein Lächeln darstellen.
    »Ja«, sagte er, »ja, ich kenne sie genau. Wenn sie einmal die Chance haben, werden sie diese auch nutzen.«
    »Aber du hattest ihnen doch verboten…«
    Boris lachte. »Glaubst du denn, daß sie sich daran halten werden, mein Sohn? Nein, sie müssen ihrem Trieb gehorchen.«
    Wintek

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