Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0343 - Planet der tausend Freuden

Titel: 0343 - Planet der tausend Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wir tun, wenn das Solare Imperium erschlagen wurde?"
    „Wir bauen es wieder auf."
    „Nein", antwortete Rhodan. „Sie wissen ebenso wie ich, daß die Menschheit einen solchen Rückschlag nicht überstehen würde. Das Solare Imperium ist auf Grund seiner Ausdehnung gezwungen, immer weder zu siegen. Jede Niederlage wäre endgültig."
    In diesen Worten lag eine tiefe Wahrheit, gestand sich Marshall ein. Plötzlich war Geegival für ihn ein Planet wie jeder andere, und er sehnte sich nach der Erde.
     
    *
     
    Tschubai materialisierte hinter einem Haus auf der anderen Seite des Tales. Er hörte das Gurgeln und Plätschern des Flusses, der direkt an dem Gebäude vorbeiführte. Die Fenster des Hauses waren noch geschlossen. Am Ufer des Flusses stolzierten ein paar hochbeinige Vögel hin und her und zogen Würmer aus dem weichen Boden.
    In diesem Teil des Tales standen sechs Häuser dicht zusammen. Tschubai umrundete das Gebäude, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß niemand in der Nähe war. Er frage sich, wie er Verbindung zu den Urlaubern aufnehmen sollte, die hier untergebracht waren.
    Vor dem Eingang des Hauses war ein Jinguisem damit beschäftigt, einen Tisch aufzustellen.
    Tschubai schloß daraus, daß der Bewohner dieses Gebäudes im Freien frühstücken wollte.
    Der Jinguisem verbeugte sich, als er Tschubai erblickte.
    „Hatten Sie einen angenehmen Morgenspaziergang?" erkundigte er sich höflich.
    „Nein", sagte Tschubai frostig. „Ich kann mir keine langweiligere Gegend vorstellen als dieses Tal."
    Der Jinguisem stutzte, fuhr dann aber mit seiner Arbeit fort.
    „Sie gehören zu den vier Blauen, die gestern angekommen sind", vermutete er.
    Ras Tschubai unterdrückte ein Grinsen. Es war ihnen also gelungen, innerhalb kurzer Zeit eine gewisse Berühmtheit zu erlangen. Wahrscheinlich hatten sich die Jinguisem untereinander von der Ankunft der unzufriedenen Feriengäste berichtet.
    Tschubai sah zu, wie das Rieseninsekt eine farbige Tischdecke auflegte und sie mit Klammern befestigte.
    Dann rückte der Jinguisem den Sessel zurecht. Er betrachtete sein Werk mit offensichtlicher Zufriedenheit.
    „Was soll das?" fragte Tschubai und deutete auf den Tisch.
    „Orlat can Sur sitzt jeden Morgen für eine gewisse Zeit vor dem Haus und beobachtet, wie die Sonne hinter den Bergen aufgeht", erklärte der Diener bereitwillig.
    „Auch ein Vergnügen", meinte Tschubai. Er hörte Geräusche im Innern des Hauses und schloß daraus, daß Orlat can Sur aufgestanden war.
    „Soll ich für Sie auch einen Sessel holen?" fragte der Jinguisem diensteifrig. „Orlat can Sur wird sich gern mit Ihnen unterhalten. Er ist schon zehn Tage hier und kennt die Vorzüge dieses Tales."
    „Meinetwegen", knurrte Tschubai.
    Das aufrecht gehende Insekt hastete davon und kam kurze Zeit später mit einem Sessel zurück.
    „Wie möchten Sie sitzen?" wurde Tschubai gefragt. „Mit dem Gesicht zur Sonne?"
    „Ja", sagte Tschubai geistesabwesend. Seine Aufmerksamkeit wurde vom Erscheinen Orlat can Surs abgelenkt.
    Der Fremde war groß und breitschultrig. Außer zwei bis zu den Knien reichenden Armen besaß er zwei aus der Brust ragende Glieder, die in dünnen Fingern endeten. Orlat can Surs Körper war mit einem dunkelbraunen Pelz bedeckt. Sein Kopf ähnelte dem eines Affen. Die Stirn war niedrig, die Augenbrauen vorgeschoben. Der Urlauber trug eine Art Lendenschurz, in der er offenbar Ausrüstungsgegenstände aufbewahrte.
    Mit einer Stimme, die so tief war, daß Tschubai fast zusammengezuckt wäre, fragte Orlat can Sur: „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, Techniker?"
    Tschubai erriet, daß der andere seine Kastenzugehörigkeit sofort erkannt hatte und ihn wegen dieser offensichtlich bewunderte.
    „Ich wollte mich im Tal umsehen", sagte Tschubai.
    Er warf dem Jinguisem, der den Tisch deckte, einen ärgerlichen Blick zu, den Orlat can Sur auffing.
    „Stört Sie Pharays?" fragte Orlat can Sur. „Ich kann ihn wegschicken."
    Tschubai schüttelte den Kopf.
    „Ich muß gestehen, daß ich von Geegival sehr enttäuscht bin", begann er ohne Umschweife.
    Sein Gegenüber gab sich Mühe, sein Erstaunen zu verbergen, was ihm aber nicht vollkommen gelang.
    „Gefällt es Ihnen etwa hier?" fragte Tschubai entrüstet.
    Orlat can Sur wurde durch diese direkte Frage so in Verlegenheit gebracht, daß Tschubai Mitleid mit ihm bekam.
    „Sie müssen verstehen, daß ich in bescheideneren Verhältnissen lebe", antwortete der Urlauber ausweichend. „Ich

Weitere Kostenlose Bücher