0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

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Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz

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Zigarettenschachteln auf den Tisch. Eine frische und meine alte. Dann ging er wieder.
    Ich war verblüfft. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass es so leicht ging. Oder war meine ganze Kombination für die Katz? Das wäre ein Reinfall. Ich stand auf und schlenderte zu der Tür mit der Aufschrift Gentlemen. Es war eine ziemlich primitive Bude.
    Ich war allein. Vorsichtig riss ich die eben erhaltene Packung auf.
    Plötzlich ging eine der beiden Türen auf, und drei Kerle stürzten sich auf mich. Der erste hatte eine Seilschlinge in der Hand, die er mir mit affenartiger Geschwindigkeit über den Kopf stülpte.
    Ich ließ die Zigarettenschachtel fallen, aber in dem Moment hatten sie mir die Schlaufe schon über die Arme gezogen und wickelten mich ein wie eine Roulade. Zwei von den Kerlen waren blonde Reklamen für Bodybuilding-Kurse. Der dritte, der mir seine nach Zwiebeln stinkende Pfote auf den Mund quetschte, war dunkel, fast grazil, mit einem Schnauzbärtchen. Ein netter, kleiner Kerl, wenn der brutale Zug um den Mund nicht gestört hätte.
    Der eine der Blonden machte sich daran, meine Beine zu verschnüren. Ich schnellte die Knie nach vorn und traf ihn an der Schulter. Er jaulte auf. Ich stieß mit aller Kraft meinen Hinterkopf gegen die Brust des Schnauzbärtigen. Das tat mir mindestens so weh wie dem Kerl. Leider verlor ich das Bewusstsein. Der dritte hatte mir irgendetwas, vermutlich den Revolverknauf, unfair hinters Ohr gesetzt.
    ***
    Als ich wieder aufwachte, schaukelte die Welt. Ich war in eine Kiste gestopft worden. Ich lag auf der Seite, und mein ganzes Gewicht drückte auf meine linke Schulter. Irgendjemand trug mich spazieren. Es stank grauenhaft nach Fisch, und durch die Ritzen konnte ich Tische vorbeischweben sehen. Ich kam mir selbst vor wie ein Fisch, wie eine Sardine, auch so stumm, denn ein großer Stoffknäuel verstopfte meinen Mund. Der ohrenbetäubende Lärm, der Fully Conaways Überraschungsringerinnen ankündigte, hätte sowieso alles übertönt. Plötzlich war das Licht hinter den Ritzen weg. Ein kühler Wind kam herein und vermischte sich mit dem penetranten Fischgestank. Wir waren aus der Bude heraus! Hier mussten unsere Männer stehen. Ich versuchte, mit dem rechten Ellbogen und den Füßen an die Kiste zu klopfen. Die Antwort darauf war ein dröhnendes Gelächter meiner Träger. Sie brüllten vor Lachen. Falls Cops hier herumstanden, konnten sie garantiert nicht hören, was ich in meiner Fischkiste für einen Lärm veranstaltete. Ich gab’s auf.
    »Noch eine Kiste, dann haben wir’s für heute«, sagte ein Träger, und dann sauste ich durch die Luft wie eine Möwe und landete wie ein Elefant. Vermutlich auf dem Bretterboden eines Lkw. Ich hörte Türen klappen, Bretter knirschen, einen Motor anspringen, und dann fühlte ich das Vibrieren eines fahrenden Autos.
    Mitten durch das ordinäre Gedudel der Wirtsbuden hindurch fuhr ich meinem glanzlosen Ende entgegen. Es war völlig unmöglich, aus der Kiste herauszukommen. Meine Arme und Beine waren zusammengeschnürt, und die Kiste, in die ich gepresst war, war so eng und flach, dass ich mich kein bisschen rühren konnte. Außerdem hatte ich längst vergessen, dass ich außer meiner schmerzenden linken Schulter noch andere Körperteile hatte. Vielleicht noch einen Kopf, aber der taugte auch nur noch zum Brummen.
    Da hockte nun Phil noch immer in Fully Conaway Überraschungshaus und wartete vor der Tür Gentlemen auf mich.
    Selbst wenn sie jetzt sofort Alarm schlagen würden, sie würden uns nicht mehr finden. Ich merkte an dem weichen Knirschen unter mir, dass wir auf Sandboden fuhren, wir kamen also auf die Küstenstraße. Die Cops hatten keinen Verdacht geschöpft, als ich in meiner Kiste verladen wurde. Anscheinend hatten die Kerle mehrere Kisten rausgeschleppt und verladen.
    Ich war nur eine von vielen. Jetzt schien es mir, als würden irgendwo Polizeipfeifen ertönen. Vielleicht war es eine der üblichen Razzien. Mich konnten sie jetzt nicht mehr finden. Besser, die Gangster kämen nicht auf die Idee, die Pfeiferei könnte mir gelten. So blieb ich nur ein kleiner Möchtegern-Kokser. Der Wagen drehte, und ich merkte, wie meine Kiste durch die Neigung verrutschte. Dann knirschte wieder Sand unter den Reifen, und der Wagen hielt. Wir waren nicht sehr weit gefahren. Irgendwo in der Nähe von Coney Island. Vermutlich ein abseits gelegenes Grundstück.
    Ich wurde wieder samt meiner Kiste hochgehoben und machte mich darauf gefasst, im