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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Entweder ziehen wir uns in den unterirdischen Gang zurück und schotten den ab, oder wir verschwinden mit dem Jeep, den ihr uns freundicherweise hierlaßt. Wollen doch mal sehen, ob Schlangenmenschen schneller laufkriechen können als ein Jeep fährt.«
    »Einverstanden«, sagte Tendyke. Er schnallte den Patronengurt mit dem Revolver ab. »Die Munition dürfte reichen, euch zumindest ein paar von den Monstern vom Hals zu halten. Aber komm nicht auf die Idee, mit den Silberkugeln auf Bierdosen zu schießen.«
    »Ich nehme Whiskeyflaschen«, versicherte Gryf.
    Tendyke ging auf Teri zu. Er streckte die Hand aus. »Darf ich um den zeitlosen Sprung bitten, Mylady?«
    »Mal langsam!« fauchte Teri. »Warte wenigstens mit der Durchführung deiner haarsträubenden Pläne, bis ich mich richtig angezogen habe! Außerdem ist um diese frühe Morgenstunde ohnehin noch kein Hubschrauberverleiher auf den Beinen.«
    »Da könntest du allerdings recht haben«, gestand Tendyke. »Gönnen wir uns also ein reichhaltiges Frühstück, bevor wir aufbrechen…«
    ***
    In den Morgenstunden blühte das Leben in der Dreimillionenstadt Mexico City ebenso wie am späten Nachmittag und noch späteren Abend. Die Folgeschäden der letzten Erdbebenkatastrophe waren immer noch deutlich zu sehen. Damit schienen die Mexikaner sich abgefunden zu haben.
    Der große Flughafen lag im Ostteil der riesigen Stadt im Hochland. Niemand achtete auf zwei Menschen, die förmlich aus dem Nichts erschienen. Ein faszinierendes Mädchen mit hüftlangem, golden funklenden Haar, und ein Americano, wie er typischer nicht aussehen konnte. Die beiden bewegten sich zielstrebig auf das mit bunten Schildern behängte Flachgebäude am Rand der Abfertigungshallen zu. Robert Tendyke öffnete die Tür einer Charterfirma, die er kannte und mit der er früher schon einmal zusammengearbeitet hatte. Aber damals hatte er sich von einem Piloten fliegen lassen. Diesmal wollte er selbst fliegen.
    Er ließ Teri eintreten. Sie hatte die Khakibluse so weit geöffnet, wie es die strengen Moralvorstellungen der Mexikaner gerade noch zuließen, und ging mit schwingenden Hüften auf den Schreibtisch zu, der als Schalter diente. Dahinter saß ein gelangweilter Schwarzhaariger, die Augen halb geschlossen; wahrscheinlich war das Nachtleben der Stadt doch recht ermüdend.
    Aber dann riß er beide Augen weit auf, als er die goldhaarige Señorita erblickte. Und dann kam auch noch dieser Gringo, in weiches Leder gekleidet…
    »Buenos dias«, sagte Teri mit melodischer, weicher Stimme und blieb direkt vor dem Schreibtisch stehen. »Dieser Señor möchte einen Hubschrauber mieten.« Sie deutete auf Tendyke.
    Der Mexikaner sprang auf und verneigte sich. »Es ist unserem bescheidenen Unternehmen eine Ehre«, und er schielte möglichst unauffällig nach Teris offenkundig zur Schau getragenen Reizen. Für eine Nacht mit dieser aufregenden chica würde er die Seele seiner Großmutter dem Teufel verkaufen!
    Teri verzichtete darauf, seine Gedanken zu lesen. Es reichte ihr, die Wirkung zu sehen, die sie mit ihrem Auftritt erzielte.
    Tendyke tippte an die Hutkrempe. »Eine zweisitzige Maschine reicht vollkommen. Aber wir brauchen sie jetzt. Innerhalb einer Stunde. Läßt sich das machen? Ich war schon früher Ihr Kunde.«
    Der Mexikaner musterte ihn prüfend. »Oh, Señor… das ist wenig Zeit. Ich muß sehen, ob wir eine Maschine und einen Piloten frei haben…«
    Teri lachte glockenhell. »Señor, um diese Morgenstunde sind Ihre Flugapparate betimmt noch nicht vermietet. Und einen Piloten brauchen wir nicht. Señor Tendyke fliegt selbst.«
    Der Mexikaner schluckte heftig. Teri bewegte sich in dem kleinen Büroraum auf und ab. Der Mexikaner bewunderte ihre in den zum Platzen engen Jeans steckenden langen Beine. Ihm wurde sichtlich warm. Dabei arbeitete die Klimaanlage perfekt. Teri strahlte ihn an, als sei er ihr Geliebter.
    »Ja… äh… natürlich. Darf ich Ihre Fluglizenz sehen, Señor…«
    »Tendyke«, wiederholte der Abenteurer Teris Vorstellung. Er fischte ein Lederetui aus der Tasche. »Ausweise, Kreditkarten, Fluglizenz für zweimotorige Propeller- und Strahlmaschinen, für Hubschrauber und Luftkissenboote, Segelyachten…« Und dazwischen lag ein Fünfzigdollarschein, der auf geheimnisvolle Weise blitzschnell verschwand. Amerikanische Dollars waren trotz des Kursverfalls immer noch sehr gefragt.
    An Tendykes Fluglizenz war nichts zu bemängeln. Aber er wußte, daß der Vorgang sich wesentlich

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