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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darfst du mir vielleicht zeigen, wie die Liegesitze funktionieren.«
    Ihm wurde warm. »Ich dachte, du wolltest nicht in mein Zimmer…«
    »Das hier ist ja auch ein Schlitten und kein Zimmer.« Sie funkelte ihn unternehmungslustig an. »Los, sieh zu, daß du telefonierst. Um so mehr Zeit haben wir gleich.«
    Pascal nickte, während er das Mädchen mit gemischten Gefühlen einsteigen sah. Zum einen klopfte sein Herz wie wild, zum anderen dachte er an die Kobra. Sah nur er sie? Hatte nur er diese Vorstellung, das Biest sei beweglich und inzwischen schon fast einen Meter lang? Aber wenn es nur eine Halluzination war, konnte er beruhigt sein. Er brauchte das Biest bloß nicht zu beachten.
    Er betrat die Poststube. Jean-Claude, gerade in ein Revolverblatt aus England vertieft und auf der Suche nach Notizen über ungewöhnliche Erscheinungen, sah auf. Pascal winkte ab.
    »Übersetz du weiter. Ich telefoniere.«
    Er verschwand in der kleinen Zelle und zog die Tür hinter sich zu. Die Rufnummer vom Château Montagne kannte er auswendig und wählte sie an. Es dauerte fast zwei Minuten, bis endlich abgehoben wurde. Zwischenzeitlich überlegte Pascal sich, was er eigentlich sagen wollte. Er mußte Zamorras Aufmerksamkeit erregen. Was aber war, wenn der ihn bat, sofort zum Château zu kommen? Nadine, sein Traum, saß im Wagen. Eine einmalige Gelegenheit, die mit Sicherheit zerstört werden würde. Der Befehl der Königskobra, zu telefonieren, war schon schlimm genug.
    »Château Montagne, Bois. Mit wem spreche ich?« erklang eine Stimme. Das war der alte Diener, entsann sich Pascal.
    »Hier ist Pascal Lafitte. Monsieur Zamorra kennt mich. Ich muß ihn dringend sprechen.«
    »Worum geht es denn, Monsieur Lafitte?«
    »Stellen Sie bitte durch«, drängte Pascal. »Es geht um Leben und Tod. Um Mademoiselle Duval.«
    Was zum Teufel rede ich da? fragte er sich entsetzt. Wie komme ich denn auf so einen Unsinn? Ich wollte doch etwas ganz anderes sagen…
    »Sind Sie sicher, Monsieur Lafitte? Von wo sprechen Sie?« fragte Raffael Bois.
    »Verlieren Sie keine Zeit! Stellen Sie das Gespräch durch, oder holen sie den Professor an diesen Apparat! Es ist lebenswichtig.«
    »Mademoiselle Duval befindet sich in Lyon. Sie…«
    »Das ist doch jetzt vollkommen unwichtig«, rief Lafitte. »Ich muß sofort mit dem Professor sprechen. SOFORT!«
    »Ich werde versuchen, ihn zu überzeugen, Monsieur Lafitte.«
    Pascal hatte zu warten. Womöglich mußte dieser Bois den Professor erst suchen. Das Château war riesig… Meine Güte, was rede ich überhaupt für einen Unsinn zusammen? Ich muß tatsächlich den Verstand verloren haben…
    Da knackte es dezent in der Leitung. »Sie möchten mich sprechen, Pascal?«
    Das war Zamorras Stimme. Professor, Sie müssen mir helfen. Ich sage Dinge, die ich gar nicht sagen will. Ich weiß nicht, wie ich dazu komme. Ich glaube, ich werde verrückt, wollte Pascal sagen.
    »Zamorra? Wenn Sie Ihre Gefährtin lebend Wiedersehen wollen, müssen Sie nach Lyon fahren. Zu Sahib Mansur Panshurab, Export und Import.« Pascal schnarrte die Adresse herunter. »Aber Sie müssen sich beeilen. Es geht um Leben und Tod und um jeden Sekundenbruchteil.«
    Dann hängte er ein und hatte im nächsten Moment vergessen, was er gesagt hatte. Schwungvoll stieß er die Glastür auf und winkte Jean-Claude zu.
    Draußen stand noch immer der Cadillac mit Nadine auf dem Beifahrersitz. Sie hatte das Radio gefunden und eingeschaltet. Verträumte Klänge drangen aus den Lautsprechern.
    Die Kobra auf der Motorhaube sah völlig normal aus. Aber warum registrierte Pascal das besonders? Für einen Moment war er irritiert. War an der Figur denn etwas besonderes gewesen?
    »He, fahren wir?« fragte Nadine.
    Pascal flankte über die Tür direkt auf den Sitz und startete den Motor. Der Wagen rollte an.
    »He, läuft der Motor überhaupt? Ich höre nichts«, sagte Nadine.
    »Er hat einen, er fährt, also muß der Motor wohl auch laufen.« Pascal lenkte den Wagen aus dem Dorf hinaus. Nadines Haare flogen im Fahrtwind. »Ich kenne einen schönen ruhigen Platz am Loire-Ufer«, sagte er. »Da sind wir ungestört, und da kann man auch im Fluß baden.«
    »He, aber ich habe doch gar keinen Badeanzug mit«, protestierte Nadine.
    Pascal grinste. »Wer sagt, daß du den brauchst?«
    Sie wurde tatsächlich ganz kurz rot! »Du hattest mir doch versprochen, ganz brav zu sein«, sagte sie.
    »Nie im Leben. Aber wir können ja wieder zurückfahren.« Er trat auf die

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