Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
Vom Netzwerk:
Gefälligkeiten handele, die sich im Rahmen des Gesetzes bewegten. Ich glaubte es ihm, wenn mir auch nie ganz wohl dabei war.«
    Ich fragte sie nach den Freunden Websters.
    »Er hatte so gut wie keine Freunde. In der letzten Zeit tauchte häufig ein gewisser Jack auf. Er verdrückte sich immer, wenn ich zu Bart kam. Mir gefiel er nicht, und ich sagte das Bart auch, aber er wich mir aus.«
    »Dieser Jack hat ihn dazu überredet einen Hubschrauber zu fliegen. Mit der Maschine wurde ein Mordanschlag verübt. Was wissen Sie davon?«
    »Jetzt wird mir so manches klar. Bart erzählte mir noch vorgestern, dass er für einen kleinen Flug eintausend Dollar erhalten sollte. Als ich ihn nach den Einzelheiten fragte, wurde er böse. Ich hatte den Eindruck, dass er sich ärgerte, weil er mir davon gesagt hatte.«
    »Ihre Hinweise sind sehr nützlich für uns, Miss Ränder«, meinte ich. »Haben Sie jemals einen Malaien bei Webster gesehen?«
    »Einen Malaien? Aber ja! Ich habe ihn mehrmals bei Bart gesehen. Er war mir sehr unsympathisch. Ich hörte, wie er Bart Vorwürfe machte, weil dieser ihm nicht gesagt hatte, dass ich auch zu ihm kommen würde. Er verschwand sofort, wenn ich bei Bart aufkreuzte.«
    »Können Sie den Mann beschreiben?«
    Sie schüttelte hilflos den Kopf.
    »Diese Gesichter sehen für mich alle gleich aus. Wenn sie nicht gerade zweierlei Socken angezogen haben, kenne ich sie nicht auseinander. Ich glaube, er war Diener bei einem großen Herrn.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Er hatte etwas Serviles an sich. Ich kann Ihnen das auch nicht so genau sagen. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, und er konnte sich gewählt ausdrücken. Er gehört zu jenen Typen, denen man nicht in einer dunklen Gasse begegnen möchte. Es läuft mir jetzt noch kalt den Rücken hinunter, wenn ich an ihn denke.«
    »Sollen wir Sie nach Hause bringen, Miss Ränder?«, fragte ich sie.
    »Nein, danke. Ich habe meinen Wagen vor dem Theater stehen. Ich werde ihn nun verkaufen müssen. Bart hat immer die Raten bezahlt. Von meiner Gage kann ich ihn nicht unterhalten. Aber es ist mir lieber so. Dieser Reinfall wird mir zu denken geben, glauben Sie mir das!«
    »Hoffentlich«, sagte ich. »Ich wünsche es Ihnen jedenfalls. Viel Glück.«
    ***
    Auf dem Weg zu meinem Office begegnete mir der alte Neville auf der Treppe. Seine große Zeit war zwar schon seit zwanzig Jahren vorbei, aber ich glaube, er wird in hundert Jahren noch im Headquarter herumlaufen und den jungen Dachsen seine unschätzbaren Ratschläge erteilen. Der alte Neville weiß alles was nicht im Archiv zu finden ist. Obwohl er nur noch im Innendienst tätig ist, schleppt er immer noch seine Pistole im Schulterhalfter mit sich herum. Seine Tipps waren Gold wert. Ich hatte ihm viele meiner Erfolge zu verdanken. Er kannte die Unterwelt New Yorks seit Generationen.
    »Hallo, Baby«, knurrte er. Für ihn war ich immer noch ein Säugling, und ich hatte auch gar nichts dagegen, so angeredet zu werden »Sieh zu, dass du vor deinem Chef Männchen machst! Er verlangt deine Gestalt.«
    »Okay«, sagte ich grinsend. »Steht er mit einem Messer hinter der Tür, oder hat er eine Flasche Blausäure für mich?«
    Er musterte mich entrüstet.
    »Für dein Alter wirst du erstaunlich frech, Jüngelchen. In all den Jahren hier bin ich immer mit Respekt behandelt worden. Aber unter uns gesagt: Du bist einer von den zähesten Burschen, die ich kennen gelernt habe.«
    »Danke für die Blumen«, sagte ich. In Wirklichkeit war ich mächtig stolz. Nevilles Urteile hatten Gewicht. Ich klopfte an Mr. Highs Tür.
    »Tag, Jerry«, begrüßte er mich. »Mr. Gilbury, der Konservenkönig, hatte angerufen. Er möchten den Mann kennen lernen, der seiner Tochter das Leben gerettet hat.«
    »Wie bitte?«, fragte ich erstaunt. Mein Chef zwinkerte mir zu. Er holte aus seiner Tasche eine zusammengefaltete Zeitung und schob sie mir zu.
    »G-man rettet Millionenerbin«, leuchtete es mir in roten Buchstaben entgegen. Norman Meeker vom Entire Look hatte die Story von gestern Nachmittag groß aufgemacht. »Oh weh!«, sagte ich. »Da hat der Kommandant des Küstenwachbootes ein wenig Publicity gebraucht. Wahrscheinlich ist er seit fünf Jahren nicht mehr befördert worden und ich soll ihm dazu verhelfen. Darf ich schnell lesen, Chef?«
    Mr. High nickte. Rasch überflog ich den Artikel. Meine Vermutung schien zu stimmen. Das Eingreifen des Wachbodtes und die bewundernswerte Entschlusskraft des Kommandanten kamen in dem Bericht

Weitere Kostenlose Bücher