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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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spürte unter meiner nackten Fußsohle den Griff des Messers. Mit einer schnellen Fußbewegung kickte ich es unter das Bett. Mein Gegner schien nichts davon bemerkt zu haben. Jetzt waren wir beide auf unsere Körperkraft angewiesen, der Kampf war nicht mehr ungleich.
    Diesmal griff ich an. Meine tastende Linke erwischte seinen Haarschopf -dichte, glatte Haare. Ich riss ihn zu mir heran. Seine Hand, die sich abwehrend auf mich zustreckte, schlug ich herunter. Ich setzte nach und feuerte meine Rechte in die Dunkelheit hinein. Sie traf seinen Kopf. Ich musste ihn voll erwischt haben.
    Der Schmerz in meinen Knöcheln drang bis ins Gehirn…
    Einen Augenblick blieb ich verschnaufend stehen. Mein Gegner war nicht zu erkennen, aber ich war sicher, dass ihn der Schlag nicht von den Beinen gerissen hatte: das hätte ich hören müssen.
    In diesem Augenblick hörte ich das leise Geräusch von tappenden Schritten. Langsam ging ich zur Tür, doch es war schon zu spät: ich hörte jetzt schnelles, hastiges Gehen auf dem Flur, und als ich gerade die Türklinke greifen wollte, stürzte ich über einen Sessel, der umgestürzt war. Ich schlug lang hin. Das war zu viel für mich. Nun, da die unmittelbare Gefahr vorüber war, spürte ich wieder die Benommenheit, die mir der Schlag ins Genick eingebracht hatte.
    Ich ging hinaus auf den Flur und schloss die Tür. Sie wies keine erkennbaren Beschädigungen auf, der Täter musste also mit einem Nachschlüssel hereingekommen sein: Nach dem Bett hatte ich keine Sehnsucht mehr. Stattdessen stellte ich mich fünf Minuten unter die kalte Brause. Das machte mich wieder einigermaßen fit. Danach braute ich mir eine Tasse starken Kaffee. Er war zwar etwas bitter, aber er stellte mich wieder restlos auf die Beine. Dann machte ich mich daran, das Zimmer in einen bewohnbaren Zustand zu bringen. Ein Büschel blauschwarz glänzender Haare auf dem Teppich erregt meine Aufmerksamkeit. Es musste meinem Besucher gehören. Ein paar Strähnen waren zwischen meinen Fingern hängen geblieben, als ich ihn an seinem Schopf gepackt hatte. Ich legte sie vorsichtig in einen leeren Briefumschlag und steckte ihn in meine Tasche. Das war zwar vorläufig ein dürftiges Beweisstück, aber vielleicht fanden wir einmal den Mann, dem das Haarbüschel gehört hatte.
    ***
    Es war kurz vor fünf Uhr, doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Ich war hellwach und entschloss mich, zum Headquarter zu fahren. Als ich dort ankam, war es relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden lässt auch bei uns der Betrieb nach. Unter der Tür zu Mr. Highs Zimmer schimmerte ein Lichtstreifen, aber ich verschob es auf einen späteren Zeitpunkt, meinen Chef zu informieren.
    In meinem Office schaltete ich die Schreibtischlampe ein und begann, die Ereignisse schriftlich niederzulegen. Klüger wurde ich dadurch auch nicht, es gab noch zu wenige Anhaltspunkt. Als die Nachtbereitschaft abgelöst wurde, ging ich ins Labor hinauf und lieferte den Umschlag mit den Haaren ab.
    Ich war wohl eingenickt, denn als ich erwachte, saß Phil grinsend hinter seinem Schreibtisch.
    »Auch das Auge des Gesetzes schließt sich manchmal«, meinte er boshaft. »Kein Wunder, dass so viele Gauner in dieser Stadt herumlaufen.«
    Ich ging nicht darauf ein. »Was gibt es Neues?«, knurrte ich.
    »Der Hubschrauber ist drüben in New Jersey gefunden worden. Ausgebrannt. Von dem Piloten keine Spur.«
    »Dann hat es wohl nicht viel Zweck ihn mal anzusehen«, meinte ich, und Phil nickte dazu. »Wir müssen versuchen, die Freundin Websters ausfindig zu machen. Vielleicht kann sie uns ein paar Auskünfte liefern, denen nachzugehen sich lohnt. Womit kannst du sonst noch aufwarten?«
    »Die Fingerabdrücke der Leiche, die zusammen mit der Websters aus dem Hudson geborgen wurde, sind in unserer Kartei. Es handelt sich um einen gewissen Jack Culler, etliche Male wegen Bandenverbrechens vorbestraft, darunter Körperverletzung mit Todesfolge. Aufenthalt in der letzten Zeit unbekannt.«
    »Viel ist das gerade nicht«, brummte ich. »Was sagt Doc Bliss über die Schussverletzungen?«
    »Obwohl das Geschoss bei diesem Culler wieder aus dem Schädel austrat, ist er ziemlich sicher, dass es sich um dieselbe Waffe handelt. So wie ich mir die Sache zusammenreime, trifft das auch zu. Als der Überfall auf dich missglückte, brachte der Auftraggeber die beiden auf die für ihn sicherste Art zum Schweigen. Große Skrupel scheint dieser Bursche nicht zu haben.«
    Ich erzählte ihn von den

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