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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Freie hebeln wollen. Jetzt aber erkannte er ihn.
    Der graue Anzug, der Stetson, die schwarze Sonnenbrille…
    Bei Dunkelheit trug dieser Mann eine Sonnenbrille!
    »Was soll das?« keuchte Bill heiser. »Was wollen Sie hier, Mann?«
    »Möchten Sie nicht wissen, wie ich Sie gefunden habe, Mister Fleming?« fragte Frederick M. Iron gelassen. »Bitte, steigen Sie doch ein… oder möchten Sie das Opfertier nicht doch noch holen? Ich hätte eine bessere Lösung dafür.«
    Bill hob die Brauen. Er war nicht in der Lage, Rätselspiele mitzumachen.
    Er fühlte sich ausgelaugt.
    Iron streckte die linke Hand aus dem Wagen und bewegte zwei Finger.
    Er flüsterte etwas, das Bill nur andeutungsweise verstand. Worte einer längst vergangenen Sprache, die über Zauberkraft verfügte.
    Er glaubte es kaum merklich um die Fingerspitzen Irons flimmern zu sehen. Drüben, wo der Hund lag, flammte es auf. Die Umrisse des Tieres wurden von grünlicher Helligkeit umflossen. Augenblicke später war es verschwunden, einfach aufgelöst, als habe es ihn niemals gegeben.
    »Man wird nicht einmal Asche finden – falls jemand auf die Idee käme, hier nach diesem Hund zu suchen«, sagte Iron nahezu vergnügt. »Aber bitte, steigen Sie doch ein… ich mache Ihnen Platz. Denn so übermüdet, wie Sie sind, wäre es nicht gut, selbst zu fahren. Denken Sie daran, daß Ihre Freundin bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam…«
    Er kletterte auf den Fahrersitz hinüber. Sprachlos über die Frechheit dieses Unheimlichen ließ Bill sich auf den »vorgewärmten« Sitz fallen.
    »Jetzt mal raus mit der Sprache«, verlangte er. »Ich habe es satt, Ihre Orakelsprüche zu hören. Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir?«
    »Ich will Ihnen helfen, Mister Fleming«, sagte der Fremde. »Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre ein Freund. Natürlich werden Sie nicht so dumm sein zu glauben, meine Hilfe wäre vollkommen uneigennützig. Nein, Mister Fleming. Ich erwarte durchaus Gegenleistungen.«
    Bill lachte sarkastisch auf. »Ihnen fehlt der Pferdefuß, Mister. Wo ist das Papier, das ich mit Blut unterschreiben darf? Scheren Sie sich zum Teufel, ja?«
    Iron grinste.
    »Ihre Worte gefallen mir. Aber Papier und Blutunterschriften… aber nein. Das sind Praktiken, wie sie Asmodis verwandte. Nicht mein Stil. Mir reicht Ihr Wort, Fleming, daß Sie bereit sind, eine Gegenleistung zu erbringen. Dann helfe ich Ihnen bei allem, was Sie beabsichtigen.«
    »Ich kann mir gut selbst helfen«, sagte Bill. »Verlassen Sie sich darauf.«
    »Auch gegen die Zeitlose?« fragte Iron schnell. »Glauben Sie im Ernst, daß sie nicht bemerkt hat, was Sie getan haben? Sie Dilettant! Zauberlehrling! Entweder macht man etwas richtig oder gar nicht. Aber Sie haben sie damit erst richtig auf sich aufmerksam gemacht. Nur geschadet haben Sie ihr nicht. Aber jetzt wird sie kommen und Sie angreifen. Und Sie, Mister Zauberlehrling, sind nun erschöpft und wehrlos. Die Zeitlose wird verdammt genau mitbekommen haben, was Sie beabsichtigten. Ein Grund mehr für sie, Ihnen den Garaus zu machen.«
    Bill seufzte.
    »Ihnen liegt ja verdammt viel an meinem Wohlergehen. Warum eigentlich?«
    »Ich sagte schon, ich bin ein Freund. Sie haben doch mit Zamorra zusammengearbeitet, nicht wahr? Sie sind ein exzellenter Praktiker. Leute wie Sie kann ich in meinem Team gebrauchen. Ich will Sie und Ihre Fähigkeiten.«
    »Seltsame Art, Jobs anzubieten?« brummte Bill. »Warum inserieren Sie nicht in der New York Times?«
    »Weil die hier in Mexiko nicht gelesen wird, wo Sie versucht haben, sich zu verkriechen. Und schon gar nicht von Ihnen, Mister Fleming.«
    »Was bieten Sie mir denn, Mister Jobvermittler?«
    Iron grinste. »Das übliche. Eine krisensichere Stellung, unkündbar von beiden Seiten, Einfluß, Verantwortung – Macht. Die Freiheit, sich über kleinliche Bestimmungen und Moralvorstellungen stellen zu können, ohne daß Ihnen jemand was am Zeuge flickt.«
    Bill zuckte mit den Schultern. Er erkannte die leise Ironie seines Gesprächspartners.
    »Wie ist es mit Unsterblichkeit? Mit verborgenen Schätzen?«
    »Was wollen Sie damit?« fragte Iron zurück. »Verborgene Schätze sind nichts für Sie, das wissen Sie. Mit Ihren erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten schaffen Sie sich diese Schätze innerhalb weniger Stunden 37 selbst. Sie gehen einmal an die Börse und verdienen innerhalb eines Tages ein paar Millionen Dollar. Was wollen Sie mehr? Und Unsterblichkeit? Wer hat die schon wirklich? Selbst Wesen

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