0348 - Zombies aus dem Höllenfeuer
ein unheimliches, schauriges und grauenhaftes Spiel, das man mit Gloria trieb. Unter der magischen Kraft der Flammen veränderte sich die Haut. Sie schmolz, lief in langen Tropfen am Körper herab, so daß nur mehr eine dünne blattartige Schicht zurückblieb. Das magische Feuer der vorbiblischen Lilith verwandelte die Frau in eine Dienerin des Bösen.
Auch sie wurde zu einem grünhäutigen Monstrum, das nur noch den Befehlen der Hölle gehorchte.
Sie konnte die Flammen verlassen.
Sechs waren es gewesen, die beide Mädchen in die Tiefe geholt hatten. Nun wurde Gloria von einer siebten erwartet.
Es war Diana!
Auch sie unterschied sich in nichts von den anderen Gestalten, von diesen schrecklichen Wesen, die einmal Menschen gewesen waren.
Jetzt lebten sie als Monster, als Zombies, von der Kraft des Höllenfeuers besessen.
Niemand sprach. Auch Gloria torkelte schweigend aus den Flammen, gesellte sich zu den anderen und hörte ebenso wie die eine Stimme durch den Tunnel hallen.
»Ihr seid jetzt zu acht und habt den Anfang gemacht. Ihr sollt auch wissen, daß es nicht nur Freunde gibt, die wir unter den Menschen besitzen. Die meisten sind Feinde, und einen Feind hasse ich besonders. Ihn gilt es, auszuschalten. Wir haben ihm eine Falle gestellt, ich habe dafür Sorge getragen, daß er wehrlos ist. Ihn zu vernichten, ihn zu töten, das ist eure Sache. Schönheit und Prunk sind falsch. Aber die Menschheit ist schon immer darauf hereingefallen. Deshalb werdet auch ihr mit der Schönheit nicht zu geizen brauchen. Ihr steht unter meinem Bann, ich habe euch in meinen Flammen getauft. In jeder einzelnen steckt ein Stück meiner Seele, die nun auf euch übergegangen ist. Alles, was ihr tun werdet, muß und wird in meinem Namen geschehen. Ihr werdet in meinem Namen töten, vernichten, aber auch lieben. Jeder, der eurem Körper und eurer Schönheit verfällt, ist des Todes. Deshalb braucht ihr eure wahren Gesichter nicht zu zeigen. Ich werde euch zu dem machen, was ihr einmal ward.«
Kaum waren die Worte verklungen, als sich die Flammen bewegten. Für einen Moment sah es aus, als wollten sie ein Frauengesicht bilden, dann fauchten sie auf und schossen den Wartenden entgegen.
Alle acht wurden erfaßt.
Sie gerieten in den Strudel und Taumel eines Feuers hinein, das mit ihnen spielte, und sie spürten dabei die gewaltige Kraft der großen Mutter Lilith.
Schreie hallten durch den Tunnel und durch das Fauchen der Flammen. Spitz und schrill waren sie zu hören. Schreie der Lust, des Verzückens, denn als die Flammen zusammensanken, hatten die acht Frauen ihren Schrecken verloren.
Sie waren wieder normal geworden!
Blond, rothaarig oder schwarz, so standen sie einander gegenüber und lächelten wissend.
»Ihr seid meine Dienerinnen, vergeßt es nie!« hörten sie Liliths Stimme. »Und jetzt geht hin, denn es bleibt nicht viel Zeit, um einen großen Feind zu töten…«
Die Frauen hörten den Befehl, wandten sich ab und gleichzeitig um. Im Gänsemarsch gingen sie auf das Gitter zu, das, wie von Geisterhänden geführt, in die Höhe schwang, so daß der Weg für die acht lebenden Zeitbomben frei war…
***
Suko hatte seinen Plan umgestellt.
Nachdem einige Minuten vorbei waren, entschloß auch er sich, dem Haus einen Besuch abzustatten. Nur wollte er dies nicht so machen wie John Sinclair, sondern auf eine andere Art und Weise.
Nicht so offiziell!
Jedes Gebäude oder Haus besaß in der Regel einen zweiten Eingang. Den hoffte Suko auch hier vorzufinden, wobei er sich vom unmittelbaren Streulicht der Parklampen entfernt hielt.
Für ihn allein zählte es, nicht gesehen und auch nicht gehört zu werden.
Wie ein Schatten bewegte er sich. Ein alter Trapper hätte sich an dem Inspektor ein Beispiel nehmen können, so leise war Suko, und so erreichte er auch die Rückseite des Hauses, wo er stehenblieb und an der Fassade hochschaute.
Es gab einige Fenster, hinter denen Licht brannte. Zumeist besaß es einen rötlichen Schimmer, so daß Suko sich vorstellen konnte, was in diesen Zimmern getrieben wurde.
Der Inspektor wollte unter allen Umständen ins Haus. Dabei konnte er nur den Weg über oder durch die Fenster nehmen, da die Fassade einfach zu glatt war. Erker, Vorsprünge, Bailustraden, das alles war nicht vorhanden. Nur eben die Fenster. Sie lagen an dieser Seite des Hauses in Höhe der ersten Etage, so daß Suko gezwungen war, irgendwie an der Hauswand hochzuklettern.
Er konnte auf einen Baum klettern, der so nahe am Haus
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