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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stunden!
    Und laut Fernsprechauskunft war die Leitung, das gesamte Netz im Bereich um die Saris-Burg, seit gestern nicht mehr in Betrieb!
    Da stimmte doch etwas nicht.
    Okay, Saris konnte von woanders aus telefoniert haben. Vielleicht war er noch in London, im Parlament, und würde erst in ein paar Stunden heimwärts fliegen. Das war durchaus denkbar. Aber irgendwie konnte Nicole das nicht glauben.
    Sie witterte Unrat.
    Und sie hatte sich auf ihr Gefühl bisher noch immer verlassen können. Dieses Gefühl sagte ihr aber, daß Saris nicht von anderswo aus telefoniert hatte.
    Eine Falle…?
    Sollte Ted etwa aus dem Beaminster Cottage und der dortigen Abschirmung fortgelockt werden? Irgend jemand hatte sich als Lord Saris ausgegeben, aber mit Sicherheit war es nicht der Lord selbst gewesen, mit dem Ted telefoniert hatte!
    Das Gefühl drohender Gefahr wurde stärker. Nicole griff wieder zum Telefonhörer. Sie wählte erneut Beaminster Cottage an.
    ***
    Da war jemand, der mitgehört hatte…
    Der niedere dämonische Hilfsgeist, den Eysenbeiß auf Ted Ewigk angesetzt hatte, hatte noch keine anderslautenden Befehle erhalten. Und so spielte er noch ein wenig mit Telefonverbindungen. Ihm, dem es mittels Magie ein Leichtes gewesen war, die Geheimnummer von Beaminster Cottage zu »knacken« und andererseits den Anschluß von Llewellyn-Castle vorzutäuschen, geriet mehr zufällig in ein anderes Telefonat und hörte mit. Es dauerte eine Weile, bis er merkte, warum er nur einen Gesprächsteilnehmer vernahm. Da begriff er, daß der andere abgeschirmt war. Das andere Telefon verbarg sich hinter einer weißmagischen Abschirmung, die er nicht durchdringen, somit auch nicht abhören konnte.
    Aber was er hörte, reichte ihm. Zumal er erkannte, daß, wenn jemand sich weißmagisch absicherte, das garantiert ein Komplott gegen die Hölle war.
    Er lauschte: Tendyke. - Ich fliege in einer Viertelstunde nach London. Ich habe da geschäftlich zu tun, weißt du. Und da dachte ich mir, ich müßte eigentlich mal Ted Ewigk kennenlernen. Dorset und London sind ja nicht so furchtbar weit voneinander entfernt. Also habe ich ihn auf die Besuchsliste gesetzt. - Erstens ist Zamorra der Hausherr, und den glaube ich wenigstens fragen zu müssen. - Das ist der springende Punkt. Ehrlich, euch hätte ich erst gar nicht gefragt. Aber mir ist die Telefonnummer von Beaminster Cottage nicht geläufig. Ich habe es über die internationale Auskunft versucht, aber dort ist nichts registriert. - Sag mal, komplizierter geht das wohl nicht? Habt ihr schon mal was davon gehört, daß man Telefonanschlüsse ummelden kann? - Mir nicht. - Ich habe geschäftlich da zu tun. Ich habe Beteiligungen in einer Reederei stecken, und der ist doch vor einem halben Jahr diese Fähre im Hafen von Zeebrügge abgesoffen. Die Versicherungen machen immer noch Ärger, und da will ich mit der Faust auf den Tisch schlagen. - Noch vor meinem Geschäftstermin. Ich fliege extra einen Tag früher. Ich denke, ich fahre nach der Landung sofort raus. Vielleicht kannst du gleich einen Mietwagen für mich bestellen. - Okay, hoffentlich von einem hübschen Girl, das den Rest des Tages frei hat. - Laß es lieber. Okay, ich mache mich auf zum Flugzeug. In ein paar Stunden bin ich da.
    Damit war das Gespräch beendet. Den Rest konnte der dämonische Hilfsgeist sich selbst zusammenreimen.
    Auf jeden Fall ging es um Ted Ewigk.
    Und das mußte Eysenbeiß sofort erfahren.
    Der Hilfsgeist machte sich auf, unverzüglich Bericht zu erstatten. Deshalb bekam er von den weiteren Telefonaten nichts mehr mit.
    ***
    Nicole saß wie auf heißen Kohlen. Die Wähltastatur des Telefons schien zu glühen. Aber die alte Erzfeindschaft zwischen Frankreich und England schien sich bis in die Gegenwart und speziell auf die Telefonverbindungen übertragen zu haben; ausgerechnet in diesem Moment waren die Leitungen überlastet. Nicole brauchte länger als eine Viertelstunde, ehe sie endlich durchkam.
    »Gerade so, als wenn ganz Frankreich gleichzeitig mit ganz England telefoniert«, murmelte sie verdrossen.
    Und dann ging im Beaminster Cottage niemand mehr an den Apparat!
    Das konnte nur eines bedeuten: Ted Ewigk war mit seinem Troß bereits nach Schottland aufgebrochen. Nicole konnte ihn nur um Minuten verfehlt haben. Die wertvollen Minuten, die durch die besetzten Leitungen verloren gegangen waren.
    Entnervt warf sie den Hörer auf die Gabel.
    Für ein paar Sekunden wollte sie sich Vorwürfe machen - in der Möbius-Abteilung

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