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035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

Titel: 035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Lavrou!«
    schrie der Anästhesist. Er konnte sich nicht mehr beherrschen.
    »Sie haben ihm den Hals durchgeschnitten!«
    »Ich soll was getan haben?« fragte Lavrou empört. »Für diese Behauptung werde ich Sie zur Rechenschaft ziehen! Was erlauben Sie sich? Ja, sind denn hier alle übergeschnappt? Schwester Phaedra!«
    Cuca hob langsam die Schultern. »Bedaure, es stimmt, was Ihre Kollegen sagen, Dr. Lavrou. Sie haben den Patienten getötet.«
    Der Assistenzarzt ließ den Chirurgen los. Lavrou blickte fassungslos auf den toten Patienten. Alle behaupteten, daß er dem Mann den Hals durchgeschnitten hatte.
    Verdammt noch mal, warum sollte er so etwas Verrücktes denn tun? Wie hatte das überhaupt passieren können? Wie hatte ihm der Mord an diesem Mann entgehen können?
    Sie haben sich gegen mich verschworen, dachte Lavrou erschüttert. Auch Schwester Phaedra. Von ihr hätte ich das am allerwenigsten erwartet. Einen Mord wollen sie mir in die Schuhe schieben, aber das wird ihnen nicht gelingen. Das können sie mit mir nicht machen! Nicht mit mir!
    »Ich verständige die Polizei«, sagte der Anästhesist und verließ OP 4.
    Schwester Phaedra folgte ihm. Um die Verwirrung zu vergrößern, ließ Cuca die echte Krankenschwester aus ihrer Ohnmacht erwachen, sorgte aber dafür, daß sie sich an die Begegnung mit der Frau mit dem silbergrauen Haar nicht erinnerte.
    Sie verwandelte sich wieder in Cuca und verließ die Petralona-Klinik. Das Werk war getan. Andreas Kantos, der Verräter, lebte nicht mehr.
    ***
    Sie hatte es gewagt. Vielleicht gelang ihr die Flucht. Sehr viel Glück brauchte sie jetzt, denn wenn der Ghoul sie erwischte, war sie verloren. Fahl, zitternd und schrecklich aufgeregt huschte sie durch die Dunkelheit. Noch befand sie sich oben, auf dem höchsten Punkt der Insel, und sie suchte nach einem Weg, der zum Meer hinunterführte.
    Der Abend war voller Geräusche für Nana Stuarnaras. Immer wieder zuckte sie erschrocken zusammen. Manchmal glaubte sie ihr Herz würde stehenbleiben. Nach wie vor war sie entschlossen, sich zu stellen, falls es ihr gelingen sollte, heil von dieser Insel fortzukommen.
    Mit nackten, schmerzenden Füßen lief sie einen Hang hinunter, rutschte aus, ruderte mit den Armen durch die Luft, wurde von einem Gebüsch federnd aufgefangen.
    Gehetzt befreite sie sich von den Zweigen, die sie festzuhalten schienen, und blickte sich um. Befand sich der Leichenfresser hinter ihr? War er ihr auf den Fersen?
    Sie hörte und sah ihn nicht. Vielleicht, dachte sie. Vielleicht… Du mußt fest daran glauben daß du es schaffst, dann gelingt es dir auch.
    Aufgewühlt setzte sie ihren Weg fort. Unter schirmähnlichen Nadelbäumen hastete sie durch, dorthin, woher ihr die kühle Brise des Meeres entgegenwehte.
    Da wuchs plötzlich eine Gestalt buchstäblich aus dem Boden.
    Nana konnte ihren Lauf nicht mehr stoppen. Sie prallte gegen den Mann. Jetzt ist alles aus! dachte sie und wollte ihre Angst und die nagende Verzweiflung herausschreien.
    Da legte ihr der Mann seine große Hand auf den Mund und erstickte den Schrei. »Ich bin nicht der, für den Sie mich halten«, raunte er ihr zu, und sie begriff, daß sie nicht verloren, sondern gerettet war. »Haben Sie mich verstanden?«
    Nana nickte.
    »Kann ich es riskieren, Sie loszulassen?«
    Sie nickte wieder.
    »Sie werden nicht schreien?«
    Nana schüttelte den Kopf.
    Da wagte es Mr. Silver. Er nahm langsam die Hand vom Mund des Mädchens, und sie blieb stumm. Aber nur für wenige Augenblicke. Dann erzählte sie dem Ex-Dämon flüsternd, welchen Horror sie erlebt hatte.
    Sie behielt nichts für sich, auch nicht, daß sie mit Georgis Meskouri in räuberischer Absicht unterwegs gewesen war und daß sie dabei an den falschen Mann geraten waren – an ein Monster, grausam und stark.
    »Wo ist der Kerl?« fragte Mr. Silver leise.
    »Ich weiß es nicht. Er befahl mir, mich nicht von der Stelle zu rühren. Er verließ sich darauf, daß mich die Angst zwingt, dort oben zwischen den Felsen sitzenzubleiben. Aber ich brachte den Mut auf, zu fliehen.«
    »Sie wissen, wo sich die Boote befinden?«
    »Ja. Ich möchte die Insel verlassen und mich der Polizei stellen.«
    »Okay, aber nehmen Sie nicht unser Boot.«
    Nana sah ihn ernst an. »Die Todesangst hat meine Seele reingewaschen. Ich werde mich nie wieder an fremdem Eigentum vergreifen.«
    »Alles Gute«, sagte Mr. Silver. Er trat zur Seite.
    »Seien Sie vorsichtig. Ich habe erlebt, wozu dieses Ungeheuer fähig ist. Es

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