Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
er hier. Ich habe ihn gesehen und auf ihn geschossen.«
    »Den Knall haben wir gehört. Du wirst ihn verfehlt haben«, sagte Branwen.
    »Wahrscheinlich. Und jetzt ist er abgehauen. Wir müssen versuchen, ihn zu erwischen.«
    »Wir hätten einen Hund mitnehmen sollen«, rief jemand. Fairwydd zuckte zusammen. Er dachte an seinen Spitty, der vom Wolf totgebissen worden war, und er dachte auch daran, daß sich dieser Vorgang lautlos abgespielt haben mußte. Hier aber hatte der Wolf geheult, und nur dadurch war Fairwydd überhaupt auf ihn aufmerksam geworden…
    Gerade tauchte als letzte Yrene aus dem Gesträuch auf. »Habt ihr ihn?«
    »Weg«, knurrte Constabler Brick. »Ihr Vater hat ihn wohl verfehlt, Miß. Wo steckt eigentlich Wylfaird?«
    Die Männer sahen sich an. Der Detective Sergeant fehlte!
    »Er war rechts von mir«, fügte Yrene hinzu. »Aber ich habe ihn nicht gesehen. Ich dachte, er wäre schon hier. Ich war ganz außen.«
    »Sir!« brüllte Brick in den Wald. »Sergeant Wylfaird! Melden Sie sich! Wo sind Sie?«
    »Der Wolf«, murmelte Yrene. »Vielleicht hat er ihn erwischt.«
    »Aber der Wolf war doch hier. Wie kann ich hier auf ihn schießen, wenn er drüben bei Wylfaird ist?« stöhnte Timothy Fairwydd.
    »Sehen wir nach! Suchen wir nach Wylfaird«, ordnete Dermoth einfach an. Die Gruppe schloß sich ihm widerspruchslos an. Der geflohene Wolf war im Augenblick zweitrangig.
    Es dauerte nicht lange, bis sie den Toten fanden. Er war übel zugerichtet.
    Bestürzt sahen sie sich an. »Kann das Mistvieh hexen, oder gibt es sogar mehrere Wölfe?« stieß Fairwydd hervor.
    »Wie konnte das überhaupt passieren?« Brick war außer sich. »Warum hat das keiner von uns bemerkt? Mister Branwen… Miß Fairwydd… Sie waren doch in seiner Nähe!«
    »Der Wolf wird ihn überraschend erwischt haben, ist durchgebrochen und hat dann geheult, und Timothy hat auf ihn geschossen«, versuchte Dermoth eine Erklärung. Allmählich wurde ihm die Sache zu riskant. »Wir sollten aus diesem verdammten Wald verschwinden, ob wir das Biest haben oder nicht. Und vor allem müssen wir ab sofort zusammenbleiben, unbedingt. Jeder einzelne ist verloren. Es hätte jeden von uns erwischen können. Lady und Gentlemen, es ist schon fast dunkel! Wir werden uns im Dorf verrammeln…«
    »Du solltest deine Frau ins Dorf holen«, sagte Branwen. »Ich habe noch ein paar Zimmer frei, wie immer… es ist für euch zu gefährlich, am Waldrand zu wohnen.«
    Dermoth nickte. »Ist wohl besser…«, und er begann zu fürchten, daß der Wolf in der Zwischenzeit seinem Häuschen einen Besuch abgestattet hatte…
    »Wir kommen alle mit«, verkündete Branwen. »Zwei Mann nehmen den Toten…« Und er trat schnell zur Seite, um die unangenehme Aufgabe nicht selbst verrichten zu müssen. Fairwydd und ein anderer kümmerten sich um die sterblichen Überreste des Sergeants. Dermoth dachte an den verschwundenen Wolf. War er wirklich getroffen worden? Es gab kein Blut an der Stelle, wo Timothy ihn gesehen haben wollte, nur die Fellflocken. Das war verdammt seltsam…
    Vor ihm ging Yrene mit ihrem langen Pflaster am Oberarm. Sie bewegte sich gar nicht vorsichtig und ängstlich wie die anderen. Vielleicht fühlte sie sich im Schutz der Männer sicher.
    Sie wandte Dermoth den Rücken zu. So konnte er das Glühen unter ihren halbgeschlossenen Lidern nicht sehen.
    Aber auch sie fragte sich, was hier tatsächlich geschehen war…
    ***
    Im selben Moment, als eine scharfe Klinge Fenrir die Kehle durchschneiden wollte, gab es nicht weit entfernt eine Bewegung. Der Jäger, dem Fenrir am nächsten gekommen war, reagierte auf Fenrirs verzweifeltes Aufjaulen und riß das Gewehr hoch. Im nächsten Moment krachte der Schuß!
    Fenrirs Gegnerin warf sich mit dem Wolf zur Seite, ließ sich fallen und wechselte den Standort. Fenrir sah, wie seine Umgebung sich schlagartig veränderte. Im zeitlosen Sprung war er an eine andere Stelle gebracht worden! Hier wollte Teri Rheken ihn jetzt in Ruhe töten!
    Wieder pfiff die Klinge durch die Luft.
    Aber die Ausweichreaktion vor dem Schuß des Menschen hatte die entartete Druidin ein wenig aus dem Konzept gebracht. Fenrir konnte sich aus ihrem Griff befreien. Er drehte sich, schnappte nach ihr, und seine Zähne packten die Klinge des gekrümmten Dolches. Teri schrie überrasacht auf. Fenrir schleuderte den Dolch beiseite und schnappte nach der Kehle der Druidin. Er brachte es nicht fertig, wirklich zuzubeißen, nicht einmal, um sich zu

Weitere Kostenlose Bücher