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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Waffen. Es scheint also tatsächlich einen Wolf hier in der Nähe zu geben. Ich bin gespannt, ob Wylfaird von dem gleichen Biest umgebracht wurde. Man müßte eigentlich auch Wolfshaare bei ihm finden.«
    »Hat man die denn bei den beiden anderen Leichen gefunden?«
    »Sieht so aus. Es muß ein ziemlich junger Wolf sein, die Haare sind noch verhältnismäßig weich und dicht, sagte man mir. Sie haben übrigens einen leicht rötlichen Farbton. Also ein ziemlich helles Graubraun.«
    »Mir ist das egal, wie der Wolf aussieht. Hauptsache, wir erwischen ihn«, sagte Brick. »Bleiben wir über Nacht hier, oder kann ich endlich Feierabend machen, Sir? Meine Frau wartet auf mich…«
    Morehead zuckte mit den Schultern. »Sie haben sich Ihren Feierabend verdient, Brick. Sie sind mit einem eigenen Wagen hier, nicht wahr?«
    Brick lachte. »Ja, erfreulicherweise, Sir. Neuerdings hat man uns mit Fahrzeugen ausgestattet. Wenn ich wie früher mit dem Dienstfahrrad unterwegs sein müßte, würde ich es mir allerdings noch gründlich überlegen, ob ich jetzt bei Dunkelheit in die Stadt führe…«
    »Ich denke, daß ich Sie erst morgen wieder brauche«, sagte Morahead. »Fahren Sie ruhig und bestellen Sie Ihrer Gattin herzliche Grüße. Wenn der Leichenwagen kommt, werde ich das schon irgendwie allein regeln.«
    Der Constabler verabschiedete sich und verließ den Pub, in dem sich im Augenblick nur wenige Menschen aufhielten. Die meisten sahen sich zunächst einmal zu Hause um, ob alles in Ordnung war, und würden später wiederkommen. Auch die Fairwydds waren vorübergehend gegangen. Als Brick ins Freie trat, sah er Timothy Fairwydd auf den Pub zukommen, das Gewehr schußbereit in der Armbeuge.
    »Sehen Sie zu, daß das Ding nicht aus Versehen losgeht und einen Menschen trifft«, warnte Brick. »Ihre Tochter ist zu Hause?«
    »Sie hat sich vor einer Viertelstunde ins Bett gelegt. Sie ist müde«, sagte Fairwydd. »Kein Wunder bei der Aufregung heute…«
    Brick ging zu seinem Wagen. Der Ford Cortina war nicht abgeschlossen. Brick konnte sich nicht erinnern, ob er ihn offengelassen hatte oder nicht -wahrscheinlich war es so. Wer stahl in diesem Dorf schon ein Auto oder nahm etwas heraus, noch dazu, wenn es sich um einen Polizeiwagen handelte? Ein paar Meter weiter parkte der graue Rover des Inspectors. Brick beneidete Morehead nicht um seinen Job. Okay, der Inspector verdiente erheblich mehr als ein kleiner Constabler, aber dafür konnte der kleine Constabler jetzt auch Feierabend machen.
    Brick ließ sich hinter das Lenkrad sinken, schob den Zündschlüssel ins Schloß und betätigte den Anlasser. Der Motor sprang willig an. Brick fuhr langsam an.
    Da nahm er den scharfen Geruch wahr, der von hinten kam.
    Im gleichen Moment sah er im Rückspiegel die beiden glühenden Punkte.
    Der Wolf befand sich im Auto! Auf der Rückbank! Und schon schossen seine Pranken vor…
    ***
    Teri Rheken spürte Enttäuschung. Fenrir war ihr entwischt. Dabei hatte sie ihn schon sicher gehabt. Sie hatte sich so abgeschirmt, daß er sie nicht wahrnehmen konnte, und es war auch nur ein Zufall gewesen, daß sie ihn hier entdeckt hatte. Seit seiner Flucht von der Druideninsel Mona, von Anglesey, wie die Engländer sie nannten, war sie hinter Fenrir her.
    Sie mußte ihn töten.
    Die Druidin hatte verdrängt, daß der Wolf und sie einmal befreundet gewesen waren. Es war ihr zwar noch bewußt, aber sie wußte, daß das ein jahrelanger Irrtum gewesen war. Freundschaft? Was bedeutete die noch? Macht war alles. Macht und Einfluß. Als Druidin des Fürsten der Finsternis war sie stark, aber sie wollte noch stärker werden. Und der Fürst unterstützte sie dabei.
    Nachdem sie im Château Montagne hatten fliehen müssen, war der Fürst wieder bei Gryf und Teri in der kleinen Hütte aufgetaucht. Wohlgefällig hatte er registriert, daß Gryf das Zauberschwert Gwaiyur erbeutet hatte. »Ich will euch zu meinen Vasallen und Beratern machen«, hatte er gesagt. »Denn kaum jemand kennt Zamorra so gut wie ihr. Ihr werdet dafür sorgen, daß er uns irgendwann in die Falle geht. Aber vorher müssen noch andere Schwierigkeiten bereinigt werden, und ihr müßt stärker werden. Dafür gibt es aber nur eine Möglichkeit, euch an mich zu binden.«
    »Und welche ist das?« hatte Gryf gefragt.
    »Ihr müßt töten«, sagte der Dämon.
    Gryf und Teri sahen sich an. Sie hatten schon oft getötet - in Notwehr, wenn es darum ging, Höllengeschöpfe abzuwehren und unschädlich zu machen, zu

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