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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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des Kenners stellte Keon fest: So sehen Männer aus, die sich für Geld zu einem Mord verleiten lassen. Das sind berufsmäßige Mörder.
    Noch im Laufen drehten sie ihre Köpfe, als suchten sie einen ganz bestimmten Mann.
    Und dieser Mann war er selbst!
    Also war all seine Vorsicht vergeblich gewesen.
    Dieser Mr. Smith hatte die ganze Zeit gewusst, dass er hinter ihm her war. Der durchtriebene Bursche hatte ihn sogar bedenkenlos zu seiner eigenen Höhle geführt. Er geht ja kein Risiko ein, denn wenn die beiden Killer mich erwischen, bin ich erledigt und kann mit meinem Wissen keinem mehr schaden.
    Ein bitteres Gefühl stieg in Keon auf. Er wusste, was jetzt kommen würde. Eine Jagd ohne Gnade!
    Saul fuhr sofort an und stieg auf das Gaspedal, aber er nahm seinen Fuß bald wieder zurück.
    Er sah, dass er keine reelle Chance hatte, die Verfolger abzuhängen. Der französische Wagen war schneller und wendiger als sein altersschwacher Dodge.
    Er wusste genau, wie sie es machen würden: In einer stillen Straße würden sie zum Überholen ansetzen und ihn hinter dem Steuer erschießen, sobald die beiden Wagen auf gleicher Höhe waren.
    Saul blieb auf den verkehrsreichen Straßen. Er hatte richtig spekuliert.
    Die zwei Killer wagten es nicht, ihr Vorhaben auszuführen. Das Risiko erschien ihnen noch zu groß. Aber sie blieben stets dicht auf und gaben sich keine Mühe, ihre Gesichter zu verstecken.
    Er konnte ihnen nicht entrinnen.
    Sie würden so lange hinter ihm bleiben, bis er im Mündungsfeuer ihrer Pistolen zusammenbrach.
    Wie lange fuhr er schon, immer verfolgt von den unheimlichen Männern im schnellen Wagen?
    Zwanzig Minuten? Eine halbe Stunde? Eine Stunde sogar? Saul Keon hatte das Gefühl für Zeit verloren.
    Ein Blick auf das Armaturenbrett sagte ihm, dass das Benzin zu Ende ging. Mit dem Gleichmut von Menschen, die wissen, dass ihre Stunde kommen wird, fuhren die Gangster hinter ihm. Das Unglaubliche seiner Situation kam ihm zum Bewusstsein.
    Mitten in einer Millionenstadt war er diesen Tigerhaien genauso wehrlos ausgeliefert, als liefe er in der menschenleeren Wüste von Nevada vor ihnen her. Schon oft hatte er Streifenwagen der City Police überholt. Keon spielte mit dem Gedanken, den Dodge plötzlich abzustoppen, hinauszuspringen und sich in die rettenden Arme der Beamten zu flüchten.
    Er verwarf den Plan wieder.
    Er würde tot sein, ehe er aus dem Wagen kam. Wenn er bei der Polizei Schutz suchte, würden die Gangster das letzte riskieren, um ihn nicht lebend in die Hände der Cops fallen zu lassen.
    Sie hatten nur darum noch nicht zugeschlagen, weil sie fürchteten, mit dem Citroën im Verkehrsgewühl stecken zu bleiben. Vielleicht wollten sie sich auch an seiner Nervosität weiden, an seiner Hilflosigkeit.
    Besorgt blickte er wieder nach der Benzinuhr. Das rote Lämpchen flackerte unruhig.
    Plötzlich wusste Saul Keon, was er zu tun hatte. Es war ein tollkühner Plan. Aber er bot eine Chance.
    Keon bog nach links ab.
    Quälend langsam verstrichen die Minuten.
    Zehn, zwanzig…
    Dann war die Auffahrt zur Queensboro Bridge erreicht. Keon kam an, als die Ampel auf Grün wechselte.
    Über die halbe Brückenlänge war die Strecke vor ihm frei.
    Der Dodge rüttelte und rumpelte.
    Sein Fahrer holte das letzte aus ihm heraus. Schließlich war es auch seine letzte Fahrt.
    Der Wagen der Verfolger kam näher.
    In der Mitte der Brücke setzte er zum Überholen an. Keon sah ihn.
    Er stieg auf die Bremsen und riss das Steuer nach links herum.
    ***
    Ich besah mir noch einmal die grüne Karteikarte, die uns Dr. Reece zur Verfügung gestellt hatte. Morris Leminski, der Tote von der Baustelle, hatte bei dem Arzt die Prentice Road in Hoboken als Anschrift angegeben.
    Hoboken liegt auf der anderen Seite des Hudson und gehört bereits zum Bereich der Polizei von New Jersey. Phil uhd ich beugten uns über den Stadtplan. Die Prentice Road liegt in der Gegend, wo der Hackensack River in einer Schleife nach Osten ausbiegt.
    Als wir im Jaguar den Hudson unterquerten, meinte Phil: »Gibt es in Hoboken keine Ärzte? Oder warum ist Leminski nach Manhattan zu Doktor Reece gefahren?«
    »Wenn die Verletzung nicht von einem Blumentopf stammte, sondern von einem Stuhlbein zum Beispiel, ging er natürlich lieber zu einem Mann, der ihn nicht kannte. Im übrigen braucht er sich die Wunde ja nicht zu Hause vor dem Fernsehgerät zugezogen zu haben. Vielleicht bezog er unten in Manhattan die Prügel und Doktor Reece war wirklich der nächste

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