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0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

Titel: 0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte der Engel tonlos.
    »Dann ist dir auch klar, was du zu tun hast.«
    Der Eiserne nickte. »Ich werde ihn stellen und dabei versuchen, ihn zu vernichten. Mein eigener Zwillingsbruder hat die Seite gewechselt, ein Zurück gibt es für ihn nicht, auch nicht für mich. Darauf könnt ihr euch verlassen. Wenn ich ihm gegenüberstehe, denke ich nicht mehr daran, wer er eigentlich ist.«
    Wir hatten alle gehofft, daß der Eiserne so reden würde, und er hatte uns nicht enttäuscht.
    Ein Problem allerdings war geblieben. Wie kamen wir in die Welt hinein, in der die großen Kämpfe stattfanden? Diese Frage stellte sich uns, und sie war nicht leicht zu beantworten.
    Ich sprach mit Kara darüber.
    Die Schöne aus dem Totenreich hob ihre schmalen Schultern.
    »Nun ja«, erklärte sie. »Ich könnte durch eine Beschwörung versuchen, einen Weg in die Welt zu finden, aber…«
    »Nein.« Der Eiserne Engel schüttelte den Kopf. »Wir sind zu einer anderen Lösung gekommen.« Mit einer weiteren Erklärung wartete er ab, bis er unsere Blicke auf sich gerichtet sah. Ich wußte, was kam, und der Engel wiederholte seine Worte.
    »Du willst in die Welt der Großen Alten?« fragte Myxin überrascht.
    »Ja, in einen Teil der Leichenstadt. Von dort muß es eine Verbindung geben. Der Bai ist tot, seine Helfer ebenfalls. Hier wird die Magie zusammenbrechen, das seht ihr ja auch.«
    Der Eiserne hatte recht, denn die Nebelschwaden ließen allmählich nach und wurden zu dünnen Streifen, die immer mehr zerfaserten. Die mittlerweile tiefer stehende Sonne schickte ihre Strahlen fast waagerecht über die Mauer und tupfte gegen die Gräber, die trotz des anderen Lichts ihren unheimlichen Touch nicht verloren hatten.
    »Das könnte gelingen«, sagte Kara.
    »Also probieren wir es.«
    Keiner widersprach meinen Worten, und auch der Eiserne Engel gehörte zu den Wesen, die Raum und Zeit überwinden konnten.
    Kara zog ihr Schwert. Sie hielt es gegen die Sonne, so daß die Klinge aufblitzte und uns dies vorkam wie ein Fanal der Hoffnung.
    »Deine Waffe, Eiserner, und meine, damit müßten wir es schaffen. Zwei Schwerter gegen die Hölle!«
    Sie hatte so hart gesprochen, daß ich einen Schauder bekam. Auf uns wartete Schlimmes. Hoffentlich besaßen die Waffen Kraft genug, das Grauen zu stoppen.
    »In welch einen Teil der Leichenstadt willst du denn?« fragte Myxin den Eisernen Engel.
    »In den Teil, der meinem Zwillingsbruder gehört«, antwortete er mit dumpfer Stimme.
    Ich zog innerlich den Hut vor ihm. Diese Antwort hatte nicht nur mich überrascht. Sie bewies aber auch, daß der Eiserne nicht gewillt war, den Problemen aus dem Weg zu gehen.
    Ich kannte auch die Leichenstadt. Dort hatte ich zuerst gegen Kalifato gekämpft, aber das lag weit zurück. [2] Inzwischen hatte ich erfahren, daß die Leichenstadt aus sechs Teilen bestand. Jeder Teil gehörte einem Großen Alten.
    »Seid ihr bereit?« Die Stimme des Eisernen Engels unterbrach meine Gedanken.
    Ich war es und auch die anderen.
    Wir bildeten den Kreis. Sowohl der Eiserne als auch Kara besaßen magische Fähigkeiten. Ihnen zusammen würde es gelingen, Raum und Zeit zu überbrücken.
    Vertrauensvoll begab ich mich in ihre Hände, schloß die Augen und spürte, daß mich eine fremde Kraft beeinflußte.
    Die Geräusche um mich herum verschwammen allmählich, als würden sie von einem Schwamm aufgesaugt. Ich hörte nicht mehr das Hupen der Autos und das Brummen der Motoren, dafür eine helle Stimme, aber ich achtete nicht weiter darauf, obwohl mir der Name Ali noch in den Sinn kam.
    Dann verschwand die Welt. Alles löste sich auf. Die starken magischen Kräfte des Eisernen und der Schönen aus dem Totenreich hielten uns umfangen und schleuderten uns hinein in das Nichts zwischen den Welten. Wir überwanden es, ich spürte bei der »Landung« ein leichtes Ziehen in der Brust und bekam schwammige Knie.
    Das war auch alles.
    Als ich die Augen öffnete, sah ich die Gesichter der Freunde.
    Myxin, Kara, der Eiserne Engel, sie alle waren da und hatten die Reise überstanden.
    Und noch zwei.
    Ali und Leila.
    Während der Junge sich erstaunt umschaute, begann das Halbblut zu lachen. »Damit hast du wohl nicht gerechnet, Sinclair, wie…?«
    ***
    Auch wenn sich Kalifato in einer für ihn feindlichen Welt befand, gab es für ihn keine andere Möglichkeit, als anzugreifen. Die Weichen waren einmal gestellt, und er mußte die dafür vorgesehenen Gleise der Magie einhalten.
    Die Monsterspinne stand wippend

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