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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärt, so viel Zeit wie möglich herauszuschinden, und damit fing er auch an. »Wir sehen uns zuerst im Innenhof um. Durch Fackeln können wir…«
    »Gar nichts«, unterbrach Suko den frommen Mann. »Überhaupt nichts. Es hat doch keinen Sinn, auf dem Hof herumzulaufen. Jane befindet sich dort bestimmt nicht. Hattest du nicht gesagt, daß niemand das Kloster verlassen kann, ohne gesehen zu werden?«
    »Im Normalfall schon, aber Jane kennt sich hier aus. Sie hat wochenlang hier gelebt und nicht nur gelegen. Sie wird herumgegangen sein und sich umgeschaut haben.«
    »Kann alles stimmen«, gab der Inspektor zu. »Dennoch bleibe ich dabei, daß wir hier suchen.«
    »Welchen Grund hast du?«
    Der Inspektor stützte sich auf den Tisch. Er stand unter der Deckenlampe, dessen Licht seinen Schatten auf den Boden malte. »Den Grund kann ich dir nennen. Ist nicht von einer Gruft der wimmernden Seelen gesprochen worden?«
    »Das stimmt.«
    »Dann führe mich dorthin.«
    »Ich kenne diese Gruft nicht.«
    Suko stellte sich aufrecht hin. »Wie, du kennst sie nicht?«
    »So ist es. Ich habe keine Ahnung, wo die Gruft liegen könnte. Den Namen höre ich zum erstenmal.«
    Suko deutete mit dem Zeigefinger zu Boden. »Sie muß hier im Keller sein, Ignatius. Oder im Berg, was weiß ich nicht alles. Komm, nimm mich nicht auf den Arm.«
    »Wir haben hier keine Gruft der wimmernden Seelen, das stimmt tatsächlich.«
    »Aber eine andere Gruft.«
    »Eine Kapelle, einen kleinen Friedhof, auf dem wir unsere verstorbenen Brüder bestatten…«
    »Und eine Gruft!« Scharf schaute Suko den Pater an.
    Der holte tief Luft. Er suchte nach einer neuen Lüge, das brachte er nicht fertig. »Ja«, gab er statt dessen zu. »Die gibt es im Keller. Es ist keine direkte Gruft, sondern ein Raum neben dem Vorratskeller. Dort stehen manchmal die Toten, wenn wir auf dem Friedhof keinen Platz mehr haben. Das kommt schon mal vor.«
    »Auch jetzt?« fragte Suko.
    Pater Ignatius spreizte zwei Finger ab. »Ja, es stehen zwei Särge unten.«
    Suko lächelte. »Ist doch phantastisch. Wir gehen hinunter und schauen sie uns einmal an.«
    »Ich glaube nicht, daß sich Jane Collins dort aufhält.« Der Mönch versuchte es erneut.
    Suko ließ sich nicht beirren. »Probieren geht über studieren.« Er schlug Ignatius auf die Schulter. »Und denk daran, Pater, was alles auf dem Spiel steht.«
    »Daran denke ich schon«, erwiderte Ignatius mit Bitternis.
    »Wie meinst du das?«
    »Ach nur so…«
    Sukos scharfer Blick enthielt Mißtrauen, eine weitere Frage stellte der Inspektor jedoch nicht. Er ließ auch dem Pater den Vortritt, als sie Janes Kammer verließen.
    Beide Männer verschwanden in den Gängen. Ignatius setzte nur zögernd seine Schritte, was Suko gar nicht mochte. Er erinnerte den Pater daran, daß einiges auf dem Spiel stand.
    »Du mußt dich beeilen.«
    »Schon gut.« Der Mönch tauchte in eine kleine Nische. Ein Kreuz hing dort. Darunter befand sich ein kleines Regal, auf dem die Kerzen standen und die Zündhölzer lagen.
    »Wozu brauchen wir die?« fragte Suko. »Gibt es in der Tiefe kein elektrisches Licht?«
    »Nein.«
    Suko schaute zu, wie der Pater den Kerzendocht anzündete und einen Zylinder als Schutz über ihn stülpte. Ihm fiel auch auf, daß die Hand des Paters zitterte. Dies übertrug sich auf den Arm und die Flamme, so daß über Wände und Decken Schatten zuckten.
    Auch Suko hatte schon des öfteren dem Kloster St. Patrick einen Besuch abgestattet, in diesem Teil allerdings war er noch nie gewesen. Ihn betrat er jetzt zum erstenmal.
    Und auch die hohe Tür, vor der beide stehenblieben, hatte er noch nie zuvor gesehen. »Ist das die Kellertür?« fragte er.
    Der Pater nickte.
    Suko lächelte. »Dann wollen wir sie mal öffnen.« Er drückte die Klinke nach unten, freute sich, daß die Tür nicht verschlossen war und sah die Treppe vor sich.
    Wesentlich schneller als der Pater ließ er sie hinter sich und wartete anschließend auf den frommen Mann.
    Ignatius kam. Das Kerzenlicht streifte das Gemäuer und das Gesicht des Paters gab ihm einen dämonischen Touch. Verzerrt wirkten die Züge. Darum kümmerte sich der Chinese nicht. Er deutete auf die beiden Türen.
    »Wo geht es zur Gruft?«
    Der Pater zeigte nach rechts, als er neben Suko stand. »Das ist der Weg, aber ich glaube nicht, daß sich Jane Collins dort aufhält.«
    »Weshalb sollte sie nicht? Gibt es ein besseres Versteck hier als diese Gruft?«
    »Es ist ein ungastlicher Ort!«
    »Darauf

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