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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu entspannen. Wir hatten eine hektische Reise hinter uns. Vor kurzer Zeit noch in London, nun schwebten wir schon über Schottland.
    Der Pilot mußte schon jetzt sehr hoch, damit er die Gipfel überfliegen konnte. In dieser Jahreszeit erlebte Schottland die ersten winterlichen Eindrücke.
    Der Schnee lag oberhalb der Baumgrenze an den nördlichen Hängen. Eine hellgraue Schicht funkelte in der Finsternis. Ansonsten umgab uns das Schweigen der Bergwelt.
    In diesem Teil des Landes hatte ich schon zahlreiche Abenteuer erlebt. Ob gegen die Teufelsrocker, gegen Pandora, die Horror-Reiter oder Xorron, dieses Gebiet war für mich so etwas wie ein Areal des Schicksals. Immer führte mich der Weg hierher zurück.
    Diesmal um Suko, meinen besten Freund, zu stellen.
    Meine Gedanken drehten sich um ihn. Der Spuk hatte uns nicht umsonst angerufen. Er war derjenige, der Suko unter seine Kontrolle gebracht hatte, und wenn es meinem Freund nicht gelang, sich dagegen anzustemmen, sah es für ihn böse aus.
    Ich kannte die Stärke des Namenlosen, des letzten Großen Alten, sehr genau. Er war unberechenbar, er riß alles an sich, er wollte auch die Macht der Hölle brechen, doch er war wesentlich schlauer gewesen als seine fünf Mitbrüder.
    Der Spuk wußte genau, wo es langging, und daß man nichts übertreiben konnte. Aus der großen Attacke hatte er sich herausgehalten.
    Die fünf anderen waren vorgeschickt worden und hatten gleichzeitig auch Niederlagen einkassiert. Daran ging kein Weg vorbei.
    Ich schüttelte über meine Gedanken den Kopf. Niederlagen waren es nicht. Die fünf Großen Alten gab es einfach nicht mehr, ich konnte ihre Namen von der Liste meiner Gegner streichen.
    Leider blieben noch genügend übrig, aber daran wollte ich jetzt nicht denken und warf Shao einen Blick zu.
    Ihr Gesicht war unbewegt. Ich konnte nicht erkennen, welche Gedanken sich hinter der glatten Stirn abspielten. Positive waren es bestimmt nicht. Manchmal bewegte Shao auch die Lippen, ohne dabei jedoch ein Wort zu sagen. Sie starrte nur geradeaus.
    Der Pilot hatte seine Anweisungen bekommen und wußte auch, wie er fliegen mußte.
    Wenn unser Blick mal nicht durch irgendwelche Wolkenberge getrübt war und wir frei in die Tiefe schauen konnten, sahen wir hin und wieder das Blinken einsamer Lichter. Dort lagen die kleinen Ortschaften. Versteckt in Tälern oder auf Hochebenen. Hier irgendwo hatte auch die Hexe Alva gewohnt, deren Feuerküsse uns in höchste Lebensgefahr gebracht hatten.
    »Wie lange dauert es noch?« fragte Shao, die allmählich anfing, nervös zu werden.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Shao fragte den Piloten. Sie tippte ihm dabei auf die Schulter und mußte schreien.
    »Vielleicht noch zehn Minuten. Wir sind sehr schnell und haben auch wenig Gegenwind.«
    »Das ist gut.«
    Zehn Minuten noch. Ich hatte die Antwort ebenfalls vernommen und dachte daran, ob der Spuk wohl mittlerweile erfahren hatte, daß wir uns dem Kloster näherten. Es war ihm zuzutrauen, daß er eine Falle aufgebaut hatte, um die Mauern abzuschirmen.
    Mal sehen…
    Der Pilot ging etwas tiefer. Sehr dicht huschten wir über Berggipfel hinweg. Sturmgekrümmte Bäume berührten fast die Kufen des Hubschraubers.
    Gern hätte ich den Eisernen Engel in der Nähe gewußt. Wahrscheinlich mußte er sich von einem Schock erholen, denn beim letzten Kampf gegen den fünften Großen Alten Hemator war das magische Pendel zerstört worden.
    Eine mächtige Waffe, um die der Eiserne lange gekämpft hatte.
    Nur durch sie war es ihm überhaupt gelungen, Hemator zu stoppen und unser Leben zu retten.
    Wieder huschten wir über einen schroffen Berggrat hinweg, schauten nach unten und sahen plötzlich das Ziel auf dem Berg liegen.
    Es waren die Klostermauern!
    »Da ist es ja!« Shao hatte es ebenfalls entdeckt und deutete in die Tiefe.
    Zum Glück war der Innenhof des Klosters so groß, daß ein Hubschrauber landen konnte. Die Mauern standen auf einem Berggipfel.
    Er war allerdings nicht sehr steil, sondern abgeflacht, als hätte jemand den eigentlich obersten Teil des Berges abgesägt. Jenseits der Klostermauern führte der Weg serpentinenartig ins Tal.
    Auch in unmittelbarer Nähe des Klosters hatte es geschneit. Wir sahen die weißen Flecken, die sich allerdings nicht überall gehalten hatten. Der starke Südwind der letzten Tage hatte auch in dieser Region viel Schnee weggetaut.
    Zwischen den einzelnen grauen Flecken war es dunkel. Und an einer Stelle besonders finster.
    Sie lag nicht mal

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