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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder magisches Feuer. Das Wasser verdampfte an den Trefferstellen rund um Pierre. Sekundenlang bäumte sich etwas aus dem Wasser empor, das bestimmt keine Pflanze war. Die Menschen erhaschten den Eindruck einer furchtbaren, fremdartigen Kreatur, die sich in kein bestehendes Schema einordnen ließ. Noch bevor sie Einzelheiten erkennen konnten, war die Kreatur mit einem brüllenden, durch Mark und Bein gehenden Schrei wieder im Fluß untergetaucht.
    Und mit ihr verschwand Pierre.
    Das Wasser schäumte und kochte noch immer. Langsam verfärbte es sich dort, wo Pierre in die Tiefe gerissen worden war.
    Dann wurde es totenstill.
    ***
    Nicole kehrte langsam zurück. Sie war blaß. Einmal wich sie instinktiv einem herabstürzenden Ast aus.
    »Das hätte nicht sein müssen«, sagte sie. »Warum habt ihr Zamorra gehindert, ihn festzuhalten?«
    Ardais keuchte. »Was war das für eine scheußliche Kreatur?« stöhnte er. »So etwas gibt es doch gar nicht!«
    Zamorra sah ihn düster an. Dann wandte er sich um und ging zur Dorfmitte zurück. Überall knisterte und prasselte es im Unterholz, das ständig wuchs und sich ausdehnte. Der leichte Wind, der aufgekommen war, brachte Schwefelgestank mit sich. Der paßte irgendwie nicht zu Pflanzen. Eher schon zu teuflischen Mächten…
    Aber das Amulett zeigte immer noch nichts an! Warum nicht? Das Dämonische war doch ringsum zu finden, und es schloß den tödlichen Ring immer dichter. Den Ring, der sein erstes Todesopfer gefunden hatte. Zamorra wußte jetzt, daß es nicht nur die Pflanzen waren. Auch die Fauna war verändert, die Tierwelt. Zumindest die im Fluß…
    War das ein Fisch gewesen? Ein riesiger Lurch? Was auch immer - es war kaum weniger gefährlich, eher noch mörderischer als die Bäume.
    Zamorra blieb am Straßenrand stehen. Er sah Lucie Villaird, die auf ihn zurannte. Sie winkte heftig.
    »Es gibt ein Mittel gegen die Bäume«, stieß sie hervor. »Da - seht… seht, wie er brennt!« Und sie zeigte mit ausgestrecktem Arm auf eine Fackel, die vor ihrem Haus niederbrannte.
    »Strom«, schrie sie aufgeregt. »Elektrischer Strom! Ich habe das Biest mit einem Stromkabel gekitzelt, und sofort ging es in Flammen auf. Strom vertragen sie nicht.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Das wäre einen Versuch wert. Ich fürchte nur, daß wir sie damit nur auf Abstand halten können. Um alle Bäume und sonstigen Superkräuter zu vernichten, dürften wir wohl die Kapazität eines Atomkraftwerks brauchen.«
    Lucie verzog das Gesicht.
    »Wir sollten es auf jeden Fall versuchen«, sagte Nicole. »Selbst wenn es die Bäume nur aufhält, verschafft uns das schon einen Zeitgewinn. Also… wie kommen wir am besten an genügend Strom? Wir brauchen jede Menge Kabel…«
    »Pierres Schuppen«, sagte Verdier. »Der steht doch offen… und der hat auch Strom.«
    Ardais warf ihm einen verweisenden Blick zu. »Pierres…«
    »Warum nicht?« unterbrach ihn Nicole. »Nur, weil er tot ist? Ich denke, es wäre in seinem Sinn, wenn wir uns seiner Gerätschaften bedienten!«
    »Pierre tot?« stöhnte Lucie auf. Ardais nahm sie zur Seite und sprach leise auf sie ein. Zamorra und Verdier stürmten mit zwei weiteren Männern zu dem offenstehenden Schuppen. Hastig begannen sie damit, eine Leitung aus dem Schuppen heraus zu verlegen.
    Sie sahen nicht die großen, schwarzen Käfer, die über den Asphalt krochen. Vielleicht sahen sie sie sogar, achteten aber nicht darauf. Die Käfer waren fingerlang und unheimlich schnell. Sie bewegten sich unter dem defekten Lieferwagen, krochen übereinander und richteten sich auf.
    Ein Mann schnitt mit einem scharfen Messer das freie Kabelende auf, nachdem er das Kabel um einen langen Holzstab gewickelt hatte, der wahrscheinlich einmal ein Besenstiel hatte werden sollen. So brauchte man nicht ganz nah an die Bäume heranzugehen, konnte die Kabelenden mit der Stange an die Bäume heranführen.
    »Einstöpseln…«, schrie der Mann, der jetzt die Rolle des »Baumdompteurs« übernahm und den Besenstiel vor sich ausstreckte. Er marschierte direkt auf zwei Bäume zu, die am Straßenrand aufwuchsen und schon jeweils einen halben Meter Durchmesser besaßen.
    Zamorra und Nicole traten zurück.
    Sie wollten in diesem Fall nur beobachten, was geschah, wie der Mörderwald reagieren würde.
    Der Mann, der noch im Schuppen war, schob den Kabelstecker in die Steckdose. Augenblickte später stieß der andere die Kabelenden gegen den vordersten Baum.
    Funken sprühten. Flammen sprangen auf. Der

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