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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Baum schrie, versuchte sich zu entwurzeln, was ihm aber nicht gelang. Er schlug mit den Ästen nach dem Mann, der schon den anderen Baum angriff. Das Spiel wiederholte sich. Auch der zweite Mörderbaum ging in Flammen auf. Er wand sich, schleuderte Äste von sich und trieb seinen menschlichen Gegner damit zurück. Aber der hatte schon gewonnen.
    »Damit schaffen wir es«, triumphierte er. Er wich bis zum Lieferwagen zurück und sah zu, wie die beiden Bäume brannten.
    Ein zorniges Rauschen und Knistern ging durch den Wald. Oder war es nur der Wind, der in den mächtigen Wipfeln rauschte?
    Die großen schwarzen Käfer erreichten mit ihren Beißzangen die Benzinleitung des Lieferwagens und durchtrennten sie. Aus dem hochliegenden Tank floß jetzt der Treibstoff auf die Straße unter dem Wagen und breitete sich als stinkende Lache aus. Aber niemand achtete darauf.
    Ein kleines Benzinrinnsal sickerte bereits unter dem Wagen hervor.
    Einer der beiden brennenden und zu schwarzem Aschestaub zerbröckelnden Bäume schleuderte einen in Flammen stehenden Ast zielsicher hinüber. Das Feuer erfaßte das Benzinrinnsal.
    Der Mann mit dem Stromkabel am Besenstiel hörte das Zischen der Flammen, fuhr herum und sah entsetzt die Bescherung. Er ließ das Kabel fallen, wollte sich mit weiten Sprüngen in Sicherheit bringen.
    Da explodierte der Tank des Lieferwagens mit fürchterlicher Wucht. Er war nur halbvoll, aber die 50 Liter reichten völlig aus…
    ***
    Die Mörderbäume wichen dem Brandherd aus. Aber vertreiben ließen sie sich von dem prasselnden Feuer nicht. Der explodierte Lieferwagen brannte restlos aus, aber das war noch nicht alles gewesen. Pierre hatte nicht nur die Benzinkanister besessen, die er zum Graben geschleppt hatte, sondern ein Dutzend weiterer, gut gefüllt, hatten in seinem Schuppen gestanden. Pierre war nicht nur Werkstatt, sondern auch inoffizielle Tankstelle für das Dorf gewesen. Auch wenn nicht einmal ein halbes Dutzend Leute Autos besaßen, war es für sie doch angenehm, bei leerem Tank eben zu Pierre kommen zu können, statt bis zur nächsten größeren Ortschaft fahren zu müssen. Alle paar Monate ergänzte Pierre seine Vorräte im »Großeinkauf«.
    Das rächte sich jetzt.
    Ein glühendes Metallstück, aus dem explodierenden Lieferwagen geschleudert, durchschlug die Wandung eines der gefüllten Kanister. Sekunden später war Fierres Werkzeugschuppen eine brüllende Feuerhölle.
    Das Feuer drohte jetzt auf das benachbarte Haus überzugreifen, vor dem sich die Mörderbäume zurückzogen. Damit zeigte sich, daß Feuer absolut keine Waffe war, nicht einmal in dieser konzentrierten Form. Die Bäume brauchten bloß auszuweichen und abzuwarten. Wenn sie sich weit genug zurückzogen, gerieten sie nicht in Gefahr. Danach konnten sie wieder zurückkehren…
    Schaudernd betrachtete Zamorra die Feuerhölle. Er dachte daran, daß er um ein Haar selbst in dem Schuppen gewesen wäre. Wenn er sich nicht mit Nicole aus einer Eingebung heraus auf »Beobachtungsposten« zurückgezogen hätte, wäre er jetzt so tot wie die beiden Männer, die versucht hatten, die Mörderbäume mit Strom zu bekämpfen.
    »Es ist, als wäre dieser verdammte Wald tatsächlich intelligent«, murmelte Nicole.
    Zamorra nickte.
    »Wenn ich nur eine Möglichkeit fände, ihn wirkungsvoll zu bekämpfen… das mit dem Strom ist keine Lösung, und vielleicht gibt es beim nächsten Mal einen noch fürchterlicheren Gegenschlag als diesen.«
    »Ich habe fast das Gefühl, daß diese Wald-Falle uns gilt«, sagte Nicole. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die Dämonen derlei Anstrengungen unternehmen, nur um die paar Bewohner eines kleinen, unbedeutenden Dorfes auszurotten.«
    »Aber woher wollen die Brüder wissen, daß wir hier sind?« gab Zamorra zu bedenken. »Und es hätte ja auch durchaus sein können, daß wir einfach weitergefahren wären… da existierte diese Falle aber schon!«
    »Trotzdem«, murmelte Nicole. »Mich haben die Bäume drüben am Wagen sofort angegriffen. Unter den Dörflern gibt es die Todesfälle aber erst seit dem Moment, in welchem sie ›richtig‹ aktiv werden…«
    »Vorher hatten sie aber auch schon auf einen Baum losgehackt.«
    »Und nichts ausgerichtet. Aber Pierre fing mit dem Benzinfeuer im Graben an. Seitdem schlägt der Wald mit aller Härte zu.«
    »Hm…«
    »Woran denkst du?« fragte Nicole, weil sie merkte, daß Zamorra plötzlich einen etwas geistesabwesenden Eindruck machte.
    Er schreckte hoch.
    »Im

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