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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lucie auf. Sie warf einen Blick zurück auf den Baum, der langsam zu Asche zerfiel.
    Sie hatte eine Waffe gegen den Mörderwald gefunden!
    Elektrischen Strom!
    ***
    »So aber nicht«, murmelte auf seinem Höllenthron der heimliche Beobachter. »So nicht, meine Teure. Wir werden zu verhindern wissen, daß du gegen den Wald antrittst. Und das ist ganz, ganz einfach…«
    Er befahl den drei hexerischen niederen Dämonen, über die Kristallkugel das Geschehen in Wald und Dorf entsprechend zu manipulieren. So, wie sie schon anfangs draußen an der Schnellstraße den Motor des Lieferwagens zum Stehen gebracht und Verdier damit zum Köder für Zamorra gemacht hatten, gaben sie auch jetzt Impulse ab. Sie brachten die durch die Überreste Shoruganus’ erschaffenen künstlichen Instinkte der Mörderpflanzen auf die richtigen »Ideen«.
    Und die Pflanzen schlugen zurück, noch ehe die neue Waffe ihnen gefährlich werden konnte…
    ***
    Unwillkürlich zuckte Zamorra zusammen, als er das Feuer auf dem Wasser sah. Dann hörte er Pierre lachen.
    »Dieses Feuer löscht der Wald nicht so schnell«, schrie er. Er lief am Rand des Grabens entlang nach vorn. Zamorra sah, daß hinter ihm leere Bezinkanister standen. Pierre hatte den Inhalt von insgesamt fünf Kanistern in den Graben entleert, ohne daß es jemandem aufgefallen war, und hatte dann ein brennendes Streichholz hineingeworfen. Das Benzin, das sich an der Wasseroberfläche verteilt hatte und dem Fluß zugeschwemmt wurde, flammte sofort auf. Die Flammen loderten hoch empor und tasteten gierig nach den untersten Ästen.
    »Wenn sie abgefackelt sind, können wir bis zum Fluß vorstoßen und sehen, was da los ist«, sagte Pierre.
    »Du bist verrückt«, schrie Nicole ihn an. »Das klappt niemals!«
    Aber in der Tat zogen sich die Bäume etwas vom Graben zurück. Sie brachten ihre Äste, von denen einige tatsächlich Feuer gefangen hatten, in Sicherheit. Zamorra war nicht einmal überrascht, als die brennenden Zweige einfach abgeworfen wurden und in den Graben fielen, wo sie langsam davontrieben.
    Das Benzinfeuer erlosch bald von allein wieder, als die Flammen keinen weiteren Nachschub mehr bekamen.
    Der Gestank nach dem verbrannten Treibstoff lag in der Luft. Aber in der Tat war jetzt eine Art Tunnel zu sehen, der über dem Graben bis hinüber zum Kluß führte. Rund dreißig Meter… endlos lange Meter…
    Pierre stieg in den Graben, ohne sich darum zu kümmern, daß seine Kleidung durchnäßt wurde.
    »Bleib hier, du Narr!« schrie Nicole. »Nun haltet ihn doch fest! Er bringt sich um!«
    Zamorra machte einige Schritte. Aber da packten Verdier und Ardais ihn und hielten ihn zurück. »Laß ihn sehen, wie es da drüben aussieht, verdammt«, keuchte Alexandre Ardais.
    »Aber er bringt sich um! Das ist Selbstmord, was er macht«, protestierte Zamorra. Er befreite sich mit einem Ruck aus den Fäusten der beiden Männer und wollte hinter Pierre herstürmen, um ihn zurückzuholen. Da traf ihn ein Fausthieb, der ihn zurückwarf.
    Nicole fällte Ardais, der zugeschlagen hatte, mit einem Handkantenschlag. Der Mann stürzte zu Boden. Mühsam richtete er sich wieder auf, das Gesicht schmerzverzerrt. Nicole stürmte am Uferrand vor, so weit sie konnte.
    Aber da war es bereits zu spät.
    Pierre, der im flachen Graben geduckt vorwärtsgelaufen war, wurde von plötzlich herabstoßenden Ästen gepackt. Zamorra kauerte sich neben das Ufer. Obwohl er wußte, daß es sinnlos war und die Verbreitung der verdammten Mörderpflanzen nur förderte, schleuderte er magische Blitze aus dem Amulett. Sie rasten knapp an Nicole vorbei und trafen die Äste, die Pierre hielten und über dem Graben auseinanderreißen wollten. Pierre schrie gellend. Die Äste platzten auseinander, versprühten wiederum ihre schwarze Flüssigkeit. Pierre wurde durch die Luft geschleudert, aber nicht in Richtung Dorf, sondern zum Fluß hin.
    »Verdammt«, schrie Zamorra. Das war die falsche Richtung! Die Gefahr für Pierre wurde damit noch größer!
    Jetzt erst begriffen auch die anderen Männer, wie leichtsinnig und töricht sich Pierre verhalten hatte. Es war bei weitem nicht so ungefährlich, wie sie es sich alle vorgestellt hatten! Die Mörderbäume hatten sich schneller als erwartet von dem Schock erholt, den ihnen das Benzinfeuer versetzt hatte.
    Drüben klatschte Pierre in voller Länge ins Wasser. Er glitt anscheinend gegen seinen Willen zum Fluß. Etwas packte ihn von unten und zerrte ihn mit sich. Zamorra schleuderte

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