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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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spielte auf dem kurz geschnittenen Rasen ein vielleicht vier Jahre alter Junge. Er lag auf dem Boden und ließ mit lautem Zischen eine Lokomotive an sich vorbeifahren.
    Nichts schien die friedliche Stille dieses Bildes zu stören.
    Das Mädchen sah nicht einmal auf, als hinter einer mannshohen Hecke, die den Garten zur Straße hin abgrenzte, ein Wagen hielt.
    Das schrille Klingeln einer Telefonglocke durchschnitt die Stille. Das Dienstmädchen schrak zusammen. Sie legte das Modeheft zur Seite und verschwand im Haus.
    Der Junge ließ sich in seinem Spiel nicht stören.
    Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür des vor dem Haus parkenden Wagens. Eine Frau stieg aus und betrat mit schnellen Schritten den Garten. Ihre mandelförmigen Augen waren auf den spielenden Jungen gerichtet.
    Der Kleine hatte die laut klappenden Schritte auf den Granitplatten, die den Gartenweg befestigten, gehört, er unterbrach sein Spiel und sah der Frau entgegen.
    Auf dem Gesicht der Frau erschien ein freundliches Lächeln. Als sie dicht vor dem Jungen stand, verschwand ihre Hand in der kleinen Tasche, die sie in der linken Armbeuge trug. Sie brachte einen kleinen Wattebausch hervor, den sie dem Jungen ins Gesicht drückte.
    Der Kleine hob abwehrend seine Arme, aber nach wenigen Sekunden wurden seine Bewegungen schlapp. Die Frau ließ den Wattebausch in die Tasche zurückgleiten, nahm den Jungen mit schnellen Bewegungen auf den Arm und verließ mit schnellen Schritten den Garten.
    Die Wagentür klappte erneut, dann schoss der Wagen davon.
    Entsetzt hatte das junge Mädchen, das eben aus dem Haus getreten war, die letzte Szene wahrgenommen. Mit einem lauten Aufschrei lief sie auf die Straße. Sie sah jedoch nur noch eine blaue Wolke aus dem Auspuff. Der Wagen war um eine Ecke verschwunden.
    ***
    Wir saßen gerade in der Kantine, als uns die Meldung von der Entführung erreichte. Wir ließen unsere Steaks stehen und stürmten zum Jaguar. Phil hatte den Zettel mit der Meldung in die Tasche gesteckt.
    »Los, Jerry, zum Central Park! Lieutenant Malcolm erwartet uns in dem Haus.«
    Nach zwanzig Minuten erreichten wir das Haus. Schon von Weitem sahen wir den Wagen des Lieutenants.
    Uns bot sich ein Bild, wie es jedem filmbegeisterten Amerikaner aus Hunderten von Detektiv-Filmen geläufig war. Ein Lieutenant der Citizen-Police, ein schluchzendes Dienstmädchen im Sessel und ein nervöser, ruhelos auf und ab gehender Hausherr.
    »Darf ich Ihnen, Mr. Berrymore, Agent Cotton und Agent Decker vom FBI vorstellen?« Der Mann kam auf uns zu. Frank Berrymore gehörte seit mindestens einem Jahr zu den bekanntesten und beliebtesten Fernseh-Stars in den Staaten.
    »Sie müssen mir helfen, meine Herren, ich weiß sonst nicht, was ich tun soll. Wenn meine Frau das wüsste! Sie bringt sich um.«
    Phil versuchte, den aufgeregten Mann zu beruhigen, während ich mir von Lieutenant Malcolm die wichtigsten Fakten berichten ließ.
    Dann nahm ich mir das Dienstmädchen vor. Sie saß immer noch mit geröteten Augen in ihrem Sessel. Ihre Hände kneteten nervös ein Taschentuch.
    »Wie heißen Sie, Miss?«
    »Lynda«, schluchzte sie, »Lynda Conant.«
    »Miss Conant, wie mir der Lieutenant berichtete, sind Sie durch einen Anruf aus dem Garten gelockt worden. Können Sie mir sagen, was der Anrufer von Ihnen wollte?«
    Sie nickte. Von Zeit zu Zeit versuchte sie tapfer, ihr Schluchzen zu unterdrücken. »Es war eine Männerstimme«, berichtete sie stockend, »der Mann fragte, wann wir endlich die letzte Stromrechnung bezahlen wollten. Ich sagte, es sei eine Unverschämtheit, von Mr. Berrymore anzunehmen, er bezahlte seine Rechnungen nicht. Als er schließlich seine alberne Forderung wiederholte, legte ich wütend den Hörer auf.«
    »Gingen Sie dann sofort in den Garten zurück?«
    »Ja, sofort«, nickte sie. »Ich glaubte während des Telefongesprächs Schritte gehört zu haben. Aber als ich hinauskam, sah ich nur noch, wie sich vor dem Haus ein Wagen in Bewegung setzte. Erst dachte ich mir nichts dabei, aber als ich sah, dass Michael nicht mehr im Garten war, wusste ich sofort, dass etwas geschehen sein musste.«
    »Haben Sie in dem Wagen jemanden erkennen können, Miss Conant?«
    »Nein, er war ja viel zu schnell verschwunden.«
    »Miss Conant, Sie sagten eben, Sie hätten während des Telefongesprächs mit dem unbekannten Mann Schritte gehört. Können Sie sagen, ob es die Schritte eines Mannes oder einer Frau waren?«
    Lynda Conant hatte sich etwas beruhigt. Der erste

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