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0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Maske wurde diese verstärkt. John Sinclair muß sich einfach auf der Insel befinden, etwas anderes kann ich dir dazu nicht sagen.«
    Ja, da konnte er recht haben. John mußte sich auf der Insel befinden. Kara schaute Myxin an.
    Sein Gesicht zeigte eine gewisse Härte. In den Augen las sie zudem das Wissen, und sie vertraute ihm.
    »Ist sonst noch etwas geschehen?« fragte sie.
    »Ich glaube ja.«
    »Du glaubst nur?«
    »Kara, ich konnte nicht weiter schauen. Die Magie des alten Atlantis und die meiner Mutter scheinen sich wieder zu erheben. Zusammen mit der gefährlichen aus China. John und Suko haben uns von Kataya berichtet. Ich spürte einen Hauch, der so schrecklich und finster war, daß ich selbst erschrak…«
    »Das klingt nach Angst«, unterbrach Kara ihren Partner mit leiser Stimme. »Habe ich recht?«
    »Zum Teil ja. Ich habe eine gewisse Furcht davor, daß einiges schieflaufen kann und wir nicht mehr in der Lage sind, die Lage zu überblicken und zu kontrollieren.«
    »Aber wir müssen hin.«
    »Ja.«
    Kara war froh, als sie die Antwort aus Myxins Mund hörte. Sie hatte schon befürchtet, daß er »kneifen« würde, weil er persönlich sehr stark von den Vorgängen betroffen war.
    Myxin hatte seine Mutter getötet. Der Fluch dieser ruchbaren Tat war jetzt dabei, ihn einzuholen. Dennoch stellte er sich. Das rechnete ihm Kara hoch an.
    Sie legte einen Arm um Myxins Schulter und sprach ihm Trost zu.
    »Was immer auch geschieht, ich stehe an deiner Seite, und mein Schwert besitzt ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Kraft.«
    »Die werden wir auch gebrauchen können«, erwiderte der Magier flüsternd und ließ sich willig von seiner Partnerin in die Mitte des Quadrats ziehen, das von den vier Flammenden Steinen begrenzt wurde.
    Myxin reagierte nicht mehr so wie sonst. Irgendwie war er ein anderer geworden. Sein Blick war nach innen gekehrt, wie bei einer Person, die schwere Gedanken wälzte.
    Besorgt schaute ihn Kara an. Sie wußte, daß Myxin ein schweres Erlebnis bevorstand, wenn die Magie ansprach. Dann wurde er wieder mit Dingen konfrontiert, die sehr weit zurücklagen und so schrecklich für ihn sein mußten.
    »Sollen wir es tatsächlich wagen?« fragte Kara noch einmal.
    »Ja, bitte…«
    »Gut.« Nach dieser Antwort zog sie mit einer entschlossenen Bewegung das Schwert aus der Scheide. Selbst im Dunkeln besaß die Klinge ihren goldenen Glanz. Kara schwang das Schwert in einem Halbkreis und drückte die Spitze zu Boden.
    Myxin kannte das Spiel. Er streckte bereits seine Hand aus und legte sie auf Karas, deren Finger den Griff der Waffe umspannten.
    Das Schwert.
    Es war das Bindeglied zwischen den Welten, den Dimensionen, und Karas geistige Kraft schaffte es, die Brücke zu schlagen und die Distanzen zu überwinden.
    Die Schöne aus dem Totenreich konzentrierte sich. Die Augen hielt sie nur mehr einen Spalt offen, ihre Lippen waren fest zusammengepreßt, das Gesicht zeigte eine so starke Konzentration, daß ihre Wangenknochen scharf wie Messerrücken hervorsprangen.
    Myxin glich ebenfalls einer Statue. Nichts an seinem Körper erinnerte noch an einen Lebenden. Er hatte sich voll und ganz in Karas Hände begeben, vertraute ihr und spürte selbst die Kraft, die, von Kara durch das Schwert mit der goldenen Klinge verstärkt, auf ihn einströmte.
    Auch die Steine reagierten jetzt.
    An ihrem Fuß und genau dort, wo sie mit dem winterlichen Grasboden abschlossen, begann das Glühen. Eine immer stärkere Farbe ergriff von ihnen Besitz.
    Mit einem fahlen Leuchten begann es. Die Wände der Steine wurden erst blaßrot, leuchteten immer intensiver, und die Farbe stieg höher und höher, bis sie die Spitze erreichte und dort in einem dunkelroten Glühen endete. Die flaming stones machten ihrem Namen wieder alle Ehre. Als Fanale einer anderen Zeit leuchteten sie in der Finsternis, waren hochgezogen worden, um in den Himmel zu stechen und Entfernungen zu überwinden.
    Zudem standen sie miteinander durch über den Boden laufende Linien in Verbindung, die ebenfalls anfingen zu glühen.
    Im Zentrum der Linien standen Kara und Myxin. Beide wie in Trance erstarrt, und beide schauten sich an, ohne sich gegenseitig zu erkennen.
    Noch stärker glühten die Steine. Sie konnten durch Karas Konzentration und die Kraft des Schwertes ihre Magie entfalten, und sie lösten damit die menschliche Existenz auf.
    Kara und Myxin verschwanden.
    Urplötzlich wurden Atome aus ihrem Verbund gerissen, Moleküle zerfetzt, und beide

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