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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geworden war. Nur wenige Fahrzeuge ka men ihr entgegen. Weit vor ihr waren die Rücklichter eines anderen Autos.
    Schlangen-Menschen. Männer und Frauen, die sich in riesige, übergroße Kobras verwandeln konnten! Wer würde ihr das glauben?
    Die Polizei bestimmt nicht, Man würde sie auslachen. Wenn sie nicht selbst Zeugin der makabren Morde und Verwandlungen geworden wäre, hätte sie es ja selbst nicht geglaubt. Sie konnte es daher niemandem verdenken, wenn er Biancas Erzählung nicht ernst nehmen würde. Was nicht sein durfte, das gab es auch nicht. So einfach war das. In der aufgeklärten, modernen Zeit des zwanzigsten Jahrhunderts gab es auch in Indien keinen Platz mehr für finstere Zauberei und Teuf eis werk.
    Sie entsann sich des Professors, von dem Tirsa gesprochen hatte. Der Mann, der an der Universität einen Vortrag über »Dämonen des Abendlandes« oder so ähnlich halten sollte. Vielleicht würde der Mann ihr glauben. Ein anerkannter Professor der Parapsychologie… vielleicht wußte er auch Rat und konnte ihr helfen. Wie hieß er noch?
    Richtig, Zamorra. Sie mußte sich mit ihm in Verbindung setzen. Ihn zu finden, konnte nicht schwer sein. In irgend einem Hotel mußte er ja abgestiegen sein - wenn er sich bereits in der Stadt befand. Bianca versuchte sich zu erinnern, wann den Vortrag stattfinden sollte. Aber entweder hatte Tirsa es nicht gesagt, oder sie hatte es wieder vergessen. Wenn sie Pech hatte, war der Vortrag erst in ein paar Wochen…
    Sie erreichte die Stadt.
    »Ich werde vom Hotel aus die Universität anrufen«, murmelte sie. »Dort kann man es mir sagen… und dann telefoniere ich jedes Hotel durch, wo dieser Professor abgestiegen ist - vorausgesetzt, er ist schon hier…«
    Daß es bereits neun Uhr abends war und in der Hochschule garantiert niemand mehr erreichbar, bedachte sie in diesem Moment nicht. Sie sah zu, daß sie durch das abendliche Verkehrsgewühl, vorbei an Menschenmengen, an heiligen Kühen und Rikschas, zum Hotel »Imperial« kam, in dem Dan Ferguson das Doppelzimmer gebucht hatte. Das »Imperial« war nicht gerade das preiswerteste, aber Dan war nicht einer der sieben Ärmsten gewesen. Und in einem Luxushotel gab es immerhin Klimaanlagen.
    Endlich erreichte sie das Hotel. Sie fuhr sofort auf den Hotelpar kplatz.
    Und als sie aussteigen wollte, merkte sie, daß sie immer noch splitternackt war!
    Mit einer undamenhaften Verwünschung kletterte sie nach hinten und versuchte die zusammengerollte Decke zu finden, die immer im Wagen lag. Darin konnte sie sich wenigstens notdürftig einhüllen und bis zu ihrem und Dans Zimmer kommen, wo die Koffer waren.
    ***
    Die Schlangen-Menschen kamen zum Tempel zurück.
    »Wir haben sie verloren«, zischelte einer von ihnen. »Sie floh mit dem Geländewagen. Einer von uns versuchte noch, am Fahrzeug zu bleiben, aber er wurde abgestreift. Sie ist verschwunden.«
    Mansur Panshurab runzelte die Stirn. Das gefiel ihm gar nicht.
    »Sie wird nach Bombay fliehen«, sagte er nachdenklich. Er erinnerte sich an das Kennzeichen des Wagens. Er war in Bombay zugelassen, ein Mietwagen wohl. Bombay war groß… Panshurab ärgerte sich, daß er nicht befohlen hatte, den Wagen zu zerstören, als sie die drei Menschen überfielen. Nun war es zu spät, »Wir haben ihre Witterung«, sagte einer der Schlangen-Menschen.
    »Das ist gut«, sagte Panshurab. »Durchkämmt die ganze Stadt. Unser Neuzugang weiß, in welchem Hotel sie logiert. Dorthin wird sie sich gewandt haben. Dort könnt ihr sie finden und töten. Je schneller, um so besser. Alles andere ist unwichtig.«
    »Und wenn sie zur Polizei geht?«
    »Sie wird lange zögern. Immerhin sind wir recht unglaubhaft, nicht wahr? Sie wird deshalb auch lange brauchen, die Behörden zu überreden. Aber bevor sie sich dazu entschließt, müssen wir sie vernichten. Sputet euch!«
    ***
    Der Abend war warm geblieben, und Zamorra und Nicole genossen die Wärme unter freiem Himmel. Der Pool und der umliegende Bereich wurde mit bunten Lichtern ausgeleuchtet, eine Band spielte Unterhaltungsmusik, und auf einer Freifläche tanzten einige Paare. Die Hotelleitung sorgte schon dafür, daß es ihren Gästen am Abend nicht zu langweilig wurde - was hier getrunken und verzehrt wurde, brachte dem Hotel zusätzliches Geld und nicht den anderen Lokalen in Bombay.
    Zamorra hatte wie Nicole einige Runden im Pool gedreht, danach hatten sie sich an einen der kleinen Tische zurückgezogen und genossen erfrischende Longdrinks, während

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