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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flüsterte Bianca. Da saß sie im Wagen und konnte nicht starten, weil der Zündschlüssel fehlte…
    Wie konnten sie auch nur so sicherheitsbewußt sein, sogar im Dschungel den Zündschlüssel abzuziehen! Dabei gab es hier doch niemanden, der den Wagen hätte stehlen können - hätten sie glauben müssen. Von den Schlangen-Menschen hatten sie ja nichts gewußt.
    Ihr Vorsprung schrumpfte…
    Sie sah die Verfolger nicht, aber das war auch gut so. Denn wenn sie sie jetzt sah, war sie so gut wie tot. Dann waren sie nämlich da!
    Plötzlich kam ihr die Erleuchtung.
    Sie tauchte halb unter das Armaturenbrett. Sie hatte einmal gehört, daß Autodiebe die Fahrzeuge kurzschlossen. Ausprobiert hatte sie es selbst noch nie, aber sie konnte es einfach mal versuchen. Das Zündschloß war nicht voll verkleidet, und sie kam mit ein paar Handgriffen an die Kabel heran.
    Sie mußte sie umstecken! Aber welche Kabel, und wie?
    Ausprobieren! Sie zupfte zwei der mit einfachen Steckverbindungen befestigten Kabel los und vertauschte sie gegeneinander. Nichts… aber beim nächsten Versuch klappte es! Sie bekam den Motor ans Laufen!
    Sie kam wieder hoch. Wie sollte sie hier im Dschungel wenden? Sie entsann sich, daß gut hundert Meter zurück eine etwas breitere Stelle im halb zugewachsenen Weg zum Tempel gewesen war. Bis dahin mußte sie es im Rückwärtsgang schaffen. Sie legte ihn ein, hoffte, daß sie den Motor nicht zwischendurch abwürgte, und rollte vorsichtig rückwärts. Auf dem kurvenreichen Weg war es anstrengende Arbeit. Sie konnte nicht so schnell fahren, wie sie eigentlich wollte, denn sie lief dann Gefahr, vom Weg abzukommen und sich im Dickicht festzufahren oder gar den Wagen zu beschädigen. Das aber wollte sie nicht riskieren.
    Endlich kam die Stelle. Sie begann mit dem umständlichen Wendemanöver. Der Platz reichte fast nicht aus, und sie mußte mehrmals hin und her rangieren. Und da sah sie die Schlangen-Menschen heranstürmen! Es waren vier, aber sie gab sich keinen Illusionen hin. Die anderen waren bestimmt auch in der Nähe.
    Aber selbst diese vier waren schon unüberwindbar für sie.
    Sie rannten über den Weg heran. Bequemer konnten sie es doch gar nicht haben!
    Biancas Herz raste wieder. Sollte es jetzt, Sekunden vor der Rettung, doch noch schiefgehen? Sie bekam den Wagen noch nicht ganz in Fahrtrichtung, mußte noch einmal zurücksetzen! Wie irrsinnig kurbelte sie am Lenkrad. Rückwärtsgang! Der Wagen machte einen Satz nach hinten, prallte gegen den vordersten Schlangen-Menschen, der von dem Ruck zurückgeschleudert wurde. Er riß die anderen mit sich, aber alle vier erhoben sich wieder unverletzt.
    Sekundenlang durchzuckte sie die Versuchung, die Schlangen-Menschen jetzt einfach niederzufahren. Aber sie konnte es nicht. Sie war keine eiskalte Killerin. Und selbst wenn diese Kreaturen längst tot waren - sie sahen doch wie Menschen aus…
    Vorwärtsgang! Es krachte im Getriebe. Dann jagte der Wagen vorwärts. Hinten klammerte sich einer der Schlangen-Menschen fest. Bianca schrie vor Enttäuschung. Der Unheimliche versuchte den Wagen zu öffnen. Wenn er es schaffte und nach vorn klettern konnte, war sie doch noch verloren…
    Der Geländewagen rumpelte und ruckelte über den unebenen Boden des Weges. Über Steine und durch Vertiefungen. Ein tiefliegender Ast spannte sich quer über den Weg. Bianca befürchtete schon, nicht darunter hinwegzukommen, aber auf dem Hinweg hatte es auch geklappt…
    Unter dem Ast rumpelte der Geländewagen über eine Bodenwelle. Der Schlangen-Mensch hinten, der immer noch damit beschäftigt war, die verriegelte Hecktür aufzubrechen, wurde halb hochgeschleudert. Der tiefe Ast fegte ihn vom Wagen herunter.
    Bianca sah es im Rückspiegel.
    Sie atmete auf, trat das Gaspedal noch etwas tiefer durch. Sie wurde auf dem Sitz hin und her geschüttelt, aber sie nahm es in Kauf. Wichtig war nur, daß sie den Dschungel verließ und so viele Meilen wie möglich zwischen sich und den Tempel brachte. Wenn sie erst einmal in der Stadt war, konnte sie untertauchen und war in Sicherheit. Die Schlangen-Menschen wußten nicht, wo sie sie suchen sollten. Bombay ist groß.
    Endlich kam freies Gelände. Bianca erreichte eine Straße und fuhr erleichtert weiter. So schnell, wie sie fuhr, konnten die Schlangen-Menschen niemals laufen.
    Jetzt konnte sie ruhig fahren, wurde auf der Straße nicht mehr durchgeschüttelt. Sie fand daher auch Zeit zum Überlegen. Sie schaltete die Beleuchtung ein, weil es dunkel

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