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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haut fuhr. »Du kennst mich eben nicht, mein Lieber. Du hast nie versucht, mich kennenzulernen, das ist es. Deshalb nur denkst du so.«
    »Wie soll ich denn denken?«
    »Daran, wie man den Spuk vernichten kann.«
    Watson breitete die Arme aus. »Das tue ich schon den ganzen Tag über.«
    »Ich auch.«
    Der Fabrikant war überrascht. Daß seine Frau über die Dinge dieser Art nachdachte, erstaunte ihn sehr. »Hast du denn eine Lösung gefunden?« erkundigte er sich.
    Celia gab nur eine kurze Antwort. »Möglich.«
    Gerald verdrehte die Augen. »Verdammt noch mal, laß dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Was hast du gefunden? An welche Lösung hast du gedacht, Celia?«
    Sie richtete ihre dunklen Augen auf ihren Mann. »Wir dürfen den Spuk nicht mehr ignorieren, sondern müssen uns ihm stellen. Hast du gehört? Wir müssen uns ihm stellen.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Dann tu es!« forderte Celia.
    Dieser Ton gefiel Gerald nicht. »So kannst du mit mir nicht reden, verdammt. Ich werde es auch tun, aber nach meinen Regeln, und vor allen Dingen ohne deine Vorschriften. Klar?«
    »Ich hatte dir nur helfen wollen«, erwiderte sie.
    »Du und helfen? Daß ich nicht lache. Du bist ja froh, wenn ich reinfalle. Du gönnst mir diese verfluchte Sache, du gönnst mir jede Niederlage. Du bist eine Schlange, die sich gut verpackt oder versteckt hat. Hinter deinem Marmorgesicht verbirgt sich der Anblick des…«
    Celia blieb ruhig. Hochmütig schaute sie ihren Mann an. Ihre glatten Brauen hatten sich um eine Idee nach oben geschoben. »Sag es!« forderte sie ihren Mann auf. »Sprich dich aus, mein Lieber! Ich höre dir genau zu. Sehr genau.«
    »Ach, vergiß es.«
    »Douglas ist auch mein Sohn.«
    »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Nur so«, meinte Celia. »Außerdem bin ich froh, daß auch mein Geld in der Firma steckt, nicht wahr?«
    »Auf deine Lösungen verzichte ich!« zischte der Fabrikant. Abrupt drehte er sich um und verließ den Raum. Celia blickte ihm kalt nach. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich keinerlei Gefühle wider.
    Was nicht da war, konnte sich auch nicht zeigen. Außerdem entstammte die Frau einer Familie, in der es verpönt war, Gefühle zu zeigen. Und daran hatte sie sich bis heute gehalten. Sexuellen Kontakt hatten die beiden schon lange nicht mehr. Eigentlich hielten nur der Sohn und das Geschäft Celia bei ihrem Mann. Es gab einfach zu viele finanzielle Verstrickungen, die beide Menschen miteinander verband.
    Gerald Watson hatte den Raum wütend verlassen. Mit forschen Schritten ging er die Treppe hoch, um das Stockwerk zu erreichen, wo der kleine Doug lag. Er wollte noch nach seinem Sohn schauen.
    Behutsam öffnete er die Zimmertür. Der Raum, der dem Jungen als Spielzimmer diente, war fast so groß wie die Wohnung eines Normalverdieners. Alles war vorhanden. Spielzeug im Überfluß.
    Das Bett stand dem Fenster gegenüber. Es war bunt lackiert worden, und auf einem Stuhl vor dem Bett saß das Kindermädchen.
    Helen Murphy zuckte zusammen, als sie die Schritte hörte. Sofort sprang sie auf, drehte sich um und schaute dem Mann entgegen.
    Für einen Moment blieb der Fabrikant stehen. Sein Blick glitt über die Gestalt der Kinderschwester. Die Augen zeigten eine solche Arroganz, daß sich Helen in ihrem schlichten blauen Wollkleid wie der letzte Dreck vorkam. Unwillkürlich ballte sie die Hände. Innerlich hatte sie längst mit dieser Familie gebrochen.
    »Er schläft jetzt, Mr. Watson«, erklärte sie.
    »Das sehe ich.« Watson ging langsam auf das Bett zu. Das Kindermädchen trat einen Schritt zur Seite.
    Der Mann schaute auf das verpflasterte Gesicht. Nur eine Lampe brannte. Sie stand etwas entfernt, so, daß ihr Licht nicht unbedingt auf das Gesicht des schlafenden Jungen zu fallen brauchte.
    Bis zum Kinn war Doug zugedeckt. Neben ihm lag sein Teddy.
    Auch er schaute nur mit dem Kopf unter der Decke hervor. Der Mann starrte auf die Pflaster und schüttelte den Kopf. Wieder drang die Erinnerung in ihm hoch. »Sie tragen die Schuld!« fuhr er das Kindermädchen mit leiser, aber scharfer Stimme an. »Sie allein.«
    »Ich… ich konnte nichts machen. Tut mir leid, Sir. Ich habe alles getan, was menschenmöglich war. Wirklich …«
    »Das sehe ich«, erwiderte der Mann ätzend. »Ich brauche mir nur sein Gesicht anzuschauen.«
    Helen wagte Widerspruch. »Aber Sie hat der Vogel doch auch erwischt, Sir. Sie haben erlebt, wie…«
    »Halten Sie den Mund, verdammt! Sie hätten sich vor den Jungen stellen

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