Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tür bereits geöffnet wurde. Sehr schnell sogar, und schneller war die Revolvermündung, in die ich geradewegs hineinschaute, so daß ich mich gezwungen sah, erst einmal die Arme zu heben…
    ***
    Zwei Sekunden geschah nichts. Auch ich rührte mich nicht und beobachtete nur. Hinter der Mündung sah ich eine Hand, auch den Teil eines Arms und ein Gesicht, das mir irgendwie verschwommen oder breit vorkam. Ich kannte den Mann persönlich nicht, aber ich hatte Sheilas Beschreibungen sehr gut behalten und wußte demnach, mit wem ich es bei diesem Typ zu tun hatte.
    Es war Hicky Hancock, Leibwächter des Fabrikbosses. Ein sehr gefährlicher Mann.
    Mir blieb zunächst nichts anderes übrig, als stehenzubleiben. Aus dem Haus schlug mir wärmere Luft entgegen. Sie konnte meine innere Kälte jedoch nicht vertreiben, denn ich schaute nicht gern in Waffenmündungen.
    Dann hörte ich die leisen, aber sehr deutlich gesprochenen Worte.
    »Verschwinde hier!«
    Zum Glück hatte der Kerl gesprochen, so konnte er auch von mir eine Antwort bekommen. »Sind Sie Mr. Watson?«
    »Nein.«
    »Okay, ich möchte aber zu Mr. Watson!«
    »Da Sie nicht angemeldet sind und Mr. Watson seine Ruhe haben will, empfängt er niemand.«
    »Mich wird er empfangen.«
    »Wenn Sie nicht verschwinden«, erklang es hinter der Waffe auf, »schleudere ich sie die Treppe hinab. Dann können Sie meinetwegen neben Ihrem Wagen zu Eis erstarren.«
    Mich beeindruckte die Drohung nicht. Sie kam mir sogar sehr gelegen. »Damit hätten Sie sich des Mordes an einem Scotland-Yard-Beamten schuldig gemacht, Mister.«
    Diese Antwort zeigte Wirkung. Der Revolver verschwand zwar nicht, aber der andere senkte ihn, so daß er auf meine Körpermitte zielte und ich auch das Gesicht des Typen sehen konnte.
    Ja, es war der Leibwächter. An seinem mir von Sheila beschriebenen Haarschnitt deutlich zu erkennen.
    »Ein Bulle?« fragte er lauernd.
    »Nein, Polizist.«
    »Und?«
    »Ich will zu Mr. Watson. Oder wollen Sie, daß ich hier mit einer Streitmacht anrücke, Hancock?«
    Er holte tief Luft. In seinen Augen glitzerte es, als wären sie auch mit Eis gefüllt. »Verdammt, woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Sie sind eben kein Unbekannter«, erwiderte ich gelassen. »Zudem werden Sie mir noch helfen, einen Kollegen ins Haus zu tragen. Er liegt verletzt im Wagen. Seine Verletzung ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß wir uns mit Ihrem Arbeitgeber beschäftigen mußten. Also, kommen Sie schon!«
    »Moment noch«, sagte er, verschwand und ließ mich auf der Treppe stehen. Die Tür hatte er zugedonnert.
    Ich schritt vorsichtig die Stufen hinab.
    Hicky Hancock würde wahrscheinlich seinen Arbeitgeber informieren. In der Zwischenzeit konnte ich mich um Suko kümmern.
    Ich öffnete den hinteren Wagenschlag und ließ die Decke auf dem Körper meines Freundes liegen. Im Licht der Innenbeleuchtung erkannte ich, daß seine Augen zuckten. Der Inspektor war soeben dabei, wieder aus dem Reich der Bewußtlosigkeit zu erwachen.
    Ich wußte nicht, ob er mich hören konnte, trotzdem sprach ich ihn an. »Keine Panik, Junge, wir schaffen dich gleich ins Warme. Da wird es dir besser gehen.«
    »John?«
    »Ja.«
    Ich hatte noch etwas hinzufügen wollen, wurde jedoch abgelenkt, weil ich hinter mir Schritte vernommen hatte. Als ich mich umdrehte, hatte Hancock die Treppe bereits hinter sich gelassen. Mit der Polizei wollte sich wohl niemand von der Familie anlegen.
    »Ist er das?« fragte der Leibwächter, als er neben mir stehengeblieben war.
    »Natürlich, wer sonst?«
    »Dann holen Sie ihn raus.« Jedes seiner Worte ließ mich spüren, wie wenig er mich mochte.
    Für einen Moment blieb ich noch stehen und schaute ihn an. Die Spuren des Angriffs waren ihm anzusehen. Er trug sie als Pflaster auf dem Kopf. Von Sheila wußte ich, daß der Rabe hart zuhacken konnte, davon mußte auch Hancock einiges gespürt haben. Er trug eine schwarze Lederjacke und eine Cordhose. Seine langen Füße steckten indünnen, weichen Schuhen.
    Ich zog Suko aus dem Wagen, drückte mit dem Fuß die Tür zu, und Hancock half mir dabei, meinen Freund wenig später die Stufen nach oben zu tragen, ohne daß wir auf dem glatten Untergrund ins Rutschen kamen.
    Die Tür hatte Hancock nicht völlig geschlossen. Da er vorging, konnte er sie auch aufdrücken. Starr schaute er mich an. Seine Mundwinkel waren verzogen. Obwohl ich dem Mann nichts getan hatte, wußte ich, daß er mein Feind war.
    Wärme empfing uns. Sie durchflutete die

Weitere Kostenlose Bücher