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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lachte laut und landete mit beiden Beinen voran auf dem vor der Rutsche aufgebauten Schneehaufen. Dort baute er noch einen Adler, indem er sich nach vorn warf und bäuchlings in den weißen Schneeberg fiel.
    Für einen Moment blieb er liegen, bevor er sich lachend auf den Rücken walzte und zu seinem neuen Freund hochwinkte. »Los, Doug, jetzt bist du an der Reihe!«
    Doug stand noch oben. Er schien sich nicht so recht zu trauen, drückte seinen Körper dann vor.
    Im gleichen Augenblick handelte der Rabe. Auf einmal kam Leben in den wie erstarrt wirkenden Vogel, als er die Flügel ausbreitete und über dem Klettergerüst schwebte. Nur für einen Moment, dann änderte er seine Richtung und flog auf die Rutsche zu.
    Der Rabe hatte genau aufgepaßt, denn Doug Watson setzte sich im gleichen Augenblick hin und der kleine Johnny verließ stampfend den Schneehaufen.
    »Mach schon!« rief er.
    Doug ließ die Haltegriffe los, gab sich selbst ein wenig Schwung und rutschte vor.
    Da griff der Rabe an!
    Er war sehr schnell. Auf einmal stürzte er sich schräg von oben herab auf den rutschenden Jungen zu, der den ersten Kontakt spürte, als er die Hälfte der Rutschbahn hinter sich gelassen hatte. Der Rabe kam von der Seite, zielte auf sein Gesicht und hackte sofort zu.
    Doug begann zu schreien. Er hatte die Arme hochgerissen, glitt weiter und spürte die harten Schnabelhiebe, die selbst den Stoff und die Fütterung des dicken Schneeanzugs aufrissen, so daß sie auch die Haut treffen konnten und diese aufrissen.
    Johnny stand da, hörte das Schreien seines neuen Spielgefährten und war entsetzt.
    Er schaute zu, wie Doug dem Schneehaufen entgegenrutschte, mit den Händen um sich schlug, den Raben doch nicht traf, der den Kopf des Jungen wild umflatterte und wieder seinen Schnabel vorstieß.
    Dann landete Doug. Zwar mit den Füßen zuerst, aber er kippte und fiel mit dem Gesicht in den Schnee, so daß es zum Glück gegen die scharfen Schnabelhiebe des Raben geschützt war, der auf dem Rücken des Jungen hockte und zuhackte.
    »Mummy!«
    Endlich hatte auch Johnny seine Überraschung überwunden. Sein Schrei erreichte Sheila Conolly, die sofort aufschaute. Auch das Kindermädchen wurde alarmiert.
    Beide sahen das Entsetzliche. Selbst die übrigen Kinder hatten den Schrei vernommen und hörten auf zu spielen.
    »Nein, o mein Gott!« Helen Murphy hatte gerufen und schüttelte sich, als würden Angstschauer ihren Körper durchrieseln.
    Sheila aber handelte. Sie war es gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen, und das mußte sie hier, denn der Vogel hockte auf dem Rücken des Jungen und zerhackte den Stoff des Schneeanzugs. Er war wie wahnsinnig, denn es lag auf der Hand, daß dieser Vogel den Jungen töten oder zumindest schwer verletzen wollte.
    Johnny schrie noch immer. Seine Mutter rannte herbei, während Doug Watson versuchte, dem Angriff des Vogels zu entkommen. Er hatte den ersten Schock überwunden, lag nicht mehr auf dem Bauch, sondern drehte sich herum, wobei er einen Fehler gemacht hatte, denn der Vogel wollte auch das Gesicht nicht verschonen.
    Er landete einen ersten Treffer. Dicht unter dem Rand der Kapuze fand die Schnabelspitze ihr Ziel und riß eine Wunde. Blut rann hervor und tropfte in den Schnee, wo es die weiße Pracht sofort rot punktete. Einen zweiten oder dritten Treffer konnte der höllische Rabe nicht landen, denn Doug wehrte sich. Durch einen Zufall erwischte er auch den Vogel, der zur Seite und in den Schnee geschleudert wurde, wo er mit den Flügeln um sich schlug und sich erst neu orientieren mußte.
    Doug setzte sich auf.
    Sein Kindermädchen war jetzt ebenfalls gestartet, aber Sheila hatte den Kleinen schon fast erreicht. Als der Rabe abhob, um sich erneut auf sein Opfer zu stürzen, war sie bei ihm.
    Sheila dachte nur an die Rettung des Jungen und tat etwas Unüberlegtes. Für sie war es nur wichtig, den Vogel zu packen.
    Sie stürzte sich auf ihn. Die Arme hatte sie ausgestreckt, die behandschuhten Hände zu Greifzangen umfunktioniert, und es gelang ihr tatsächlich, den Vogel zu fangen.
    Es war reiner Zufall, sie hätte ebenso daneben greifen können, aber Sheila hatte ihn und hielt ihn auch fest. Plötzlich wurde der Rabe zwischen ihren Fingern zu einem wirbelnden Etwas. Er warf den Kopf hin und her, somit auch den langen messerscharfen Schnabel.
    Damit hackte er zu.
    Durch den Stoff der Handschuhe drang die Schnabelspitze. Sheila spürte den Schmerz an ihren Händen, wo die Haut aufgerissen worden

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