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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Krankenwagen, die vor dem Eingang zur Ambulanz ihre Parkplätze gefunden hatten. Hier war sie genau richtig. Sie stellte ihren Wagen im rechten Winkel zu den übrigen Fahrzeugen und hatte ihn auch als erste verlassen. Dem Jungen und dem Kindermädchen half sie beim Aussteigen. Helen Murphy war völlig mit den Nerven am Ende. Sheila wollte ihr Doug abnehmen, aber sie wehrte sich.
    »Nein, auf den Jungen gebe ich selbst acht.« Fest preßte sie ihn an sich und lief auf das gläserne Eingangsportal zu, dessen untere Seite ebenerdig abschloß.
    Sheila blieb zurück. Johnny war auch aus dem Wagen geklettert.
    »Dürfen wir nicht mit rein, Mummy?«
    »Doch, später. Erst einmal sollen sich die Ärzte deinen neuen Freund anschauen.«
    »Das ist gut.«
    Helen war mit Doug bereits hinter der Scheibe verschwunden.
    Sheila wartete noch einen Moment und folgte ihnen dann. Sie hatte die Tür noch nicht erreicht, als sie aufgestoßen wurde und ein Mann im grauen Kittel hervortrat. Ein Arzt war er nicht, der sah mehr nach einem Hausmeister aus, und der Knabe begann auch sofort mit einer Schimpfkanonade. »Hier können Sie auf keinen Fall parken. Wirbrauchen die Zufahrt und jeden Platz. Fahren Sie woanders hin.«
    »Natürlich.« Sheila nickte. »Es war auch nur für den Moment. Ich hatte den Jungen gebracht.«
    »Ah so, der wird schon untersucht«, erklärte der Mann. Seine Stimme klang jetzt freundlicher. Dann verengte er plötzlich die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Was haben Sie?« fragte Sheila. »Da… da, auf ihrem Wagen.«
    Sheila drehte sich um. Sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können. Auf dem Autodach des Mercedes hockte ein schwarzer Vogel. »Das ist er!« rief Johnny. »Das ist dieses böse Tier!«
    »Wieso?« fragte der Hausmeister und schüttelte sich gleichzeitig, weil er ebenfalls in die roten Augen des Vogels geschaut hatte, die einen bannenden Blick besaßen.
    Im nächsten Augenblick spreizte der Rabe die Flügel und stieg wieder in die Höhe. Es dauerte nicht lange, da hatte er das Dach des Krankenhauses erreicht, wo er sich niederließ und von den anderen nicht mehr gesehen wurde.
    »Was war denn mit dem Vogel?« fragte der Mann.
    »Ach, eigentlich nichts«, schwächte Sheila ab.
    »Wenn Sie das so sehen, können Sie Ihren Wagen ja zu den Parkplätzen fahren.«
    »Gut, ich komme aber zurück.«
    »Daran kann ich Sie nicht hindern.«
    ***
    »Der Mann war aber komisch«, meinte Johnny, als er wieder mit seiner Mutter im Auto saß. Sheila startete und fuhr den Wagen zurück.
    Über den Hausmeister dachte sie nicht nach, der Vogel war wichtiger. Er hatte sie den Weg über verfolgt und wohl noch nicht aufgegeben, den Jungen zu töten. Eine schlimme, furchtbare Sache war dies.
    Auf den Parkplätzen standen nicht sehr viele Wagen. Sheila konnte bis dicht an das Krankenhaus heranfahren und schaute abermals in die Höhe, als sie und Johnny ausgestiegen waren.
    »Suchst du den Vogel, Mummy?«
    »Ja.«
    »Ich sehe ihn auch nicht.«
    Sheila lächelte. »Wie beruhigend für mich«, sagte sie.
    Johnny hatte noch eine Frage. »Willst du nicht Daddy und Onkel John Bescheid geben?«
    »Das werde ich wohl.«
    »Wann denn?«
    »Später.« Zusammen mit ihrem Sohn betrat Sheila Conolly das Krankenhaus durch den Haupteingang. Sie erkundigte sich nach der Ambulanz. Man gab ihr die Richtung an, dann brauchte sie nur mehr den Pfeilen zu folgen, die in den entsprechenden Trakt führten.
    Sheila bedankte sich. Sie mußte durch einen langen Gang gehen, mehrere Glastüren aufschieben und erreichte endlich den Trakt des Krankenhauses, wo die Ambulanz untergebracht worden war.
    Helen Murphy kam ihr entgegen. Sie war völlig aufgelöst und weinte still.
    »Was ist denn geschehen?« fragte Sheila.
    Helen ließ sich auf einer Bank nieder und schüttelte den Kopf.
    »Ich… ich habe mit den Watsons telefoniert.«
    »Und?«
    »Wie ich es Ihnen sagte. Die sind unerbittlich. Man hat mich fertiggemacht. Gerald Watson war selbst am Apparat. Sie können sichvorstellen, wie er reagiert hat, als er erfuhr, was geschehen ist.«
    »Nicht besorgt?«
    »Nein, wütend und sauer. Er hat mich angeschrieen und michpraktisch schon entlassen.«
    »Was ist das nur für ein Mensch?« fragte Sheila.
    Helen lachte bitter auf. »Wenn Sie noch bleiben, werden Sie ihn kennenlernen. Er will kommen.«
    »Ja, ich bleibe noch.«
    »Dann machen Sie sich auf etwas gefaßt.«
    Sheila setzte sich neben Helen. Das Kindermädchen war mit den Nerven am Ende. Sie

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