0360 - Mörder-Magie
von Geisterhand berührt, flog der Machtkristall durch die Luft und schwebte auf Alpha zu.
Ted begriff das nicht.
Alpha setzte eine ganz andere Magie ein als die der DYNASTIE DER EWIGEN. Normalerweise wäre er, ohne seinen Kristall zu berühren, weder in der Lage gewesen, zu teleportieren, noch einen Gegenstand schweben zu lassen. Trotzdem war ihm beides gelungen.
Ted brachte den Machtkristall Alphas mit einem starken Energiestoß aus dem Kurs. Dann schuf er unter Alpha ein Loch im Boden, in das der EWIGE stürzte. Ted schloß das Loch wieder. Sollte der Kerl sehen, wie er auf die Schnelle wieder freikam.
Ted mußte zusehen, daß der Machtkristall zerstört war. Er mußte ihn nach Ash’Naduur bringen. Dort konnte er ihn vernichten, ohne daß die Erde in Gefahr geriet. Danach würde Alpha zwar jederzeit einen neuen Kristall schaffen können - aber es war fraglich, ob er es tun würde. Denn es brauchte seine Zeit, und es würde nicht unbemerkt geschehen können. Zumindest nicht unbemerkt von seinen Sinnesgenossen. Ted glaubte nicht daran, daß Alpha diese Niederlage eingestehen würde. Eher würde er irgendwo untertauchen.
Ted näherte sich dem gegnerischen Machtkristall. Er begann, sich selbst abzuschirmen, dann wollte er seine Jacke ausziehen, den Kristall darin einwickeln. Nur so konnte er es wagen, ihn zu transportieren. Er durfte den ungeschützten Dhyarra nicht berühren.
Alpha schien immerhin damit zu tun zu haben, sich wieder aus seinem Erdgefängnis hervorzuarbeiten. Ted grinste. Ganz so übermächtig war der EWIGE also doch nicht. Als Ted seine Jacke über den Machtkristall warf, ihn darin einwickelte, sah er, wie das Erdreich um Alpha herum zu glühen schien. Er schien es aufzuschmelzen. Wie er das machte, war Ted ein Rätsel.
Aber der Reporter war nicht gewillt, dieses Rätsel jetzt zu lösen. Er hatte mit dem Machtkristall zu tun. Er spürte die Kraft des Sternensteins, die ihn zu vernichten versuchte. Er hätte am liebsten aufgeschrien. Seltene Kräfte wühlten in ihm, ließen das Blut in seinen Adern wie flüssige, glutheiße Lava rinnen und wollten seinen Verstand verwirren, obgleich er sich mit seinem eigenen Kristall abschirmte.
Zugleich aber drang ein klagender Schrei aus der Tiefe.
So wie Ted Schmerzen und Verwirrung verspürte, verspürte Alpha dasselbe. Sein Geist war in den Dhyarra verschlüsselt, und auch für ihn war die Berührung des Kristalls durch eine andere Person unangenehm und schmerzhaft.
Ted grinste verzerrt.
Daran hatte er gar nicht gedacht. Wenn er es schaffte, diesen Machtkristall zu zerstören, zerstörte er auch einen Teil von Alphas Kraft. Der würde nicht einmal seinen Rang behalten können. Wenn er Glück hatte, fiel er nur auf die Stufe eines Eta zurück, vielleicht sogar tiefer.
Aber Ted spürte auch, wie die Auseinandersetzung und das Halten des feindlichen Kristalls an seinen Kräften zehrte. Er mußte sich ausruhen, mußte neue Kräfte sammeln, bevor er ein Tor nach Ash’Naduur öffnen konnte. Auch dazu brauchte er Kraft. Kaum jemand vermochte es, Ash’Naduur direkt zu erreichen. Ted hoffte, daß er es schaffen würde. Seit jenem Kampf gegen Skribent hatte er es nicht wieder versucht, den Weg in jene Felsenwelt zu finden.
Ted taumelte mehr, als er ging, zu seinem Wagen. Solange Alpha sich nicht aus dem Erdreich befreit hatte, konnte Ted sich entfernen. Er konnte zu einem Punkt fahren, weit fort von Alpha, wo dieser ihn erst suchen mußte. Und bevor Alpha erschien, um den Kampf fortzusetzen, konnte Ted es schon geschafft haben, nach Ash’Naduur zu kommen. Und ohne Dhyarra-Kristall mußte es Alpha unmöglich sein, dem ERHABENEN dorthin zu folgen.
Lange würde Alpha bestimmt nicht mehr benötigen. Bis dahin mußte Ted verschwunden sein.
Er erreichte den Mercedes und riß die Tür auf. Die Jacke mit dem fremden Machtkristall warf er auf den Beifahrersitz, ließ sich hinter das Lenkrad fallen und wollte den Wagen starten.
Im gleichen Moment spürte er, wie sich etwas in seinen rechten Fuß verbiß…
***
Jemand faßte Nicole und zog sie vom Wagen zurück. »Was fällt Ihnen ein?« wurde sie angeschnauzt.
»Das erfahren Sie im Krankenhaus«, sagte der Mann, der sie zurückgezogen hatte. Ein anderer schloß die Hecktür wieder. »Abfahren«, schrie er laut. Der Wagen setzte sich in Bewegung und schaltete zum Blaulicht auch die Sirene ein.
»Ich muß wissen, was hier passiert ist«, beharrte Nicole energisch.
Ein Feuerwehrmann, offenbar der Brandmeister,
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