Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
Vom Netzwerk:
Maklers noch in einer Etage zu hören. Aber kein Laut drang zu mir.
    Vielleicht war er irgendwo im Erdgeschoß verschwunden, oder er war durch die gegenüberliegende Tür in Richtung Hinterhof gegangen.
    Ich entschloß mich für die Hintertür, öffnete sie einen Spalt und sah Stecklett gerade in einem schuppenartigen Gebäude verschwinden.
    Leise drückte ich die Tür hinter mir ins Schloß und schlich mich, eng an die Hauswand gedrückt, an den Schuppen heran. Die trüben, völlig verstaubten Scheiben erlaubten mir keinen Blick ins Innere des Gebäudes. Die nur aus rohen Brettern zusammengehauene Tür bewegte sich spielend leicht in den Angeln, sie wurde also oft benutzt.
    Der Schuppen war von einem gespenstischen Halbdunkel erfüllt. Als ich mich an das Licht gewöhnt hatte, fuhr ich leicht zusammen. Das Gebäude schien einem Maskenverleiher als Lager zu dienen, denn auf vielen Ständern hingen verschiedene Kostüme. Harlekins, weite schwarze Mäntel, auf denen mit Ölfarbe Skelette gemalt waren.
    Sechs Ständerreihen waren in Längsrichtung des Schuppens aufgebaut.
    Von Ernest Stecklett war nichts zu sehen. Da ich auch keine andere Tür entdecken konnte, mußte ich mich durch eine der Reihen zwängen, um an das andere Ende des Schuppens zu gelangen. Vielleicht würde ich dort wieder auf Steckletts Spur stoßen.
    Ich zog meine 38er aus der Schulterhalfter und schritt auf eine der fünf Reihen zu.
    Ich hatte etwa die Hälfte des Ganges erreicht, als ich plötzlich hinter mir ein leises Surren vernahm. Instinktiv warf ich mich zu Boden. Die Staubwolke, die ich dabei aufwirbelte, drang in meine Lungen und nahm mir fast den Atem.
    Meine Reaktion hätte keine Sekunde später kommen dürfen. Noch im Fallen hörte ich etwas haarscharf an meinem linken Ohr vorbeisurren.
    Links vor mir hing auf einem Ständer ein Kostüm, in dessen Melone mit einem häßlichen Ratschen ein Wurfmesser eingedrungen war. Ich versuchte, in die Kostümreihe hineinzukriechen, um sie als Deckung zu benutzen. Ich hatte nicht die geringste Lust, mich einem Messerhelden auszuliefern, der offenbar viel von seinem Handwerk verstand.
    Ich hielt den Atem an und versuchte, den Standort des Messerwerfers auszumachen. Doch der hütete sich, sich durch eine unvorsichtige Bewegung zu verraten. Ich wandte einen Trick an. Dicht neben mir hing das Paradekostüm eines Cowboys. Ich zog vorsichtig die Coltattrappe aus der Halfter und warf die Attrappe auf die gegenüberliegende Seite des Ganges.
    Als ich den Colt mit einem trockenen Knallen auf den Boden fallen hörte, sah ich wenige Yard vor mir eine leichte Bewegung. Ich vermeinte die undeutlichen Umrisse eines menschlichen Körpers wahrzunehmen, verließ meinen Standort und schlich mich an den Kostümen vorbei, bis ich auf der gleichen Höhe mit dem Unbekannten war. Ich war so nahe an ihn herangekommen, daß ich ihn mit ausgestreckter Hand hätte berühren können. Ich wollte jedoch warten, bis er aus seinem Versteck kam. Dann merkte ich, wie er sich langsam umdrehte, um meinen neuen Standort ausfindig zu machen.
    Durch diese Drehung wandte mir der Unbekannte, den Rücken zu. Ich ließ meine 38er wieder in die Schulterhalfter zurückgleiten und hielt den Atem an. Ich konzentrierte meine ganze Aufmerksamkeit auf die Stelle, an der ich den Unbekannten in dem trüben Halbdunkel stehen sah.
    Dann schnellte ich vor. Noch ehe der Mann auf das Geräusch meines Absprungs reagieren konnte, war ich bei ihm. Ich sah ein Messer in seiner Hand und legte meine ganze Wucht in den Schlag gegen das Handgelenk. Ich hatte genau gezielt, denn nach einem unterdrückten Aufschrei des Mannes polterte das Messer zu Boden.
    Er ließ seine Hand sinken, doch bevor ich zu einem neuen Schlag ausholen konnte, warf er sich auf mich. Ich sah jetzt, daß der Mann ein Hüne von Gestalt war. Die Sache würde nicht leicht werden für mich.
    Unter dem ersten Schlag konnte ich noch wegtauchen, während ich dem Burschen meine Rechte entgegenschlug. Er zeigte keine Wirkung. Dafür landete er auf meinen Rippenbogen einen Treffer, daß mir die Luft wegblieb.
    In meiner Brust schienen tausend spitze Nadeln zu bohren.
    Ich wartete, bis der Unbekannte wieder auf mich einstürmte, und sah, wie er all seine Kraft in einen rechten Schwinger legte. Ich ließ den Schlag kommen und sprang im allerletzten Augenblick zur Seite. Von der Wucht des Schlages taumelte der Mann nach rechts. Er lief genau in meine linke Gerade, die ihn direkt am Kinn erwischte. Mein

Weitere Kostenlose Bücher