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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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konnte.
    Während ich eine Verschnaufpause einlegte, beschäftigte sich Phil mit den Fesseln an meinen Gelenken. Nach etwa fünf Minuten konnte ich mein Werk fortsetzen, denn nun, nachdem ich einen Knoten bereits gelöst hatte, war der Rest nur noch eine Frage der Zeit. Ich verbiß meine Schmerzen und konnte nach einer weiteren Viertelstunde den letzten Knoten an Phils Gelenken lösen. Erschöpft blieb ich einen Augenblick liegen. Meine Lungen rasselten, als hätte ich Schwerarbeit geleistet. Phil ließ mir eine kleine Ruhepause. Er befreite Henk Visser von seinen Fesseln und kam dann zu mir.
    Oben im Haus war bisher alles ruhig geblieben. Nun, da wir unsere Hände wieder einsetzen konnten, waren wir sicher, dem Gangsterchef die Suppe versalzen zu können.
    ***
    Unsere Rollen waren genau verteilt. Wenn alles so klappte, wie wir es uns vorstellten, würde sich das Blatt bald wenden. Zunächst durchdrang jedoch kein Laut die Dunkelheit. Das Haus schien geradezu ausgestorben zu sein.
    Ich zählte die Minuten, aber die Zeit verging dadurch nicht schneller.
    Als über uns dumpfe Schritte zu hören waren, schaute ich auf meine Armbanduhr: 2.20 Uhr. Die Schritte entfernten sich, wir hörten eine Tür klappen und nach einer Weile den brummenden Ton eines startenden Autos.
    Wollte man uns aushungern? Wir schauten uns fragend an. Dann knipste ich mein Feuerzeug, das ich hatte aufflammen lassen, um die Uhr zu erkennen, wieder aus.
    Unsere Sorgen waren unbegründet. Etwa zehn Minuten, nachdem das Geräusch eines startenden Wagens verklungen war, vernahmen wir erneut dumpfe Schritte.
    Als wir hörten, wie oben die Flurtür zum Keller geöffnet wurde, nahmen wir die Stellungen ein, die wir für unser Vorhaben besprochen hatten.
    Schwere Schritte polterten die Treppe hinunter. Es mußte Paul sein, denn von einem Leichtgewicht hätte die Treppe nicht so gequietscht. Gespannt warteten wir.
    Als er vor unserer Tür stehenblieb, hielten wir den Atem an. Wir hörten das klirrende Geräusch mehrerer Schlüssel. Knarrend fuhr ein Schlüssel ins Schloß. Er wurde zweimal gedreht, dann öffnete sich die Tür. Wir hatten uns schon so an die Dunkelheit gewöhnt, daß wir den Schatten in der Tür als Paul erkannten.
    In der Hand des Gangsters schimmerte der Lauf einer großkalibrigen Pistole. Er blieb in der Türöffnung stehen und musterte uns mißtrauisch. Sein Argwohn zerstreute sich, als er sah, wie weit wie auseinander lagen. Er trat einige Schritte weiter in den Raum und wandte sich dann mir zu.
    Nun kam es darauf an, ob unsere Überlegungen aufgingen.
    Der Gangster drückte mir seine Fußspitze in die Seite, aber ich stellte mich schlafend.
    Er brummte leise etwas vor sich hin, als er merkte, daß sein leichter Fußtritt keine Wirkung zeigte. Unschlüssig sah er sich um. Aber auch Phil und der Holländer schienen zu schlafen.
    Dann kam das, was ich erwartet hatte. Der Gangster ließ die Hand mit dem Schießeisen sinken und wollte mich auf den Rücken rollen. Das konnte er jedoch nicht mit dem Fuß tun, dazu mußte er seine Hände zu Hilfe nehmen.
    Ich hielt den Atem an und schnellte vor, bekam sein rechtes Bein zu packen und konnte wieder einmal einen Trick aus unserem großen Repertoire anwenden. Paul war zu verblüfft, um an Gegenwehr zu denken. Ich riß mein Bein hoch, so daß der Gangster rückwärts auf den Boden fiel. Die Pistole entglitt seiner Hand und blieb zwei oder drei Yard von ihm entfernt auf dem Fußboden liegen.
    Bevor Paul seine Massen in Bewegung setzen und sich aufraffen konnte, hatte ich mich schon über ihn geworfen. Meine Hände umfaßten seinen Kopf und drückten ihn gegen den Fußboden. Seine Arme hielt ich mit den Knien fest. Jetzt, da er seine Verblüffung überwunden hatte, kamen seine ersten Gegenaktionen, aber nun war es bereits zu spät. Er versuchte, mich mit den Beinen wegzustoßen. Ich hielt seinen Kopf und seine Arme fest, als wären sie in einen Schraubstock gespannt.
    Wir wußten nicht, ob sich Stecklett oder ein anderer der Bande noch im Haus befanden. Deshalb legte ich eine Hand auf Pauls Mund. Er durfte seine Kumpane nicht durch einen Schrei warnen.
    Die Möglichkeit, daß Stecklett oben im Haus auf Paul warten könnte, trieb uns zu erhöhter Eile an. Phil hatte die Stricke, die vorher noch unsere Handgelenke zierten, fein säuberlich aufbewahrt.
    Henk Visser und Phil verschnürten Pauls Füße, dann drehten die beiden dem Gangster die Arme auf den Rücken und banden sie fest zusammen.
    Damit der

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