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0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Gucky kann uns nicht sagen, wer dort oben ist. Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, daß man uns in eine Falle locken will."
    „Sie könnten recht haben", schränkte Hohle ein. „Deshalb werden wir nicht alle losmarschieren, sondern Dephin und die Thunderbolts mit ihrem Paladin vorausschicken. Die Siganesen können den Ursprungsort der geheimnisvollen Impulse am schnellsten erreichen. Außerdem ist der Paladin am besten gegen etwaige Angriffe gerüstet."
    „Wir erledigen das, Major", sagte Dephin trocken, und der Roboter setzte sich in Bewegung.
    „Gehen Sie keinerlei Risiken ein", warnte Hole Hohle. „Sobald Sie merken, daß eine Gefahr droht, kehren Sie um."
    „Ja", sagte Dephin wortkarg.
    Die Männer sahen zu, wie der Paladin scheinbar mühelos mit dem Aufstieg begann.
    Hohle wandte sich an den Mausbiber.
    „Hoffentlich hast du dich nicht getäuscht", sagte er.
    „Wir werden ja sehen", meinte Gucky.
     
    11.
     
    Zunächst glaubte Beriot, er hätte einen Okefenokee vor sich, doch dann erkannte er, daß der Fremde vielleicht 1,60 Meter groß war und sich auch sonst beträchtlich von einem der im Scintilly-System lebenden Zwerge unterschied. Das Wesen besaß keine faltige Haut und keine aufgestülpten Nasenflügel. Sein großer Kopf war von rotbraunen Haaren bewachsen.
    Beriot zog sich wieder in den Gang hinein und erhob sich. Er musterte den so plötzlich aufgetauchten Fremden voller Argwohn. Das Wesen trug einen fluoreszierenden Umhang der wie Beriots Kleidungsstück aussah.
    Beriot konnte nicht erkennen, ob der Unbekannte eine Waffe trug, aber das war auf dieser Welt mehr oder weniger bedeutungslos. Hier konnte jeder harmlos aussehende Kristall zur Waffe werden, wenn seine hyperenergetische Eigenstrahlung verstärkt wurde.
    Die beiden so verschiedenartigen Wesen blickten sich abschätzend an.
    Beriot erkannte in den Augen des anderen keine Feindschaft. Trotzdem fühlte er sich dem Fremden instinktiv unterlegen. Er wehrte sich gegen dieses Gefühl, weil es ihn seiner Ansicht nach in eine ungünstige Situation brachte. Das Schweigen wurde allmählich zu einer Belastung. Beriot ertappte sich dabei, wie er seine Augen senkte und auf den erstarrten Kristallstrom blickte.
    „Mein Name war Quam Penzabyne", sagte das Wesen plötzlich im Zentrums-Idiom.
    Seine Worte wirkten wie eine Explosion, und Beriot zuckte zusammen.
    Mein Name war Quam Penzabyne, wiederholte Beriot in Gedanken.
    War!
    Die Betonung lag auf war.
    Beriot blinzelte verwirrt.
    „Ich bin Beriot", sagte er mit unsicherer Stimme.
    „Ich brauche jetzt keinen Namen mehr", sagte Quam Penzabyne. „Ein fünfdimensionaler Schwingungsindex genügt."
    Beriot verstand mit einem Schlag alles.
    „Du bist einer der wiedererweckten Okefenokees", sagte er.
    „Ja", sagte Penzabyne.
    „Verändern sich alle Zwerge so wie du?"
    „Natürlich."
    „Kannst du mir eine Erklärung für diese Geschehnisse geben?" fragte Beriot. „Welche Rolle übernehmt ihr in eurer zweiten Daseinsform?"
    „Ein Toter braucht keine Erklärungen", sagte Quam Penzabyne, dessen neuer Name ein fünfdimensionaler Schwingungsindex und daher unaussprechlich war.
    Beriot verstand die unverhüllte Drohung Er nahm sie jedoch gelassen hin, denn seit seiner Regenerierung hatte sein Leben pausenlos in Gefahr geschwebt, und die Tatsache, daß er zum erstenmal einem Gegner von Fleisch und Blut gegenüberstand, wirkte, nachdem er die Überraschung überwunden hatte, eher ermunternd als niederschmetternd.
    „Warum sollte ich sterben?" fragte Beriot. „Ich bin nicht mit böser Absicht hierher gekommen. Ich war geisteskrank, als ich den Sarg von Scanlon Ocachee benutzte."
    „Ocachee ist also seinen Verletzungen erlegen", sagte Penzabyne bedauernd.
    „Ja", bestätigte Beriot.
    „Ocachees Tod ist nicht tragisch", sagte Penzabyne. „Viel schlimmer ist, daß er nicht den Weg zu uns gefunden hat. Daran bist du schuld."
    Beriot schüttelte den Kopf.
    „Eine so einfache Darstellung macht deiner Klugheit keine Ehre", sagte er. „Zwischen Schwarz und Weiß gibt es genauso viele Schattierungen wie zwischen Gut und Böse. Und ich bin nicht allein deshalb schlecht, weil ich im Zustand geistiger Verwirrung auf diesen Planeten gekommen bin."
    „Du mißverstehst mich, „, sagte Penzabyne. „Nicht ich werde dich töten, sondern die hyperphysikalischen Vorgänge auf dieser Welt."
    „Und was ist mit den kristallinen Wesen, die mich angegriffen haben?" fragte Beriot.
    „Sie gehören zu

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