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0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen und schien sich köstlich zu amüsieren. Es war ihr gelungen, Tassilo Braker aus der Fassung zu bringen. So hart, wie er sich immer gab, war der Gangsterboß nicht.
    Della war sehr gespannt.
    Tassilo Braker blieb stehen. »Gut«, sagte er und nickte dabei. »Er hat also sieben Leben. Das nehme ich alles noch hin. Aber was will er mit diesen Leben?«
    »Er braucht sie.«
    »Und wofür?«
    »Er muß länger existieren als andere. Er ist etwas Besonderes, denn er hat sich vorgenommen, einem Dämon zu dienen. Einem mächtigen, wie er mir einmal anvertraute. Er will hier seine Spur aufnehmen.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Du wirst den Namen nicht kennen. Ich sage ihn dir trotzdem. Er heißt Shimada!«
    Braker hob die Schultern. »Den kenne ich tatsächlich nicht. Ist aber ein wilder Name.«
    »Ja, so wild wie Shimada selbst. Das ist ein sehr gefährlicher Dämon. Er metzelt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Shimada ist gnadenlos, und irgendwie paßt mein Vater zu ihm. Findest du nicht auch?«
    »Nein, das finde ich überhaupt nicht. Da ich nicht weiß, was ein Dämon mit einem Toten will.«
    »Er ist nicht tot.«
    Braker verzog das Gesicht. Er wollte etwas sagen. Die harte Antwort lag ihm schon auf der Zunge, doch er schluckte sie runter.
    Nein, dieses Mädchen war unbelehrbar. Es erzählte ihm da Dinge von einem Dämon oder einer mythologischen Gestalt, die wahrscheinlich nur mehr ein Phantasiegebilde war. Mit so etwas konnte man ihm nicht kommen. Er hielt sich da lieber an die Realitäten.
    »Mehr willst du nicht wissen?« fragte Della.
    »Nein, mehr nicht. Ich muß dafür sorgen, daß die Leiche dieses Kretins weggeschafft wird.« Er drehte sich zu seiner Freundin hin und grinste tückisch. »Und du, Della, der du ja seine Tochter bist, wirst mir dabei helfen!«
    »Ich soll meinen Vater wegtragen?«
    »Ja, genau!«
    »Das brauche ich gar nicht. Er kann von allein gehen. Sieh ihn dir an, Sir!«
    Della hatte so sicher gesprochen, daß Braker der Aufforderung nachkam. Er schaute auf die Leiche und sah, daß ein Zucken durch den buckligen Körper lief.
    Sofort danach hob der Tote den Kopf. Er winkelte die Arme an, stemmte sich auf die Hände und drückte sich langsam in die Höhe.
    Direkt vor Braker blieb er stehen.
    Fassungslos schaute der Nachtclubchef in das von Geschwüren und kleinen Beulen bedeckte Gesicht. Er atmete schwer und pfeifend.
    »Hallo Killer!« sagte der Gnom mit tiefer Stimme…
    ***
    Jane hatte uns noch einmal überzeugt, daß es besser für uns alle war, wenn wir uns den Ort anschauten, wo das Schreckliche geschehen war. Also waren wir gefahren.
    Glücklicherweise gehörten zum Fuhrpark des Sanatoriums mehrere Fahrzeuge. Craig Russell, der technische Leiter, zog zwar ein säuerliches Gesicht, aber er machte gute Miene zum bösen Spiel und gab uns die Schlüssel zu einem grauen Dodge.
    »Bringen Sie ihn aber heil zurück«, flehte er uns an.
    »Keine Angst, das werden wir«, antwortete Bill lässig.
    »Das haben Sie beim erstenmal auch schon gesagt. Und jetzt sind nur mehr Trümmer übrig.«
    Der Reporter winkte ab. »Die Sache ist ausgestanden. Wir wollen nur noch einmal etwas nachprüfen.«
    »Bitte.«
    Den Weg kannten wir. Nach dem Vorfall waren einige Stunden vergangen. Wir alle hofften, daß sich die Lage ein wenig entspannt hatte und wir vor allen Dingen keine Polizei mehr vorfanden. Die Männer hätten nur dumme Fragen gestellt, das mochte ich überhaupt nicht, denn um lange Erklärungen abzugeben, hatte ich nicht den Nerv.
    Suko fuhr. Zusammen mit Jane hatte ich mich in den Fond gesetzt. Sie saß neben mir wie eine Puppe. In ihrem Gesicht zuckte kein Muskel. Auch kam mir ihre Haut so unnatürlich blaß vor. Manchmal bewegte sie die Lippen, als wollte sie etwas sagen, dann aber drang nur mehr ein stöhnender Atemzug aus ihrem Mund.
    »Was hast du?« fragte ich sie.
    »Nichts, John, gar nichts.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    Jane hob nur die Schultern und drehte den Kopf der Scheibe zu, um nach draußen schauen zu können, wo die sehr gepflegt wirkende Parklandschaft vorbeihuschte.
    Ich wußte auch nicht, wie ich es anstellen sollte, um Jane Collins zum Reden zu bringen. Sie hatte ein Problem, das stand für uns fest, aber sie wollte nicht darüber sprechen.
    Ich versuchte es noch einmal. »Jane, ich möchte dir helfen, wirklich.«
    »Das glaube ich dir, John, aber mir kann niemand helfen. Glaub es mir. Das muß ich allein entscheiden.«
    »Hat es etwas mit uns zu

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