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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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funktioniert?«
    Er verließ das Bett. »Gibt es wenigstens so etwas wie Kaffee, oder müssen wir dafür wieder hinüber in den Saloon?«
    »Ich habe ein wenig Kaffee gekocht«, sagte Nicole. »Warte einen Moment…«
    Zamorra folgte ihr ins Wohnzimmer und starrte auf die beiden verwischten Kreise. Er sah auf dem Tisch den Einsatzkoffer, dessen Inhalt verstreut war.
    Nicole verschwand für ein paar Augenblicke in der Kochnische, dann kam sie mit der Kaffeetasse zurück und stellte sie vor Zamorra auf den Tisch. Sie deutete auf den Kofferinhalt.
    »Das können wir alles wegwerfen«, sagte sie.
    »Wie das?« Zamorra runzelte die Stirn.
    »Während du schliefst, habe ich mich um den Kofferinhalt gekümmert«, sagte sie. »Eigentlich habe ich bei den beiden Schutzkreisen angefangen. Ich wollte nämlich auch wissen, warum die den Werwolf nicht aufhalten konnten.«
    »Und?« fragte er, obgleich er plötzlich ahnte, was geschehen war.
    »Wer auch immer uns den Koffer gestohlen hat - ob MacNell oder Taurak, ist dabei gleichgültig - hat ganze Arbeit geleistet. Die ganzen Utensilien sind neutralisiert worden. Du hättest die Kreise auch mit einfacher Schultafelkreide ziehen können. Sie konnten nicht wirken. Die weißmagische Kraft in ihnen ist erloschen. Und in allem anderen auch, was sich im Koffer befand. Nur der Dhyarra-Kristall ließ sich so nicht ausschalten, aber das ist ja auch eine völlig andere Sache.«
    »Verflixt«, murmelte der Parapsychologe betroffen. Das erklärte natürlich eine ganze Menge. Nicht nur die Wirkungslosigkeit des Schutzes, sondern auch die Wirkungslosigkeit der zusätzlich aufgezeichneten stärkenden Symbole.
    Nicole vervollständigte ihren Bericht.
    »MacNell hat sich also um den toten Yonkin gekümmert«, sagte Zamorra. »Schön. Wir sind also trotzdem nicht schlauer als zuvor. Aber wir können nicht einfach weiter abwarten. Es muß etwas geschehen.«
    »Aber was? Ich glaube nicht, daß du an den Werwolf herankommst, wenn du Magie einsetzt. Wir können höchstens versuchen, ihm eine Falle zu stellen.«
    »Schön gesprochen«, erwiderte Zamorra. »Aber ich fürchte, das wird ebenfalls nicht so einfach funktionieren. Ich muß gestehen, daß ich ein wenig ratlos bin. MacNell, Angaunok, höchstwahrscheinlich aber Taurak… Wir können nur weiter ihr Verhalten beobachten und provozieren. So lange, bis sich einer endgültig verrät.«
    »Oder als nächsten einen von uns ermordet«, gab Nicole zu befürchten. »Es ist nicht gesagt, daß der nächste Tote immer noch ein Angehöriger des Camps ist. Wir sind jetzt mehrfach gewarnt worden. Der Werwolf wird nicht mehr lange mit uns spielen.«
    Zamorra nickte. »Du hast recht. Aber ich sehe nicht, wie wir ihm vorzukommen können. Ich denke, wir schauen uns noch einmal ein wenig im Lager um. Mich interessiert, wo unsere drei Verdächtigen sich jetzt befinden. Vielleicht lassen sich auch daraus Rückschlüsse ziehen. Also ziehen wir uns warm an und gehen wir.«
    Nicole lächelte.
    »Du bist durchschaut«, sagte sie. »Unser Rundgang wird im Saloon enden. Du willst ja nur Alana tanzen sehen.«
    »Was eine willkommene Abwechslung wäre«, gestand Zamorra.
    Nicole küßte ihn. »Also los, gehen wir. Vielleicht fällt ihre Vorstellung heute ja auch aus.«
    ***
    Sie stellten fest, daß Yonkins Bungalow abgeschlossen und das Türschloß mit einem Siegel versehen war. Zuerst hatte Zamorra gehofft, es würde sich als ein Polizeisiegel entpuppen. Aber es trug das Wappen der COC. Also hatte MacNell auch diesmal keine Polizei herbemüht.
    Wie denn auch, entsann sich Zamorra. Es gab ja keine Möglichkeit, nach draußen zu telefonieren, zu funken oder zu fahren…
    Vielleicht sollte es wirklich einmal jemand mit einem Hundeschlitten versuchen, überlegte er. Immerhin - es gab Huskies im Camp. Die Möglichkeit bestand also. Er hatte die Tiere am Vormittag irgendwo bellen gehört, aber ihnen weiter keine Beachtung geschenkt. Eine von vielen Unterlassungssünden…
    Er setzte den Weg fort in Richtung der Baracke, in der Taurak sein Quartier hatte. Aber dessen Zimmer war diesmal abgeschlossen, und auf Zamorras Klopfen rührte sich drinnen nichts. So wandten sie sich ab und setzten ihren Weg durch das Camp fort.
    Nach ein paar Dutzend Metern glaubte Zamorra ein heiseres Hecheln zu hören. Er blieb stehen und sah sich um. Aber hinter ihnen war niemand. Das Hecheln war verstummt.
    »Was hast du?« fragte Nicole. »Ist da etwas?«
    Zamorra erzählte ihr von seiner Wahrnehmung.

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