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0364 - Mongolenfluch

0364 - Mongolenfluch

Titel: 0364 - Mongolenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging ein Ruck durch die vier Entführer. Der Kopf des einen flog davon, sauber abgetrennt. Der zweite schrie auf, ließ Su los und brach tot zusammen. Eine Klinge raste so schnell durch die Luft, daß sie kaum sichtbar war. Durchbohrte den nächsten Mann…
    Su Ling schrie so gellend, wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
    ***
    Wang Lee war sich immer noch unschlüssig. Er wußte, daß er nach Norden mußte, und er wußte inzwischen auch, daß er die Grenze zwischen der Mongolei und China, in dem er sich immer noch befand, überschreiten mußte, um Ghet-Scheng zu erreichen. Er würde ein geländegängiges Fahrzeug beschaffen müssen. Aber es gab nur sehr wenige Autos, und noch weniger Fahrzeuge, die ihm geeignet erschienen.
    Rund fünfhundert Kilometer durch sehr unwegsames Gebiet mußte der Wagen schon aushalten.
    Die Alternative war ein Pferd oder ein Kamel, auf dem er seinem Ziel entgegenreiten konnte.
    Über den Umweg Hölle hätte er Ghet-Scheng auch direkt erreichen können. Aber mehr und mehr hielt er das für unklug. Er mußte sich vorsichtig nähern und sondieren. Daß in den Ruinen ein Dämon herrschte, der Zamorra nicht kannte, gefiel ihm nicht. Vielleicht kannte dieser Dämon noch mehr Leute nicht…
    Wang wollte nicht sein Opfer werden.
    Das Hotel, in dem er übernachtete, erhob sich direkt gegenüber dem Bahnhof, und sein Zimmerfenster wies direkt auf das Bahnhofsgelände hin.
    Wang Lee sah nach draußen.
    Er sah einen Geländewagen russischer Fertigung nahen. Das Fahrzeug besaß kein Kennzeichen. Das war in dieser einsamen Gegend normal. Staubbedeckt war der Wagen, er mußte eine lange Fahrt durch Wüste und Steppe hinter sich haben. Er hielt vor dem Bahnhof, und vier Männer stiegen aus, die Wangs Mißtrauen erweckten. Die Art, wie sie sich bewegten, gefiel ihm nicht, und er fragte sich, wo er Ähnliches schon einmal gesehen hatte.
    Diese Bewegungen waren ihm alles andere als fremd!
    Plötzlich durchzuckte ihn die Erkenntnis. So eckig bewegten sich die Skelett-Krieger, die Leonardo deMontagne zur Verfügung standen und die er überall einsetzte, wo er es für angebracht hielt! Unter anderem dienten sie Wang Lee als Trainingspartner beim Schwertkampf. Sie waren die idealen Übungspartner, weil es bei ihnen nicht darauf ankam, wenn sie erschlagen wurden. Sie waren ja längst tot, manche schon vor Jahrtausenden gestorben. Und Tote kann man kein zweites Mal töten, höchstens sie erlösen.
    Die Skelett-Krieger waren wie Marionetten, vom Willen ihres Herrn gesteuert. Und wie Marionetten kamen Wang auch diese vier Männer vor.
    Die standen unter dem Willen eines anderen!
    Was hatten sie hier am Bahnhof vor?
    Einer blieb vor dem Eingang zur Wartehalle stehen. Die anderen bewegten sich in Richtung Bahnsteig außen um das Gebäude herum. Damit waren sie Wangs Blicken entzogen. In der Ferne nahte ein Zug.
    Um den mußte es gehen.
    Diese vier Marionetten beabsichtigten irgend etwas.
    Wang wollte wissen, was das war. Er nahm an, daß sie mit dem fremden Dämon in Verbindung standen. Es gab kaum eine andere Möglichkeit. Er mußte sie geschickt haben. Vielleicht konnte Wang von ihnen etwas über diesen Dämon erfahren.
    Er legte den Schultergurt mit der Schwertscheide um. Das Schwert hing nun griffbereit über seinem Rücken.
    Mochten die Leute hier denken, was sie wollten. Wang wollte nicht unbewaffnet gehen, und mit dem Schwert war er so vertraut wie mit keiner anderen Waffe des Universums. Außerdem hatte er nicht vor, den Rest seiner Tage hier in Ansi zu verbringen.
    Er verließ das Hotel, das Schwert auf dem Rücken.
    Der Chinese an der Rezeption erstarrte förmlich. Er mußte Wang für einen Irren halten. Auch wenn Ansi am Rand der Welt lag, kurz vor dem berühmten Bretterzaun, an dem sich Fuchs und Hase eine gute Nacht wünschten, so hatte sich doch wohl herumgesprochen, daß man im Jahr 1988 nicht mehr mit einem Schwert durch die Gegend lief.
    Wang störte es nicht.
    Er erreichte den Bahnhof im selben Moment, als der Schmieresteher in den Wartesaal eindrang, und dann hörte er die Schreie des Mädchens und Kampfgeräusche.
    Die Stimme weckte eine verschüttete Erinnerung in ihm.
    Und als die vier Männer das Mädchen ins Freie zerrten, wußte er, daß er es kannte. Irgendwoher.
    Er reagierte.
    ***
    Da war etwas.
    Der Unheimliche spürte es. Eine Wesenheit, die irgend etwas mit ihm und seiner Vergangenheit zu tun hatte.
    Zusammen mit dem Mädchen ergab das eine Verbindung, in der der Dämon von Ghet-Scheng

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