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0365 - Die Grotte der Saurier

0365 - Die Grotte der Saurier

Titel: 0365 - Die Grotte der Saurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb stehen, also hielt sich van Liechem an den ersten. »Gut«, sagte er, »ich habe dich gefunden, und jetzt will ich etwas von dir wissen. Wo sind die beiden Männer?«
    Der Wiederkehrer schaute van Liechem fast böse oder arrogant ins Gesicht. »Was meinst du?«
    »Wo die beiden sind?«
    »Einer ist tot.«
    Er sagte dies so leicht, lässig und selbstverständlich, daß van Liechem fast der Herzschlag stockte. »Wieso tot?«
    »Er wurde verschluckt.«
    Der Mann wurde noch bleicher. »Und von wem wurde er verschluckt?« hakte er nach, das letzte Wort dabei besonders betonend.
    »Der Mosasaurus!«
    Eine Antwort, die für van Liechem klar sein mußte und die er trotzdem nicht fassen konnte. Natürlich hatte er von diesem Urwelttier gehört. Es war noch vollständig erhalten gewesen. Nur eben nicht lebend, sondern als Fossil. Und Fossilien sind tot, die können sich nicht mehr bewegen, die können auch keinen fressen oder schlucken.
    Aber lebten die Mönche nicht auch?
    In diesen Sekunden begann für van Liechem eine psychische Qual, denn sein Weltbild geriet ins Wanken. Irgendwie mußte der Mönch das bemerkt haben, seine nächste Frage zielte in diese Richtung.
    »Glaubst du es nicht?«
    »Nein!«
    »Willst du es sehen?«
    »Das Ungeheuer?«
    »Ja.«
    Der Inspektor fing an zu lachen, »Das Ungeheuer befindet sich als Fossil in einer Wand. Es ist dort schon über Millionen…«
    Das Schaben unterbrach ihn.
    Zuerst klang es ziemlich leise, verhaltend, dann immer lauter.
    »Der Mosasaurus kommt zu uns! Er wartet auf dich!« erklärte der Mönch flüsternd.
    Van Liechem behielt die Mündung der Waffe auf die Gestalt gerichtet. »Nein, das nehme ich dir nicht ab. Das ist Wahnsinn, das kann nicht sein. Du willst mich reinlegen.«
    »Auch ich scherze nicht mit dem Tod!«
    Da die schabenden Geräusche noch immer aufklangen und van Liechem gern wußte, aus welcher Richtung sie eigentlich kamen und wer sich dafür verantwortlich zeigte, wollte er die Probe aufs Exempel starten. Wozu hatte er seine Lampe mitgenommen?
    Er knipste sie an.
    Hell und weißgelb war der Lichtstrahl, der den langen Tunnel schuf und auch ein Ziel traf.
    Es war keine Felswand, auch wenn es im ersten Moment so schien. Grau oder braungrün schimmerten die Wände hier nicht, und sie bewegten sich auch nicht, sondern standen still.
    Das Ziel aber bewegte sich.
    Es waren die beiden Kiefer, die hin und herschabten, mal geöffnet wurden, sich schlossen und mit der Unterseite über den Boden kratzten. Dies alles sah van Liechem. Er war entsetzt, denn das Untier, das Ähnlichkeit mit einem Krokodil aufwies, kam ihm wesentlich schlimmer vor, besonders weil es vielleicht zwei- oder dreimal so groß wie ein normales Krokodil war und in die heutige Welt als Monstrum überhaupt nicht mehr hineinpaßte.
    Das war so etwas Ähnliches wie das Ungeheuer von Loch Ness.
    Nur konnte man Nessie als Legende bezeichnen, und dieser Mosasaurus war eine gefährliche Tatsache.
    Sogar lebensgefährlich…
    Im gleichen Augenblick riß das Reptil sein Maul auf. Zum erstenmal gelang dem Inspektor ein Blick in den gewaltigen Rachen, er sah die mörderischen Reißzähne und auch zwischen ihnen ein Gemenge, dasaus Stoffetzen bestehen konnte…
    Wieder dachte er an die Worte des Mönchs.
    Gefressen!
    Seine Kehle wurde trocken, und sie schnürte sich fast von selbst zu, als van Liechem erkannte, wie sich der Saurier in Bewegung setzte und sich auf ihn zuschob.
    Auf einmal kam ihm die kleine Pistole in der Hand lächerlich vor.
    Da hätte er auch mit Erbsen auf das Reptil werfen können! Panik schoß in ihm hoch, als er sah, wie schnell sich dieses Monstrum bewegte.
    Schneller als ein Krokodil.
    Der Kopf war größer, der Körper ebenfalls. Die neben dem Gebiß gefährlichste Waffe war der hornige, harte Schwanz!
    Nicht allein das Monstrum fuhr herum, der Schwanz ebenfalls. Er peitschte, er schlug auf den Boden, daß der Stein anfing zu knacken, und van Liechem wollte es eigentlich nicht, aber die Worte rutschten ihm einfach laut und kreischend heraus.
    »Sinclair, verdammt! Kommen Sie! Das Untier…«
    Dann brach der Schrei ab, denn der gefährliche Schwanz des Tieres jagte von der rechten Seite her auf ihn zu…
    ***
    Dr. Brockmann hatte das Gefühl, als stünde sein Bein unter Feuer.
    So oft er auch schaute, Flammen konnte er keine entdecken. Es war auch mehr ein Brand, der von innen her loderte und bis zu seinem Oberschenkel hochschoß, denn dort schien das Bein dicht vor dem Platzen

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