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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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halten. Die Polizei wird sicher noch mit Ihnen sprechen wollen. Sie sind eine wichtige Zeugin, verstehen Sie?«
    »Oh«, rief sie erschrocken aus, »was ist… passiert? Hat der Mann mit dem Mantel sie umgebracht? Das kann… das kann doch nicht sein!« Schreiend lief die Frau weg.
    Ich ging ins Haus zurück, kniete neben der Frau nieder und wurde durch ein Geräusch aufgeschreckt.
    Ich hörte Phils Stimme. Ich lief ins Wohnzimmer, riss ihm den Telefonhörer aus der Hand und rief: »Hören Sie, die Frau lebt noch! Schicken Sie schnellstens einen Krankenwagen und einen Arzt! Womöglich geht es um Minuten! Beeilen Sie sich!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel. Phil schnaufte, fuhr sich mit dem Jackettärmel über die schweißnasse Stirn und fragte: »Sie lebt noch? Bist du sicher?«
    »Jedenfalls habe ich noch einen schwachen Atemzug gespürt, Phil. Können wir etwas tun?«
    Wir blickten durch die offene Wohnzimmertür hinaus in den Flur, wo die Frau lag. Phil schüttelte den Kopf.
    »Solange der Dolch noch in ihrem Rücken steckt, wollen wir sie nicht anrühren, Jerry. Wir können nichts tun als warten.«
    »Okay«, stimmte ich zu. »Ich rufe inzwischen den Chef an.«
    »Das hat doch Zeit«, meinte Phil.
    »Nein«, widersprach ich. »Die Fahndung nach Leasy muss augenblicklich angekurbelt werden. Ich habe gesehen, wie er aus diesem Haus herauskam.«
    »Leasy? Wer ist Leasy?«
    Erst jetzt fiel mir ein, dass er mir zwar sein Abenteuer berichtet hatte, ich aber noch nicht erzählt hatte, was mir inzwischen passiert war. Mit einigen wenigen Worten setzte ich ihn ins Bild. Er stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Wenn das so ist«, brummte er.
    Ich wählte 2-1-2, die Vorwahl von New York City, drehte dann die Buchstaben LE und die Ziffern 5 77 00. Gleich darauf hörte ich die sympathische Stimme unserer jungen Telefonistin.
    »Federal Bureau of Investigation, New York Distrikt.«
    »Fein«, sagte ich grimmig, »gib mir den Chef bitte.«
    »Agent Cotton?«, fragte die weibliche Stimme zurück. »Der Chef ist zum Essen!«
    »Der Chef hinterlässt immer, wo er telefonisch zu erreichen ist. Ruf ihn an, Mädchefi.«
    »Bleiben Sie in der Leitung«, sagte sie jetzt sehr geschäftsmäßig, und eine Minute später hörte ich die ruhige Stimme unseres Distriktchefs. »Ja, Jerry?«
    »Jetzt können wir die Puppen tanzen lassen, Chef«, sagte ich. »Drüben in Manhattan bringen sie den Mann um, und hier in Jersey City hat man versucht, die Frau zu ermorden.« Ich erklärte Mr. High kurz, was ich erlebt hatte.
    »Sofort die Fahndung einleiten«, entschied Mr. High, ohne zu zögern.
    »Ja, Chef.« .
    »Ich werde mich unverzüglich mit dem Archiv der Stadtpolizei in Verbindung setzen und danach alles Erforderliche veranlassen.«
    »Danke, Chef«, sagte ich. »Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn man eine Spur von dem Burschen findet. Ich liebe diese Leute geradezu, die einer wehrlosen Frau ein Messer in den Rücken rennen.«
    »Es ist Ihr Fall, Jerry, und wenn der Bursche irgendwo gesichtet wird, bekommen Sie sofort Nachricht«, versprach Mr. High. »Melden Sie sich wieder, Jerry, sobald sich etwas Neues ergibt.«
    »Ja, Chef.«
    ***
    Ich legte zufrieden auf. Wenn Leasy in diesem Augenblick noch in Manhattan war, dann würde er schon in kurzer Zeit feststellen, däss es nahezu unmöglich war, von dieser Insel herunterzukommen. Und in ein paar Stunden würde ihm Manhattans Boden so heiß werden, dass die Temperatur draußen in der Sonne dem Innern eines Tiefkühlfaches entsprach.
    Nach kurzem Überlegen rief ich Kendly an und teilte auch ihm unsere Entdeckung mit. Ich sagte ihm, dass 22 unser Distriktchef die Fahndung nach Leasy einleitete.
    »Und wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Ziemlich dürftig. Auf dem Erpresserbrief, der in Peabodys Brieftasche lag, konnten nur die Fingerspuren von Peabody selbst gesichert werden.«
    »So einfach machen es uns die Gangster heute nicht mehr«, erwiderte ich. »Sonst noch was?«
    »Nichts Wichtiges. Höchstens, dass ich mir den Kopf zerbreche, wie Peabody eigentlich in die Houston Street kam.«
    »Wieso?«, fragte ich, weil ich zunächst nicht verstand, worauf Kendly hinauswollte.
    »Er wohnt in Jersey City, wird aber mitten in Manhattan umgebracht! Irgendwie muss er doch hier hergekommen sein?«
    »Ein Mann wie Peabody, der doch reich sein soll, wird wohl ein Auto haben, Kendly!«
    »Schön, aber wo ist es? Wir haben alle Wagen, die hier in den Hochhäusern geparkt sind, überprüft. Peabodys Auto ist

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