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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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hat es mir befohlen.«
    »Reden Sie sich nicht mit Befehlen raus. Wo dürfte Craigh um diese Zeit zu finden sein?«
    »Heute Abend will er die Spielhölle in der Canal Street besuchen. Er kontrolliert jeden Abend eine andere.«
    Ich warf einen Blick auf die Liste. Dort stand eine Anschrift in der genannten Straße.
    »Sie wissen, dass Peabody heute früh ermordet wurde?«, setzte ich das Verhör fort.
    »Ich habe es heute Nachmittag gehört. Im Radio. Ich möchte wissen, wer das getan hat.«
    »Sie waren es also nicht, Leasy?«
    »Natürlich nicht!«
    »Glauben Sie, dass die Geschworenen Ihnen das abkaufen werden?«
    Leasy dachte nach.
    »Aber das ist doch Blödsinn!«, sagte er nach einer Weile. »Warum hätte ich dann viel später die Frau noch umbringen sollen, he? Oder glauben Sie, ich bringe die Frau um, um mir ein Alibi für die Ermordung des Mannes zu verschaffen?«
    Damit hatte er zweifellos recht. Kein Mörder entlastet sich von seiner Tat dadurch, dass er einen zweiten Mord begeht, und wenn er wirklich die Frau umgebracht hatte, um Peabody vor der Fortsetzung seiner Erpressung zu warnen, dann wäre es doch völlig sinnlos gewesen, den Mann umzubringen, noch bevor er diese Warnung erhalten konnte.
    »Wer kann Peabody ermordet haben?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Ich habe keinen Schimmer, G-man. Aber eins können Sie mir mit Bestimmtheit abkaufen: Wenn ich gewusst hätte, dass Peabody heute Vormittag getötet worden ist, hätte ich die Frau nicht umgebracht. Das war dann ja völlig sinnlos!«
    Ich dachte noch einmal die Geschichte durch, um mich zu vergewissern, dass ich keinen wesentlichen Punkt übersehen hatte.
    »Wie erklären Sie sich, dass Peabody einen Erpresserbrief in seiner Tasche hatte, als man seine Leiche fand? Er kam aus dem Haus, in dem Craigh wohnte. Warum hat er den Brief dann nicht in Craighs Kasten geworfen?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht hatte er es vor, aber es war gerade Betrieb im Treppenhaus?«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, gab ich zu. »Können Sie sich an den Text des letzten Erpresserbriefes erinnern?«
    »Nicht wörtlich. Ungefähr hieß es: ›Mit meiner Geduld ist es langsam vorbei. Zahlen oder auffliegen!‹ So ähnlich war es.«
    Das war fast der Text, den man bei Peabody gefunden hatte. Vielleicht hatte Leasy recht, und Peabody wollte den Brief in Craighs Kasten werfen, war aber nicht dazu gekommen, weil sich im Flur vor den Apartments zufällig ein paar Leute aufhielten.
    »Sie waren aber in der Nähe, Leasy, als Peabody in der Einfahrt ermordet wurde!«
    Der Killer blies hörbar die Luft aus.
    »Als ich das im Radio hörte, wurde mir das auch klar«, gab er zu. »Aber das war reiner Zufall. Ich sollte fünfzehn Minuten nach zehn in der Straße auf Craigh warten. Craigh kam mit seinem schwarzen Cadillac aus der Einfahrt, hielt an der Ecke, ich stieg ein, und wir fuhren weg. Ich kann nichts dafür, wenn ein paar Minuten später in derselben Einfahrt Peabody ermordet wird.«
    »Augenblick mal!«, rief Lieutenant Kendly plötzlich. »Sie haben in der Straße vor der Einfahrt auf Craigh gewartet?«
    »Ja.«
    »Wie lange haben Sie gewartet?«
    »Vielleicht zehn Minuten.«
    »Okay. Sie haben sich also zehn Minuten lang in der Straße aufgehalten, und zwar in der Nähe der Einfahrt?«, fuhr Kendly mit seinen Fragen fort.
    »Ja. Was soll das?«
    »Schön«, sagte der Lieutenant und nickte zufrieden. »Dann möchte ich, dass Sie uns sämtliche Personen beschreiben, die Sie in diesen zehn Minuten in der Straße sahen.«
    Leasy stöhnte.
    »Seid ihr verrückt geworden? Die Houston Street ist eine der belebtesten Straßen in der Downtown. In zehn Minuten gehen da hundert oder gar zweihundert Leute an einem vorbei!«
    »Versuchen Sie es trotzdem!«, murrte Kendly.
    Leasy schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Ich kann mich nicht an ein einziges Gesicht erinnern! Das heißt… warten Sie mal…«
    Kendly beugte sich interessiert vor.
    Er sah gespannt auf Leasy und wartete. Der Killer runzelte die Stirn und sah mit geistesabwesendem Blick vor sich hin.
    »Da war ein junger Bursche. Er war mir aufgefallen, weil er bei jedem zweiten Auto stehen blieb und sich so seltsam umsah. Ich weiß auch nicht, was das zu bedeuten hatte, aber bei ungefähr jedem zweiten Wagen, der am Straßenrand geparkt war, blieb er stehen und sah sich gründlich um. Ganz merkwürdig.«
    »Wie alt war der Junge? Wie sah er aus? Was trug er .für Kleidung? Wo ging er hin?«
    »Take it easy! Immer der Reihe

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