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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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Ahnung.«
    »Einen Mann namens Bob Craigh kennen Sie auch nicht?«
    »Nein.«
    »Haben Sie in der Downtown schon mal eine Spielhölle betreten?«
    »Nein.«
    »Soso…«, sagte ich und sah ihn stumm an. Er senkte den Blick.
    »Du hast was vergessen«, mahnte mich Phil verabredungsgemäß.
    Wachsam und misstrauisch riss Leasy den Kopf hoch. Ich tat, als ob ich nachdenken müsste, und nickte dann.
    »Ach so, ja.«
    Leasys Misstrauen stieg zusammen mit der Befürchtung, jetzt könnte es für ihn gefährlich werden. Ich beugte mich langsam nach rechts, griff in die vorstehende Schublade und hob einen zweischneidigen Dolch mit Elfenbeingriff heraus. Leasy schluckte mit sichtlicher Anstrengung. Mit spitzen Fingern hob ich den Dolch hoch und ließ ihn so auf den Schreibtisch vor Leasy fallen, dass sich die scharfe Spitze ins Holz bohrte.
    »Das haben wir in Ihrer Wohnung gefunden.«
    Er fiel darauf herein.
    Er reckte den Kopf vor und strahlte, weil er mir einen Fehler beweisen konnte. Seine Eitelkeit verführte ihn dazu.
    »Alles Quatsch!«, rief er. »Mit dem Dolch.habe ich doch in Jersey die Peabody…«
    Sein Mund blieb offen stehen. Niemand von uns sprach ein Wort. Auf einmal herrschte Totenstille. Ungläubig starrte Leasy auf die leicht wippende Waffe. Pfeifend strich der Atem über seine Lippen.
    »Also gut«, krächzte er nach einer langen Pause heiser. »Ihr habt mich reingelegt. Ich packe aus. Ich sehe nicht ein, warum ich allein den Kopf hinhalten soll. Craigh ist an allem schuld.«
    »Werden Sie deutlicher, Leasy«, forderte ich ihn auf. »Wir brauchen Einzelheiten. Stimmt es, dass Peabody Craigh erpresste?«
    »Er versuchte es. Mir ist schleierhaft, woher er seine Informationen hatte, aber es waren zutreffende Informationen. Peabody wusste viel über die Spielhöllen, die Craigh in der Downtown hat.«
    »Augenblick!«, unterbrach Phil. »Kennen Sie diese Lokale?«
    Leasy nickte.
    »Sicher. Ich war Craighs rechte Hand. Ich kenne alle die Läden, wo er spielwütigen Dummköpfen das Geld aus der Tasche zieht.«
    Ich schob ihm ein leeres Blatt Papier hin.
    »Schreiben Sie die Adressen auf«, sagte ich.
    ***
    Leasy ging es wie allen Gangstern, die erst einmal anfingen zu reden: Er fühlte eine unbestimmte Erleichterung und packte aus, was es nur auszupacken gab. Mit gerunzelter Stirn grübelte er und notierte der Reihe nach vier Adressen. Als er den Zettel wieder herüberschob, sagte er: »Das sind alle. Aber Craigh hat in jeder Bude zwei bis vier Männer als Wächter. Wenn ihr die Spielhöllen ausheben wollt, wird es nicht ohne Theater abgehen.«
    »Das wird sich zeigen«, erwiderte ich. »Wir haben da gewisse Erfahrungen in der Abwicklung solcher Geschichten. Machen wir weiter, Leasy. Also Peabody kannte Craighs Pläne und Geschäfte mit den Spielhöllen. Dieses Wissen benutzte er, um Craigh zu erpressen. Wie ging das nun vor sich?«
    »Zuerst wussten wir nicht, dass es Peabody war, der die Briefe schrieb. Wir fanden im Briefkasten neben der Wohnungstür zweimal solche Dinger. Hellblaues, dünnes Papier. Craigh hat ganz schön geflucht. Dann erwischte ich eines Tages Peabody zufällig im Treppenhaus, als er gerade wieder so einen Brief in den Kasten warf.«
    »Bemerkte Peabody, dass Sie ihn dabei beobachteten?«
    »Nein. Ich machte mich nicht bemerkbar. Ich wollte erst mit Craigh darüber sprechen. Und Craigh hatte die richtige Idee. Wir durchsuchten die ganze Wohnung Zoll für Zoll, und da fanden wir in der Deckenleuchte des Wohnzimmers das kleine Abhörmikrofon. Nun war klar, wie Peabody an seine Informationen gekommen war.«
    »Sie haben das Mikrofon natürlich entfernt?«
    »Aber nein! Wir wussten jetzt, dass es da war, und Craigh sorgte einfach dafür, dass im Wohnzimmer keine geschäftlichen Dinge mehr besprochen wurden. Natürlich hat er sich darüber aufgeregt, dass ein Kerl wie Peabody glaubte, ihn erpressen zu können. Tagelang hat er darüber nachgedacht, wie er ihm das heimzahlen könnte. Ich musste hinter Peabody her schnüffeln, und schließlich kam Craigh auf die Idee, die Geschichte mit der Frau zu machen.«
    »Sie meinen, Peabodys Frau umzubringen?«
    »Ja.«
    »Und damit Peabody auch genau wissen sollte, wem er es zu verdanken hat, sollten Sie neben der Frau einen Zettel zurücklassen?«
    »Ja.«
    »Demnach geben Sie zu, in Craighs Auftrag Peabodys Frau ermordet zu haben?«
    Auf Leasys Stirn standen kleine, glitzernde Perlen. Er nickte schwach.
    »Ihr wisst es ja doch. Ja, ich gebe es zu. Craigh

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