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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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nicht«, begann der kleine Mann. »Nach dem Film sagten sie, dass die Polizei nach einem Buick Le Sabre sucht mit einem Kennzeichen aus New Jersey. Ich habe mir das Kennzeichen nicht gemerkt.«
    »Ja, das ist richtig«, bestätigte Lieutenant Kendly. »Weißt du etwa, wo der Wagen steht?«
    »Nein, das nicht«, sagte Jimmy. »Aber heute früh kam dieses Auto aus der Einfahrt raus, wo sie gleich danach den Mann gefunden haben, der Blut am Kopf hatte.«
    Wir spürten alle, wie sich eine gewisse Spannung ausbreitete.
    »Wie sah der Wagen aus?«, fragte Kendly, um vor einer Verwechslung sicher zu sein. Aber der kleine Jimmy räumte derlei Bedenken mit der ganzen Sachkenntnis aus, die Jungs von heute nun einmal von Autos haben. Nach wenigen Worten schon wussten wir, dass er tatsächlich Peabodys gesuchtes Auto gesehen haben musste.
    »Hast du gesehen, wer am Steuer saß?«, erkundigte sich Kendly.
    »Sicher«, nickte Jimmy, sodass seine braunen Haare wieder in die Stirn fielen.
    »Es war ein Mann. Ich habe ihn gesehen, wie er in die Einfahrt reingegangen ist. Er hatte eine Cowboyhose an.«
    »Eine schwarze?«, fragte Kendly.
    »Nein, eine blaue.«
    »Gut. Du hast gesehen, wie er zur Einfahrt reinging. Und dann?«
    Jimmy zuckte die Achseln.
    »Dann kam er mit dem Auto wieder raus. Er ist weggefahren. Ich weiß nicht, wohin. Aber heute Nachmittag war er wieder in der Einfahrt. Ich habe ihn gesehen. Aber da wusste ich noch nicht, dass die Polizei nach dem Auto sucht. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich den Mann festgehalten. Es tut mir so leid, dass ich es nicht gewusst habe.«
    Der Kleine machte ein zerknirschtes Gesicht. Und ohne mir das Geringste dabei zu denken, sagte ich, um ihn zu trösten: »Okay, Jimmy, dann tust du es beim nächsten Mal. Wenn er dir noch einmal begegnet, hältst du ihn fest.«
    Wirklich, ich dachte mir nichts dabei.
    ***
    23 Uhr abends in New York. Der Straßenverkehr schwillt noch immer auf Hochtouren, Spaziergänger atmen die Hitze des Tages aus.
    Craigh hatte seine Spielhölle geschickt getarnt. Von der Straße sah man durch ein großes Schaufenster eine Snackbar. Das Lokal war schlauchförmig, mit einer fast zehn Yards langen Theke, an der man selbst morgens um vier noch frische Hamburger, Hotdogs oder gegrillte Hähnchen verspeisen konnte.
    Acht Mann aus den Bereitschaften bogen mit ihren beiden Fahrzeugen in eine Seitenstraße ab und verschwanden aus unserem Blickfeld. Sie würden deh Fuchsbau von hinten abriegeln. Sechs andere Kollegen betraten die Snackbar mit dem Lärm, den man von einer fröhlichen Schar unternehmungslustiger Männer zu dieser späten Abendstunde erwartet. Sie verteilten sich an der langen Theke. Phil und ich blieben im Jaguar zurück. Zwischen den beiden Sitzen hatten wir ein kleines Walkie-Talkie eingeklemmt, das für den Sprechfunkverkehr über kurze Entfernungen beste Dienste leistet.
    Es dauerte ungefähr sechs Minuten, bis aus dem Walkie-Talkie eine halblaute Stimme kam.
    »Achtung, Scranton! Achtung, Scranton! Das Schiff ist eingelaufen! Das Schiff ist eingelaufen!«
    Phil beugte sich hinab und sprach in das Mikrofon: »Hier Scranton! Verstanden! Der Lotse geht an Bord! Ende!«
    Wir stiegen aus. Die Kollegen hatten also ihre Posten auf der Rückfront des Gebäudes bezogen, und wir konnten die Bude betreten.
    In der Snackbar herrschte ein stickiger Duft von gebratenem Fett. Wir stellten uns an die Theke.
    Nach Leasys Aussage hatten wir innerhalb weniger Minuten vom zuständigen Richter einen Haussuchungsbefehl und eine vorläufige Haftorder für eine unbegrenzte Anzahl von Personen
    42 erhalten. Als Grund stand auf beiden Dokumenten: »Verstoß gegen die Gesetze des Staates und der Stadt New York.« Damit hatten wir alle Trümpfe in der Hand.
    Hinter der Theke arbeiteten vier Männer. Drei von ihnen hatten geknickte Nasen. Schlägertypen, registrierte ich.
    »Was wollt ihr?«, herrschte uns ein grauhäutiger Bursche mit schief gestellten Augen an.
    »Kaffee«, sagte Phil. »Zwei Becher Kaffee.«
    »Zehn Cents«, erwiderte der Bursche, der lebhaft an einen Schimpansen erinnerte. »Hier wird sofort gezahlt.«
    Phil warf einen Dime auf die Theke. Ich drehte mich unauffällig um. Die erste Aufgabe hatte Jim Muller zu erfüllen. Er sah mich fragend an. Ich nickte ihm unmerklich zu. Jim schob die Hände in die Hosentaschen und schlenderte langsam zum Ausgang. Draußen lehnte er sich gegen die Hauswand und steckte sich eine Zigarette an.
    Wir bekamen unseren Kaffee und

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