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0367 - Im Zentrum der Riesensonne

Titel: 0367 - Im Zentrum der Riesensonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zerschellen.
    Reagierte sie zu früh, war an eine gefahrlose Landung nicht mehr zu denken. Dann würden die Dumfries früher an Ort und Stelle sein.
    Die Landung war aber erforderlich, weil die zweiundsechzig Okefenokees nicht mit flugfähigen Kampfanzügen aus großer Höhe abspringen konnten. Auf und dicht über Monol funktionierte kein auf hyperenergetischer Basis beruhendes Gerät. Also mußte Hole Hohle landen und die Schleusentreppe ausfahren.
    Es war wirklich keine leichte Aufgabe die Rhodan und Atlan ihm gestellt hatten. Zu ihrer Durchführung gehörten Können und Fingerspitzengefühl. Schließlich kam es auch noch darauf an ein auf Monol immerhin sechzigtausend Tonnen schweres Raumschiff auf dem schubstarken Partikelstrahl der Triebwerke zu landen, denn die Gravitationsneutralisatoren funktionierten ebenfalls nicht.
    Darüber machte sich der junge Kommandant aber vorerst noch keine Sorgen. Hole Hohle war ein Mann des Augenblicks, ohne jedoch die weitgespannte Übersicht zu verlieren. Jetzt mußte er seine Korvette erst einmal ans Ziel bringen.
    „Probleme sind dazu da, gemeistert zu werden!" sagte der Major, als die Automatik schaltete und die KC-1 aus dem Einstein-Universum verschwand 4.
    Es war an alles gedacht worden; sogar an die Positions- und Anflugberechnung des Zielpunktes. Er war mit dem unübersehbaren Kristallgebirge jenseits der „Ebene der Blauen Steine" identisch.
    Die geographische Position war deshalb relativ einfach zu erreichen, weil Monol keine Eigenrotation aufwies. Er war überhaupt ein Planet der Extreme. Obwohl er keine Sonne besaß, speicherte er die enorme Lichtstrahlung des blauen Zentrumsleuchtens und wandelte sie in Wärme um. Auf Monol herrschte daher eine konstante Temperatur von minus vierzehn Grad Celsius. Das war erträglich.
    Die Sauerstoffatmosphäre war gut atembar, und die vorherrschende Gravitation von 1,21 Gravos konnte von gesunden Männern auch ohne Hilfsmittel erduldet werden.
    Die Linearautomatik hatte um den Bruchteil einer Mikrosekunde zu spät geschaltet. Wahrscheinlich lag der geringfügige Fehler in der überhasteten Fahrtaufnahme, die den Manöverzeitpunkt zwangsläufig verändert hatte. Obwohl die Synchronisationspositronik in tausend anderen Fällen ihre Zuverlässigkeit bewiesen hatte, war es gerade in diesem Falle zu einer Unstimmigkeit gekommen.
    Normalerweise war sie so winzig, daß man sie mit ruhigem Gewissen vernachlässigen konnte. Nun aber wurde sie beinahe die Ursache für eine Katastrophe.
    Die KC-1 war in den höchsten Luftschichten in den Einstein-Raum zurückgekehrt. Hole Hohle hatte das plötzliche Aufglühen der Außenzelle auf den Beobachtungsschirmen verfolgen können. Ohne darüber nachzudenken, hatte er gewußt, daß die Eintauchgeschwindigkeit von etwa zehntausend Kilometer pro Sekunde noch genug war, um sogar die äußerst dünnen Gasschichten - eigentlich nur vereinzelte Moleküle - einen Reibungseffekt erzeugen zu lassen, der Tür die Korvette den Untergang bedeuten konnte.
    Nach dem Abschalten der Linearautomatik mußte der Kommandant die Schiffsführung wieder in Manuellsteuerung übernehmen. Die Griffe waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Mit dem Einschalten der Schutzschirme hatte er nichts zu tun. Das war eine Angelegenheit der Situationsautomatik, die unter allen Umständen erkennen mußte, daß der Flugkörper durch die Luftreibungswärme zu verglühen drohte. Also hatte sie ohne jedes menschliche Zutun die Kraftwerke auf Volleistung zu bringen und die Abwehrschirme aufzubauen.
    Das geschah auch; nur erfolgte es um eine Zehntelsekunde zu spät. Als die Umformer aufbrüllten und der Stromfluß die Außenpole erreichte glühte die Zelle der KC-1 bereits in Weißglut. Die Vielschicht-Thermoisolierung verhinderte zwar eine Überleitung der thermischen Energie auf die Ringwulsttriebwerke und Innenräume, aber es konnte nicht vermieden werden, daß fünfzig Prozent der Außenbordoptiken zerschmolzen.
    Die Korvette wurde halbseitig blind. Die Bildübertragung fiel teilweise aus. Hinter dem Schiff bildete sich ein glühender Gasstreifen und außerdem ein Vakuum, in das die verdrängten Gasmassen donnernd einfielen und gewaltige Turbulenzen erzeugten.
    Hole Hohle dachte nicht daran, die Korvette mit voller Schubleistung hochzureißen und sie somit in den freien Raum zu bringen. Er wußte, wer dort auf sie lauerte.
    Atlan schien seine Gedanken erahnt zu haben.
    „Unten bleiben!" schrie er über Sprechfunk. „Laßt die

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