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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kopf. »Man hat uns kalt erwischt.«
    »Und wer?«
    »Wenn ich das wüßte.«
    »Die Druiden-Magie«, sagte Bill.
    »Nein«, widersprach ich. »Ich möchte wetten, daß wir uns nicht in Aibon befinden.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Aibon ist ganz anders, ganz anders. Es ist das Land der Druiden. Für die Eichenkundigen aus alter Zeit, die Erfüllung überhaupt, und es ist so, wie sie sich das Paradies vorstellen. Auch Berge, aber nicht so schroff und kantig. Eher ›weicher‹ und hügeliger. Das hier ist nicht Aibon!« wiederholte ich.
    »Aber eine andere Dimension!« hielt Bill fest. »Und die Geländeform besitzt Ähnlichkeit mit der auf unserer Erde.«
    Niemand widersprach ihm. Nur Suko blieb nicht still. Er gab brummende Laute von sich, die mich stutzig werden ließen.
    »Was hast du?«
    »Im Prinzip nicht viel. Nur habe ich mir die Berge mal genauer angeschaut, und da ist mir etwas aufgefallen. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie zu kennen.«
    »Dann warst du schon mal hier?« fragte Bill.
    »Nein, nein, das ist anders.« Suko überlegte kurz. »Ich glaube, daß mir diese Gegend schon mal beschrieben worden ist. Und zwar von einer Person, die neben mir steht.«
    »Du meinst mich?«
    »Genau, John.«
    Ich hob die Schultern. »Wann soll ich dir diese Gegend schon beschrieben haben. Das ist…«
    Suko ließ mich nicht ausreden. »Schau dir die Berge genau an. Zeichne mit deinen Blicken ihre Formation nach. Die Hügel, die Täler, die Buchten und Einschnitte. Fällt dir dabei wirklich nichts auf? Du mußt sie doch gesehen haben!«
    Was blieb mir anderes übrig, als dem Ratschlag meines Freundes zu folgen. Bei meinem Rundblick ging mir ein Licht auf. Verdammt, ich war tatsächlich wie blind gewesen! Natürlich kannte ich das Land, in dem wir uns befanden. Ich kannte auch die Berge, die Kuppen und Spitzen genau, und ich wußte, was zwischen ihnen lag.
    »Na, hast du es?« fragte Suko, der bemerkt hatte, was in mir vorgegangen war und noch vorging.
    »Ja!« hauchte ich. »Ich weiß es jetzt. Ich kenne es auch. Wir befinden uns direkt in der Nähe. Es ist die Schlucht der stummen Götter…«
    ***
    Leise, dennoch für alle verständlich, hatte ich den letzten Satz ausgesprochen. In meiner Stimme hatte so etwas wie Ehrfurcht mitgeschwungen, und auch die Freunde schauten mich staunend an.
    »Die Schlucht der stummen Götter«, wiederholte Bill Conolly flüsternd. »Es ist kaum zu glauben.«
    Sheila sah es praktischer. »Dann wären wir ja in der Nähe des Eisernen Engels.«
    »Das ist möglich«, gab ich zu.
    »Und wir könnten ihm den Würfel…« Sheila schwieg und schüttelte den Kopf. »Es geht ja nicht. Er ist nicht da.«
    »Ich frage mich, wer dafür gesorgt hat, daß wir überhaupt hierher kommen konnten«, meinte Shao.
    Meine Antwort klang spontan. »Die stummen Götter.«
    »Wieso?«
    »Haben Sie nicht dem Würfel ihren Stempel aufgedrückt?«
    »Das schon. Aber es ging alles so plötzlich, so unerwartet. Vorhin haben wir noch von ihnen gesprochen, und jetzt sind wir auf einmal da…«
    »Noch nicht«, widersprach ich, »aber wir werden in die Schlucht hineingehen. Vielleicht erfahren wir dort mehr.«
    »Kannst du denn mit Stummen reden?« wollte Sheila wissen.
    »Das ist möglich. Wenn sie in Gedanken zu mir sprechen, gelingt mir dies auch.«
    »Dann los.«
    Wir formierten uns. Suko hielt sich zunächst an meiner Seite. »Soll ich sagen, daß wir Glück im Unglück gehabt haben?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Ich wäre dafür. Wenn die Schlucht der stummen Götter in der Nähe ist, kann eigentlich auch der Eiserne Engel nicht weit sein, wenn du verstehst, Alter.«
    »Du hoffst auf jemand, der mithilft, den Würfel und das Kreuz zu suchen.«
    »So ähnlich.«
    »Ich hoffe nur, daß du nicht irrst.«
    Wir gingen durch eine schweigende Landschaft. Die Schlucht der stummen Götter machte ihrem Namen schon hier alle Ehre, obwohl wir sie noch nicht erreicht hatten.
    Die dunkle Farbe des Himmels blieb, auch die langen Schatten der Berge, in die wir eintauchten. Sie waren starr, lebten nicht wie die Schatten des Spuks.
    Als ich daran dachte, hatte ich mir selbst ein Stichwort gegeben.
    Ich wußte, daß der Spuk ebenfalls hinter dem Würfel her war, und ich fragte mich, aus welchem Grunde er noch nicht angegriffen hatte. Es wäre für ihn, den letzten der Großen Alten, ein Leichtes gewesen, in den Besitz des Würfels zu gelangen.
    Hier, nahe der Schlucht, wo seine Todfeinde lauerten, würde er es viel

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