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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eifer und enttäuschte ihn zur gleichen Zeit. Er hatte inzwischen begonnen, sich als derjenige zu fühlen, der allein für die Ausweitung des Kontakts mit den Elstern verantwortlich war, und er hatte sich in die Überzeugung hineingesteigert, daß es nichts Wichtigeres auf der Welt gäbe als die Aufgabe, mehr über die Rasse der Elstern zu erfahren. Perry Rhodans Ankündigung brachte ihn auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Sein Anliegen war verschwindend klein ihn Vergleich zu dem ungestümen Verlangen der übrigen, so schnell wie möglich in die Heimat zurückzukehren. Niemand würde um seinetwillen auch nur eine Sekunde länger als nötig auf Homeside warten.
    Wenn er noch wenigstens ein paar von den Geheimnissen der Elstern entschleiern wollte, dann mußte er sich auf die Beine machen.
     
    *
     
    Imrrhi, der König, erwartete ihn. Paol brachte Geschenke, die er von Mainart zu Füßen des Königs ausbreiten ließ. Imrrhi begutachtete sie und stieß einen Laut hervor, den der Interpreter als das Äquivalent von „Wunderschön" wiedergab.
    Paol machte sich an die Arbeit, während des Königs Gefolge die Geschenke aufsammelte. Er sprach in den Interpreter: „Ich beherrsche deine Sprache, Imrrhi. Dieses Gerät übersetzt meine Worte, so daß du sie verstehen kannst, und umgekehrt überträgt es deine Worte in ein Idiom, das ich verstehe.
    Verstehst du das?"
    Imrrhi richtete die glitzernden Augen auf das kastenförmige Gerät, das Paol unmittelbar vor ihm zu Boden gesetzt hatte. Er antwortete.
    „Ich verstehe", sagte der Interpreter. „Es scheint ein Wunder zu sein aber Wesen deiner Rasse scheinen mit Wundern ebenso leicht zu hantieren wie die, die über uns schweben."
    Paol hatte nicht erwartet, so leicht einen Anhaltspunkt zu finden.
    „Wer sind sie?" hakte er sofort ein. „Die, die über euch schweben?"
    Imrrhis Gesicht blieb ausdruckslos. Er bewegte sich nicht im geringsten, und dennoch ließ sich aus seiner Antwort vermuten, daß die Frage ihn überraschte.
    „Wie kann ich das wissen? Die, die über uns schweben, leben im Nichts. Da wir nicht die Fähigkeit haben, im Nichts zu leben - wie hätten wir sie jemals zu Gesicht bekommen sollen?"
    „Woher wißt ihr, daß sie existieren?"
    „Wir - wissen es", lautete Imrrhis zögernde Antwort.
    Paol versuchte eine neue Taktik. Wenn er auf klare Fragen keine Antwort bekam, dann mußte er Imrrhi Antworten in den Mund legen.
    „Sie sprechen zu euch?"
    Anstatt zu antworten, bewegte Imrrhi die rechte Schwinge und erzeugte einen klatschenden Laut. Daraufhin glitt aus dem Gefolge eine Elster herbei, die auf Paol einen verhältnismäßig jungen Eindruck machte. Das Wesen war größer als die Mehrzahl seiner Artgenossen, etwa einen Meter siebzig hoch, jedoch klein im Vergleich zu Imrrhis mächtiger Statur.
    Die junge Elster wandte sich unverzüglich an Paol.
    „Der König würde gerne deine Fragen beantworten, Fremder, aber er hat andere Dinge zu tun, die im Augenblick wichtiger sind. Wenn du mit mir vorlieb nehmen möchtest, so bin ich gerne bereit, deine Wißbegierde zu befriedigen."
    Der Auftritt machte Paol mißtrauisch. Er kam sich vor wie einer der eine verfängliche Frage an jemand gerichtet hatte, der im Antworten nicht besonders geschickt war und zu dem Entschluß gekommen war, sich durch einen besseren Dialektiker vertreten zu lassen. War das der Fall?
    Waren die Rrhaal etwas, worüber die Elstern nicht ohne weiteres sprechen konnten?
    „Ich danke dir", antwortete er der jungen Elster. „Wenn ich euch mit meiner Neugierde zur Last falle..."
    „Das ist keineswegs so", wurde er unterbrochen. „Ich werde alle Fragen beantworten. Mein Name ist Illiht. Ich bin einer der Berater des Königs."
    Paol nannte ebenfalls seinen Namen. Der Interpreter richtete ihn für die Sprechorgane der Elstern her und brachte einen Laut hervor der wie „paööl" klang. Er war einsilbig. Das Programm des Interpreters enthielt das kürzlich gewonnene Wissen über die Eigenarten der eingeborenen Namensgebung. Paol hatte nicht die Absicht, sich als einer der Großen seiner Rasse aufzuspielen.
    Er wiederholte die Frage, die er an Imrrhi gerichtet hatte.
    „Woher wißt ihr von der Existenz derer, die über euch schweben?"
    Imrrhi war inzwischen davongeglitten. Paol sah seine hohe Gestalt sich ziellos durch die Menge bewegen. Da wußte er, daß der König nicht wirklich Wichtigeres zu tun hatte. Er wollte Fragen entgehen, die er nicht mit der nötigen Zurückhaltung zu beantworten

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