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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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Verdacht zeichnete sich natürlich schon wesentlich früher ab, aber nach zwei Tagen waren alle Leute überprüft.
    »Hoffentlich geht die Sache bald weiter«, stöhnte Billy Wilder verzweifelt. »Wir haben jeden verfügbaren Mann zur Überwachung abgestellt. Fünf Kollegen habe ich aus dem Urlaub zurückholen müssen, und an eine andere Arbeit ist nicht zu denken, bevor…«
    »Ich weiß, daß es ein Riesenaufwand ist, Billy«, gab ich zu. »Aber anders kommen wir einfach nicht weiter. Irgendwann tauchen die beiden Verbrecher bestimmt auf, und dann brauchen wir bloß zuzuschlagen.«
    »Irgendwann! Irgendwann!« nörgelte Billy. »Da können wir unter Umständen lange warten. In den letzten beiden Tagen hat sich nichts getan.«
    »Mein Fall ist das auch nicht, jetzt hier wie eine Spinne darauf zu warten, daß sich eine Fliege im Netz verirrt«, meinte Phil.
    »Für uns beide habe ich noch andere Arbeit«, sagte ich. »Wir können nämlich mal einen kleinen Besuch machen.«
    »Und wen wollen wir heimsuchen?« erkundigte sich Phil.
    »Was haben alle diese Leute gemeinsam, die auf der Liste genannt sind, die wir bei Pink gefunden haben?« fragte ich.
    »Na, sie sind alle rauschgiftsüchtig«, brummte Phil. »Das war eine Kundenliste der Rauschgifthändler.«
    »Richtig«, stimmte ich zu. »Ich habe aber noch etwas festgestellt. Alle diese Leute waren schon einmal in dem Sanatorium Dr. Westers.«
    »Das hat nicht viel zu bedeuten, denn schließlich ist es ja eine der größten Entziehungsanstalten, die wir hier in New York haben«, gab Phil zurück.
    »Eigenartig ist an der Geschichte nur, daß alle diese Leute vor gar nicht langer Zeit aus dem Sanatorium entlassen worden sind«, führte ich weiter aus. »Hast du eigentlich diesen Dr. Wester einmal überprüfen lassen?« wandte ich mich an Billy Wilder.
    Er nickte.
    »Gleich, nachdem du mich darum gebeten hattest, habe ich das gemacht. Der Mann ist etwas undurchsichtig. Er war in Texas mal in eine dumme Geschichte verwickelt. Man konnte ihm damals nichts nachweisen. Hier hat er den Laden schon seit fast zehn Jahren. Unregelmäßigkeiten sind nicht vorgekommen. Ich habe auch mit den Leuten von der City Police gesprochen. Captain Helden…«
    »Helden vom Narcotics Bureau?« fragte ich.
    »Ja, der«, gab Billy Wilder zurück. »Er hat mit Wester vor kurzem noch zu tun gehabt und Schwierigkeiten wegen einer Auslieferung bekommen. Der Arzt war im Recht. Das ist eigentlich alles, was man über den Doktor sagen kann.«
    »Ich möchte mich mit dem Arzt trotzdem gern mal unterhalten«, sagte ich nachdenklich. »Es mag ja sein, daß er bis jetzt noch nicht aufgefallen ist oder tatsächlich völlig unschuldig ist. Jedenfalls steht das Sanatorium reichlich auffällig im Mittelpunkt.«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich nichts dabei finde«, widersprach Phil. »Schließlich kommt es öfter vor, daß Rauschgiftsüchtige eine Entziehungskur machen, und da Westers Sanatorium das größte ist…«
    »Wenn sie nicht alle dort Patienten gewesen wären, und zwar ausschließlich da, würde ich nichts sagen. Außerdem ist es komisch, daß die Gangster eine ausführliche Kundenliste haben, obwohl sie erst ein paar Tage in New York sind. Vergiß nicht, sie sind aus Chicago ’rübergekommen.«
    »Sie hatten eben noch gute Beziehungen von früher her«, argumentierte Phil.
    »Das gebe ich zu. Doch ich sehe die Geschichte anders. Es könnte sein, daß die Liste nicht die Namen der Kunden nennt, die zufällig mal in Westers Sanatorium waren, sondern möglicherweise ist es in Wirklichkeit eine Liste von Patienten des Sanatoriums, die die Gangster erst als Kunden gewinnen wollen.«
    »Ist das nicht ungefähr das gleiche?«
    »Nein, das ist etwas anderes«, behauptete ich. »Im zweiten Falle stammt nämlich die Liste wahrscheinlich aus dem Sanatorium.«
    »Du könntest recht haben«, räumte Phil ein.
    »Eben«, gab ich zurück und stand auf. »Deswegen möchte ich mich mal mit diesem Dr. Wester unterhalten und — wenn möglich — einen ausgiebigen Blick in die Anstalt werfen. Ich möchte vor allem wissen, ob und wem es möglich ist, an die Patientenkartei heranzukommen.«
    Auch Phil stand auf.
    »Wo müssen wir hin?« erkundigte sich mein Freund, und an dem Ton, in dem er das sagte, erkannte ich, daß meine Argumente ihn überzeugt hatten. »Oriental Boulevard«, sagte ich.
    »Ist das in Brooklyn?«
    »Genau«, bestätigte ich. »Am anderen Ende Brooklyns, in der Nähe vom Floyd Bennet

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